Donnerstag, 15. Mai 2014

Die Geschichte vom Schloss oder Die Suche nach einem ganz besonderen Ort...

Dies wird jetzt ausnahmsweise mal kein Reisebericht, sondern eine Art Abschlussbericht, denn unsere Reise um die Welt ist nun zu Ende...

Zu unserem Abschied aus Deutschland haben wir ein kleines Schloss geschenkt bekommen, auf dem unsere Namen eingraviert sind. Es sollte uns auf unserer Reise begleiten und wir sollten es an einen ganz bestimmten Ort hängen - unseren Lieblingsort - an den wir immer gerne zurück kehren möchten. Was für eine tolle Idee!
So wurde das Schloss also mit der restlichen Ausrüstung in unsere Rucksäcke gepackt und los ging die große Reise. 
Kaum am ersten Zwischenstopp angekommen - nämlich auf dem Gipfel des Kilimandscharo - stellten wir uns die Frage: ist dies der Ort, an den wir gerne zurück kehren möchten? Wir waren wohl noch etwas durch den Wind von den schwindelerregenden 5895m Höhe, sonst wäre diese Frage gar nicht aufgekommen. Nein, an diesen Ort müssen wir kein zweites Mal zurück kommen - zu viel Anstrengung, körperlicher Schmerz und viiiiiieeeeel zu kalt! Einmal gemacht, stolz drauf, aber nie wieder - Haken dran. ;-)
Also ging es weiter durch Afrika. Wir haben schöne Plätze besucht, wie die Masai Mara mit ihren tausenden Gnus und Zebras auf ihrer großen Wanderung, die sanften Riesen (Gorillas) in Uganda, große Elefanten- und Löwenherden in der Serengeti, das beindruckende Okavango-Delta in Botswana, das lebhafte Kapstadt und seine schöne grüne Umgebung... Viele Plätze haben uns wirklich sehr gut gefallen, aber wir waren doch noch am Anfang unserer Reise und wussten ja nicht was uns noch alles erwarten würde. Sollten wir also das Risiko eingehen und das Schloss bereits in Afrika lassen, um zu einem späteren Zeitpunkt festzustellen, dass es einen anderen Ort gibt, der uns noch besser gefällt? Wir haben uns also entschieden es noch weiter mitreisen zu lassen. 
Russland hat uns mit seinem Baikalsee auch sehr gut gefallen, steht aber auf dem Lieblingsort-Ranking nicht ganz oben - dafür ist das Land irgendwie doch zu rau. Die Mongolei... tja, da brauchen wir wohl nichts weiter zu sagen, lest am besten unseren Bericht. ;-) 
Und dann kam Asien - ganze 4 Monate haben wir dort verbracht. Wir haben unheimlich viel gesehen und schöne Dinge erlebt: Wandern auf der Chinesischen Mauer, der Besuch unserer Freunde in Nanjing, Trekkingtouren durch den laotischen Dschungel, Motorradtouren durch die schöne Landschaft von Vietnam, Erkundungstouren durch die Tempel von Angkor, eine indische Hochzeit, eine Ballonfahrt über die Tempel von Bagan, die Fledermausinvasion im thailändischen Khao Yai Nationalpark, Tauchen mit Mantarochen in der Floressee und und und... Aber wir hatten zum Teil auch etwas Pech mit Magenverstimmungen und - vor allem in der Weihnachtszeit - großes Heimweh. So groß, dass wir zwischendurch überlegt haben, die Reise kurzzeitig zu unterbrechen. Nach so langer Zeit auf diesem Kontinent haben wir jedenfalls festgestellt, dass wir erstmal etwas Asien-satt sind und wir unser Schloss vielleicht doch besser in Afrika gelassen hätten. ;-)
Aber dann kam Neuseeland - und wir waren endlich wieder in der westlichen Zivilisation angekommen! Keine ungemütlichen und ewig dauernden Busfahrten mehr, kein Reis zu jedem Essen, unfassbar freundliche und offene Menschen, einzigartige Natur - ein Traum! Hier waren wir noch "freier" in unserer Reiseplanung, denn mit den eigenen vier Rädern konnten wir uns unsere Zeit so einplanen wie wir es wollten. So sind wir gemütlich durch atemberaubende Landschaften gefahren, haben Robben, Pinguine und Co beobachtet und zum Teil sogar mit ihnen gespielt, hier mal ein Picknick, dort mal eine Weinprobe (oder zwei) .... Wir haben das Land der Kiwis wirklich sehr genossen. So gut es uns in Neuseeland aber auch gefallen hat, irgendwie ist es doch arg weit weg von der Heimat und hat es uns hier tatsächlich besser gefallen als in Afrika? Schwer zu sagen. Fakt ist jedoch, das Schloss blieb mal wieder im Rucksack und überquerte mit uns den Pazifik nach Mexiko.
Vor Mexiko haben uns viele gewarnt, es sei dort so gefährlich und wir sollten gut auf uns aufpassen. So wie wir es erlebt haben, ist es genauso sicher oder gefährlich wie jedes andere Land auch. Mexiko hat uns wirklich ganz besonders gut gefallen - es ist ein farbenfrohes Land mit unglaublich freundlichen und gut gelaunten Menschen, leckerem Essen, schönen Landschaften, geschichtsreichen Ruinen und nicht zuletzt traumhaften Stränden. Für uns – ohne Diskussion – der perfekte Abschluss unserer großen Reise! Aber auch hier, so kurz vor dem Ziel, wollten wir unser Schloss dann irgendwie auch nicht lassen. Und spätestens ab diesem Zeitpunkt war für uns klar (und unterbewusst sicherlich schon viel viel früher) wo unser Schloss hingehört.

Wir haben auf unserer Reise viele Orte kennen- und lieben gelernt und werden an den ein oder anderen auf jeden Fall noch einmal zurück kehren – wenn es also darum, geht bräuchten wir mehr als nur ein Schloss. Aber wenn wir das Schloss wirklich an einen Ort hängen sollen, wo es uns am aller besten gefällt und wohin wir wohl Zeit unseres Lebens immer zurück kehren möchten, gibt es nur einen Ort – nämlich zu Hause! Bevor wir das begriffen haben, musste das arme Schloss wohl erst einmal mit uns um die ganze Welt reisen! ;-)

An dieser Stelle möchten wir euch allen danken - dass ihr uns habt gehen lassen und uns während unserer Reise begleitet habt - aber vor allem dafür, dass ihr uns hier wieder so herzlich empfangen habt. Mit vielen von euch hatten wir regelmäßigen Kontakt über Skype, Email oder Facebook - so wussten wir immer, was zu Hause los ist. Wir haben uns sehr gefreut einige von euch bereits wieder zusehen und freuen uns jetzt auf die nächsten Wochen, in denen wir dann noch mehr von euch in die Arme schließen dürfen! 

Wir sind dann also erstmal wieder da und freuen uns sehr darüber!

Eure Weltenbummler
Benni und Laura


Sonntag, 27. April 2014

Mexiko

Als aller erstes müssen wir uns wohl erstmal entschuldigen, dass es nicht - wie zuvor angekündigt  - bereits nach drei Wochen einen Bericht über Mexiko von uns gegeben hat. Wir hatten uns das fest vorgenommen, leider ist jedoch ziemlich genau zur Halbzeit das Ladekabel unseres Laptops durchgebrannt. Da MacBooks hier offensichtlich nicht so verbreitet sind, war es auch gar nicht so einfach und hat relativ lange gedauert ein Ersatzteil zu besorgen. Bis wir dann endlich ein neues Ladegerät bekommen haben, welches auch noch funktioniert hat, war es zu spät um einen Halbzeitbericht zu schreiben. Somit bekommt ihr also nun die volle Ladung Mexiko auf einen Schlag... ;)

Mexiko Stadt (13. bis 15.03.2014)
Nach einem relativ langen Flug mit Zwischenstopps in Auckland und Los Angeles, sind wir kurz vor Mitternacht am Flughafen in Mexiko Stadt angekommen. Wir hatten zuvor im Reiseführer gelesen, dass man in der Hauptstadt vorsichtig sein soll, was die Wahl des Taxis angeht und so haben wir uns mal wieder entschieden an einem Stand in der Ankunftshalle (Sitio 3000) ein Taxi zu buchen und dort auch direkt zu bezahlen. Dies hat wunderbar geklappt, sodass wir wenig später bereits in unserem sehr zentral gelegen Hostel angekommen sind (Mexiko City Hostel).

Damit wir – zumindest nach unserer Vorstellung – gleich richtig im Land ankommen konnten, haben wir uns für den ersten Tag gleich mal wieder eine Food-Tour gebucht (www.saboresmexicofoodtours.com). Denn worauf wir uns in Mexiko besonders gefreut haben, ist das Essen... und wir sollten nicht enttäuscht werden. Die Tour führte durch den sehr schönen Stadtteil Colonia Roma und war wirklich klasse. Anders als bei ähnlichen Touren, die wir bereits in anderen Ländern gemacht hatten, lag der Fokus hier nicht auf typischen Straßenständen, sondern eher auf netten kleinen Cafes und Imbissen, von denen es in Roma wirklich sehr viele ansprechende gibt. Satt und zufrieden sind wir nach der Tour selber noch ein wenig in Roma unterwegs gewesen und haben den Charme des Viertels auf uns wirken lassen. Dabei haben wir ein wirklich nettes Möbelgeschäft gefunden (leider ist die Fracht nach Deutschland immer so teuer...) und in einer Pulquería Pulque probiert. Pulque ist ein traditionelles mexikanisches Getränk mit etwa 3-5% Alkohol, das aus Agaven hergestellt wird. Es ist sowohl in Geschmack (vergoren halt), als auch von der Konsistenz her (leicht schleimig) eher gewöhnungsbedürftig, aber doch interessant. Abends waren wir dann noch in einer Taqueria beim Hostel um die Ecke etwas essen. Wie nicht anders erwartet, war es trotz einer fehlenden gemeinsamen Sprachbasis (wir sprechen bekannterweise kein Spanisch und dort natürlich niemand Englisch) lecker.


La Colonia Roma
Fish Taco (vorne) und Sopes (hinten)
Bierprobe
Pulqueria
Mexico-City I
Mexico-City II
Tacos al Pastor
Am nächsten Tag haben wir eine von unserem Hostel organisierte Tour zu den Ruinen von Teotihuacan und der Basilica Guadalupana gemacht. Wie wohl überall auf der Welt bieten auch hier in Mexiko die Hostels immer verschiedene Touren zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten an. Dies ist zwar in der Regel etwas teurer, als wenn man auf eigene Faust los zieht, aber auch deutlich einfacher und bequemer. Wir haben festgestellt, dass wir gegen Ende unserer Reise immer bequemer geworden sind (auch was den Gebrauch von Taxis anstatt öffentlicher Verkehrsmittel angeht) und somit haben wir diese Angebote immer gerne angenommen.


Basilica Guadalupana
Mezcalprobe
Pyramide von Teotihuacan
Nach der Tour ging es für uns dann auch schon wieder weiter, mit dem Nachtbus raus aus der Hauptstadt an die Pazifikküste nach Zihuatenejo. An dieser Stelle wollen wir die Gelegenheit nutzen und ein paar Sätze zu den Bussen hier in Mexiko los werden: Verglichen mit unseren Erlebnissen in Südostasien, ist Bus fahren hier deutlich angenehmer. Die Busse sind viel bequemer, das Personal freundlicher und vor allem ist alles sehr zuverlässig und verhältnismäßig pünktlich (zumindest nicht unpünktlicher als die Deutsche Bahn). Anstatt wie in Asien an jedem Reissack anzuhalten und Stunde um Stunde Verspätung an zu sammeln, gibt es hier feste Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte, die nach Möglichkeit eingehalten werden. Auch gibt es hier verschiedene Klassen, sodass man in der Regel die Wahl zwischen bequem bis super komfortabel hat (natürlich kostet letzteres auch mehr).
Das einige was uns zu Anfang etwas irritiert hat ist, dass es hier offensichtlich nicht üblich ist Tickets weit im Voraus zu kaufen. Demzufolge gibt es auch wenige bis keine „Reisebüros“, in denen man Tickets bekommt und in den Hostels gibt es auch keine (so waren wir das bisher gewohnt). Das ist aber alles überhaupt kein Problem, denn man kann sich im Internet informieren, wann die Busse fahren (z.B. www.ticketbus.com.mx oder www.ado.com.mx) und dann geht man einfach ein bis zwei Stunden vorher zum Busbahnhof und kauft sich sein Ticket. Bei uns hat dies wirklich immer reibungslos geklappt und wir haben immer noch den Bus bekommen, den wir wollten. Besonders jetzt am Ende unserer Reise, wenn man schon etwas „müde“ vom reisen selbst ist, war es für uns eine große Erleichterung so angenehm transportiert zu werden. Wie ihr im weiteren Text noch lesen werdet, haben wir auch wenn möglich immer einen Nachtbus genommen, weil es Zeit und Übernachtungskosten spart (man braucht kein Hostel) und man trotzdem relativ erholt am Ziel ankommt.
Komfortabler Bus
Zihuatenejo (16. und 17.04.2014)
So sind wir also am nächsten Morgen – wenn auch in aller Herrgottsfrühe, aber dennoch erholt – in dem Strandort Zihuatenejo angekommen und haben in unser Hostel eingecheckt (Rincon del Viajero). Das Hostel ist zwar eher rustikal, hat dafür aber eine nette Besitzerin mit einem noch netteren Hund (der liebe Troy). Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten und mit zu Hause telefoniert haben, sind wir etwas am Strand entlang flaniert und haben den Ort erkundet. Am Nachmittag haben wir dann noch einen Kochkurs gemacht (www.cookingwithclaudiainzihuatanejo.blogspot.com). Dieser Kochkurs war jedoch ganz anders, als wir es bisher gewohnt haben. Wir haben nur ein Gericht gekocht (Enchilladas Verde) und da dies nur sehr wenig Vorbereitung bedarf bzw. schon vieles für uns vorbereitet war, war es auch sehr schnell gekocht und verzehrt. Insgesamt waren wir nur etwa eine Stunde beschäftigt und obwohl es sehr lecker war, hätten wir uns doch etwas mehr (sowohl Masse als auch Anzahl der Gerichte) gewünscht, um einen wirklichen Einblick in die mexikanische Küche zu bekommen. Da der Kurs allerdings „nur“ 300 Pesos (umgerechnet etwa 15 Euro) pro Person gekostet hat, war das Ganze noch akzeptabel.


Hostel-Hund Troy
Promenade in Zihuatenejo
Mittagssnack am Strand
Zihuatenejo
Kochkurs
Das, was wir an Essen bei dem Kurs vermisst hatten, haben wir dafür abends an der Strandpromenade bekommen. Da am nächsten Tag ein Feiertag war, wurde dort am Abend ein kleines Straßenfest veranstaltet und wir konnten uns von Tacos über Sopes zu Aguas Frutas einmal quer über den Platz essen und trinken – einfach super!


Straßenfest I
Straßenfest II
Am nächsten Tag haben wir zusammen mit der Besitzerin des Hostels in ihrem alten VW Hippie-Bus einen Ausflug zum Strand „Barra de Potosi“ gemacht. Zu unserer Freude ist auch Troy mitgekommen und da wir bis zu diesem Zeitpunkt schon die dicksten Freunde waren, hat er viel Zeit mit uns verbracht und wir hatten Spaß daran mit ihm am Strand zu toben. Barra de Potosi wurde in unserem Reiseführer ziemlich gehyped als „geheimer“ Traumstrand mit weißem Sand und türkisem Meer. Ganz so war es jedoch nicht – der Strand war eher bräunlich und auch das Meer war sandig und trübe. Es war dennoch ganz nett und außer uns waren eigentlich auch fast ausschließlich einheimische Touristen dort (insofern stimmte das „geheim“ zumindest annähernd). Nach unserer Rückkehr sind wir noch am selben Abend mit dem Nachtbus weiter über Acapulco und Puerto Escondido nach Mazunte gefahren – was ebenfalls an der Pazifikküste liegt.


Strand "Barra de Potosi"
Spielen mit Troy
Mazunte (18. bis 22.03.2014)
Mazunte ist zusammen mit dem Nachbarort Zipolite hauptsächlich als „Hippie-Aussteigerort“ bekannt. Demnach sind wir eigentlich „nur“ mit der Erwartung dort hingefahren ein paar entspannte Tage am Strand zu verbringen – jedoch sollte es viel besser werden. Gewohnt haben wir in dem einfachen, aber super schönen Hotel Posada Ziga (www.posadaziga.com). Den Tipp zur Unterkunft hatten wir im Internet auf einem Reiseblog zufällig gefunden und es war ein absoluter Volltreffer! Das Hotel liegt direkt am Südende des Strandes und wir hatten Glück eines der vier Zimmer mit Seeblick zu bekommen (550 Pesos pro Nacht). Der herrliche Blick von unserem Balkon und gelegentliche Abstecher in das teilweise wellige, aber sehr angenehme Meer hätten eigentlich an sich schon gereicht, um hier ein paar richtig schöne Tage zu verbringen, aber es sollte noch besser kommen...


Strand von Mazunte
Hotel Posada Ziga (da wo die beiden weißen Handtücher hängen war unser Zimmer)
Bereits am ersten Tag haben wir, als wir so durch den Ort geschlendert sind, den einheimischen Juan kennengelernt. Er sagte uns, dass er verschiedene Touren organisieren kann und fragte, ob wir nicht Lust hätten morgen mit ihm und einigen anderen aufs Meers raus zu fahren. Die Walsaison sei zwar vorbei, aber man hätte gute Chancen Schildkröten und Delfine zu sehen. Da das ganze mit 180 Pesos pro Person wirklich günstig war, dachten wir uns, dass man nicht viel falsch machen könnte und haben zugesagt. Am nächsten morgen gegen 9:00 Uhr ging es los und bereits nach einer Viertelstunde haben wir das Glück gehabt Buckerwale zu sehen – eine Mutter mit ihrem Kalb auf dem Weg nach Norden – einfach atemberaubend! Danach sind wir weitergefahren und haben eine riesige Gruppe von Delfinen getroffen, die um unser Boot herumgetollt oder mit uns mitgeschwommen sind (Delfine lieben es mit Booten zu schwimmen). Teilweise wusste man gar nicht wo man hinschauen sollte, denn überall sprangen sie aus dem Wasser. Vorne im Bug eines fahrenden Bootes zu liegen und unter einem im Wasser die „rasenden“ Delfine zu sehen und sogar zu hören ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl! Die aus dem Wasser springenden Rochen und die Schildkröten, die wir unterwegs noch gesehen haben, vielen gegen die anderen Erlebnisse leider schon fast ab – insgesamt einfach ein wahnsinnig toller Vormittag. ☺
Buckelwal mit Baby
Delfine I
Delfine II
Delfine III
Springender Rochen
"Vogelfelsen"
Wie ihr uns sicherlich recht geben werdet, waren dies genug Highlights für einen Tag - ja wahrscheinlich sogar für eine Woche - aber der Tag war noch nicht ganz vorbei und es ging noch weiter...
Wir hatten gelesen, dass es am Nachbarstrand ein Ökotourismusprojekt gibt, welches nette Touren anbietet. Dazu muss gesagt werden, dass die Gegend um Mazunte bis vor etwa 20 Jahren dafür bekannt war, dass hier Schildkröten zum Verzehr gejagt und abgeschlachtet wurden. Zu tausenden wurden die Tiere damals gefangen, sobald sie in Strandnähe kamen. In Anbetracht der drastisch sinkenden Zahlen an Meeresschildkröten hat die mexikanische Regierung dem ganzen dann jedoch einen Riegel vorgeschoben. Somit waren die Tiere zwar offiziell geschützt, aber von heute auf morgen standen auch ganze Dörfer ohne Einkommen da. Aus solchen Umständen entwickelte sich dann das Ökotourismusprojekt „La Ventanilla“, in dem die ehemaligen Jäger nun als Schützer von Tier und Umwelt arbeiten und den Touristen verschiedene Touren anbieten. Und es ist ein wirklich tolles und unterstützenswertes Projekt daraus entstanden (www.laventanilla.com.mx). Die Hauptaufgabe des Projektes ist es, nachts die Strände zu patrouillieren und frisch gelegte Schildkröteneier einzusammeln, um sie dann geschützt ausbrüten zu lassen. Zur Info: Schildkrötenmütter verlassen ihre Eier sofort nach der Ablage und kommen nicht mehr zurück. Die Kleinen sind also komplett auf sich allein gestellt und sind Feinden (Vögeln, Krebsen, Menschen etc.) ungeschützt ausgeliefert. Es dauert ca. 45 Tage bis sie schlüpfen und sich schnurstracks auf den Weg ins Wasser begeben. Das Einsammeln der Eier geschieht also nur zum Besten für den Nachwuchs.
Um all das zu finanzieren bietet La Ventanilla verschiedene Touren für Touristen an (denn die Regierung unterstützt sie leider nicht). Ganz wichtig zu erwähnen ist noch, dass die Jungs von La Ventanilla alle weiße Hemden tragen. Es gibt vor Ort noch einen weiteren Anbieter in roten Hemden, der zwar etwas günstiger ist, jedoch nur abgespeckte Touren anbieten kann und sich NICHT für den Schutz der Schildkröten einsetzt und NUR am Profit interessiert ist.
Ursprünglich sind wir nach La Ventanilla gekommen, weil wir gehört haben, dass man hier eine Bootstour durch eine schöne Lagune machen kann (100 Pesos pro Person), bei der man Krokodile, Iguanas und viele Vögel sehen kann. Die Tour haben wir auch gemacht, waren begeistert und haben uns gleich erkundigt was sie noch anbieten. Daraufhin haben wir erfahren, dass wir am selben Abend noch die Möglichkeit hätten einige der frisch geschlüpften Schildkröten gegen eine kleine Spende ins Wasser zu setzen. Da mussten wir natürlich nicht lange überlegen und haben gleich zugesagt. Gegen 18:00 Uhr ging es los. Insgesamt waren wir etwa zehn Touristen. Jeder hat eine kleine Schildkröte bekommen und durfte sie dann – nach dem Posieren fürs Foto natürlich – in etwa drei Metern Entfernung vom Meer „laufen“ lassen. So watschelten diese niedlichen Tierchen dann – einige schnell, einige langsamer – mutig aufs Wasser zu, um dann von den bösen Wellen verschluckt zu werden. Es ist wohl nicht nötig zu erwähnen, was für ein einmaliges Erlebnis das war.


Lagune von La Ventanilla
Reiher
Iguana
Krokodil I
Krokodil II
Babyschildkröte I
Auf dem Weg ins Wasser
Babyschildkröte II
Sonnenuntergang am Strand von La Ventanilla
Dieser Tag war sicherlich einer der schönsten auf unserer gesamten Reise und wir werden wohl nie vergessen, was wir heute alles erleben durften. Zum Ausklang des Tages waren wir am Abend noch bei Juan zum essen eingeladen. Er hatte am Morgen einen frischen Fisch gefangen (Dorade) und wollte diesen am Abend mit uns teilen. Also sind wir abends, bewaffnet mit zwei Mega-Flaschen Corona, zu ihm in sein Ein-Zimmer-Haus und haben es uns gut schmecken lassen.


Zum Abendessen bei Juan
Dorade mit Tomatensalsa
Die nächsten Tage in Mazunte waren zwar nicht ganz so ereignisreich wie der gerade beschriebene, aber doch sehr sehr schön. Die Bootstour hat uns so gut gefallen, dass wir sie noch weitere zwei Male gemacht haben. Wale haben wir zwar keine mehr gesehen, aber noch viele Schildkröten und Delfine. Einmal war Laura sogar mit den Delfinen im Wasser, sie waren zwar nicht in „Streicheldistanz“, aber deutlich näher und besser zu sehen als beim Delfinschwimmen in Neuseeland. Auch sind wir noch einmal nach La Ventanilla gefahren, um dort eine Reittour am Strand (500 Pesos p.P. für 3,5 Stunden) zu machen – auch dies war wunderschön. Wir sind gegen Nachmittag losgeritten, haben in einer Lagune zum baden Halt gemacht, den Sonnenuntergang am Meer genossen und sind im Dunkeln zurück gekommen. Abends waren wir noch zwei Mal bei Juan zum Essen eingeladen (Thunfisch und Hummer mit Shrimps) und ansonsten haben wir die Sonne und das Meer genossen.


Schwimmen mit Delfinen I
Schwimmen mit Delfinen II
Reiten am Strand von La Ventanilla
Baden in der Lagune
Reiten im Sonnenuntergang
Mittagessen in Mazunte
Wahrscheinlich ist es nach diesem Bericht wohl nicht mehr nötig es extra heraus zu heben, aber wir hatten so tolle Erfahrungen hier, dass wir einen Aufenthalt in Mazunte (idealerweise im Posada Ziga) und ein Besuch von La Ventanilla nur wärmstens empfehlen können. Dass wir all das dort erleben durften, hätten wir uns nach Beschreibungen in Reiseführern und im Internet nicht träumen lassen – daher ein (vielleicht zum Glück) absolut unterbewerteter Geheimtipp! Eigentlich wollten wir nur zwei Nächte in Mazunte bleiben, am Ende sind es vier geworden und es hat uns sehr gut getan.

Oaxaca (23. und 24.03.2014)
Nach der schönen Zeit in Mazunte ging es für uns weiter über Pachutla nach Oaxaca, wieder mit dem Nachtbus. Hier sind wir im Casa Angel Youth Hostel untergekommen, an sich ein ordentliches Hostel, jedoch etwas kleinlich (wir hatten es beispielsweise noch nie erlebt für eine Gepäckaufbewahrung über eine Nacht zu bezahlen...). Oaxaca ist eine wirklich sehr schöne Stadt (sicherlich eine unserer liebsten in Mexiko), mit vielen interessanten alten Bauten, die einen angenehmen Charme ausstrahlen. In den zwei Tagen, die wir in Oaxaca waren, haben wir die Stadt ausführlich zu Fuß erkundet. Oaxaca ist landesweit bekannt für seine gute Küche und Restaurants und da unser anderer Kochkurs doch etwas dürftig war, wollten wir es nun noch einmal wissen. Also haben wir uns für einen Kochkurs in der Casa Crespo angemeldet (www.casacrespo.com). Auch dieser Kurs war nicht ganz so „hands-on“, wie wir das beispielsweise noch aus Vietnam in Erinnerung hatten, aber dennoch wirklich sehr gut. Wir haben viel über die mexikanische Küche gelernt (ohne Mixer geht hier nichts) und ein sehr leckeres Menu gekocht.


Oaxaca I
Oaxaca II
Santo Domingo Kathedrale
Oaxaca III
Leckere Tlayuda mit Steak in spezieller Schokomarinade
Tacos
Markt in Oaxaca I
Markt in Oaxaca II
Markt in Oaxaca III
Kochkurs I
Kochkurs II
Dachterrasse des Casa Crespo
Pollo con Mole Verde
Pueblos Mancomundados (25. und 26.03.2014)
Für die nächsten zwei Tage hatten wir uns in Oaxaca bei Sierra Norte (www.sierranorte.org.mx) eine zweitägige Pferdetour durch die Dörfer und Berge des Umlands von Oaxaca gebucht. Sierra Norte ist ein Zusammenschluss verschiedener ursprünglicher (Berg-) Dörfer, die nun in ihrem Gebiet ein- oder mehrtägige Touren zu Fuß, Pferd oder Rad anbieten. Da wir inzwischen immer fauler geworden sind was eigene körperliche Betätigung in der prallen Sonne angeht, haben wir uns für die Pferde entschieden. In den nächsten zwei Tagen sind wir also zu Pferd von Cuajimoloyas, über Latuvi nach Amatlan durch die atemberaubende Landschaft der Pueblos Mancomunados geritten. Übernachtet haben wir in einer super schönen Hütte mit Kamin in Latuvi. Pro Tag sind wir dabei etwa fünf bis sechs Stunden geritten, was für uns „ungeübte“ schon ziemlich anstrengend war. Insbesondere, weil der Pfad doch sehr abenteuerlich (sehr steil, viele Steine und teilweise rutschig) war, aber es hat uns sehr viel Spaß gemacht.


Zu Pferd in Cuajimoloyas
Voll bepackt auf dem winzigen Pferd
Mittagspause
Geschafft
Latuvi
Unsere Hütte
Chillen in der Hängematte
Unterwegs
Kumpel
Steiler Pfad
Nach unserer Tour sind wir mit Bus und Taxi Collectivo (ein Taxi, welches eine bestimmte Route fährt und nur abfährt, wenn es voll ist) zurück nach Oaxaca gefahren, um von dort mit dem Nachtbus weiter nach San Cristobal de las Casas zu reisen.


Abendessen am Busbahnhof (mal wieder Tacos al Pastor...)
San Cristobal de las Casas (27. bis 30.03.2014)
In San Cristobal sind wir im Iguana Hostel untergekommen – nichts besonderes, aber angemessen ausgestattet, gut gelegen und günstig. Wie üblich haben wir die Stadt währen unseres Aufenthaltes wieder fleißig zu Fuß erkundet, sind über Märkte geschlendert und haben Nippes gekauft (Wilhelmscher Ausdruck für allen möglichen Kleinkram, den es auf solchen Märkten halt zu kaufen gibt ;)). Auch San Cristobal ist eine sehr schöne Stadt. Etwas größer als Oaxaca ist es auch deutlich mehr auf Tourismus ausgelegt (so viele „Weiße“ wie hier hatten wir bisher noch nicht gesehen). In der Innenstadt gibt es sogar zwei Straßen, die als Fußgängerzonen ausgeschildert sind. Hier kann man schön lang flanieren, shoppen oder den ein oder anderen Margarita in den vielen Restaurants und Cafes genießen.
San Cristobal I
San Cristobal II
San Cristobal III
San Cristobal IV
Fußgängerzone I
Fußgängerzone II
Ansonsten haben wir von San Cristobal aus eine Tour zum Canon del Sumidero gemacht, die wirklich beeindruckend war. Wie der Name schon verrät ist der Canon del Sumidero eine große Schlucht. Von Chiapa de Corzo aus kann man auf einem Boot für einige Stunden durch den Canyon jagen und die steilen Wände auf beiden Seiten (bis zu 1000m hoch), sowie die Krokodile am Ufer bewundern.


Canon del Sumidero I
Canon del Sumidero II
Leckere "Cochito"-Suppe
Ursprünglich hatten wir vor von San Cristobal aus eine Tour zu den Lagos de Montebello zu machen. Diese wurden auch im Ort angeboten aber wir haben uns, nachdem wir dazu Bilder im Internet angeschaut haben, dagegen entschieden. Nicht, dass sie nicht schön wären, im Gegenteil, aber wir haben einfach auf unserer langen Reise schon viele schöne Seen und Wasserfälle gesehen, sodass wir uns diese sparen wollten, zumal es wieder mit einer langen Fahrt im Minibus verbunden gewesen wäre. Vielleicht könnte man dies ein stückweit als „Synergieeffekt“ einer langen Reise bezeichnen (wir haben es einmal gesehen und brauchen es uns in anderen Ländern nicht noch einmal anschauen), aber sicherlich kommt hier ab und zu eine gewisse Reisemüdigkeit auch mit ins Spiel. Somit hatten wir noch einen weiteren Tag in San Cristobal zum verbummeln, was uns auch sehr gut gefallen hat. Dabei haben wir viele nette und kleine Restaurants kennengelernt, von denen wir euch zumindest unser „Stammlokal“ Toyol Witz (www.mysancristobal.com/eat/lunch-and-dinner/toyolwitz-fairtradeorganic-) ans Herz legen wollen.


Quesadillas im Toyol Witz
Hier in San Cristobal ist uns dann, wie im Vorspann bereits erwähnt, auch das Ladegerät für den Computer durchgebrannt. Nachdem wir dann durch wirklich alle Technikläden der Stadt getingelt sind, hatten wir jedoch immer noch keinen funktionierenden Ersatz gefunden...

Palenque (31.03. bis 03.04.2014)
Diesmal sind wir nicht mit dem Nachtbus weiter gefahren, was hauptsächlich daran liegt, dass Palenque nur etwa 4 Stunden von San Cristobal entfernt liegt. Stattdessen haben wir eine Tour von San Cristobal aus zu den Sehenswürdigkeiten um Palenque herum gebucht und uns am Ende der Tour in Palenque rausschmeißen lassen. Im Nachhinein war das eine ziemlich gute Idee, weil die Tour nur wenig teurer war als die Fahrt alleine und wir somit auch noch Transport und Eintritt zu den Palenque Ruinen, Agua Azul und Misol-Ha mit abgedeckt hatten. Die Ruinen von Palenque sind wirklich beeindruckend und sehenswert. Anders als Teotihuacan ist hier auch etwas mehr Vegetation drum herum, was nicht nur etwas schöner aussieht, sondern auch vor der Sonne schützt. Agua Azul und Misol-Ha sind zwei „Wasserfälle“, wie sie jedoch verschiedener nicht sein könnten. Bei den Agua Azul fließt das azurblaue Wasser über kleine Terrassen, in denen man auch baden kann (wirklich sehr schön), während Misol-Ha ein Wasserfall im klassischen Sinne ist (Wasser, das eine Klippe runterstürzt).


Wasserfälle Agua Azul I
Wasserfälle Agua Azul II
Wasserfall Misol-Ha
Ruinen von Palenque
Während wir in San Cristobal vor allem abends regelmäßig die Fleecejacken rausholen mussten (die Stadt liegt auf etwa 2500m), konnte man in Palenque gar nicht wenig genug tragen. Hier herrschte richtiges Tropenklima – unerträglich heiß und feucht. Demnach wollten wir uns hier auch eigentlich nicht lange aufhalten, haben jedoch in der Stadt einen Elektronikladen mit einem super netten Besitzer gefunden, der uns ein neues Ladegerät besorgen wollte. Dies war zwar mit einigen Komplikationen verbunden, aber wir haben es quasi in letzter Minute doch noch bekommen. Der Lieferwagen ist in Villahermosa stecken geblieben und so ist der Besitzer netterweise mit seinem Privatauto hingefahren (pro Weg ca. 2 Stunden!), um unser Ladegerät zu holen – so sind sie halt die Mexikaner!
Die Stadt Palenque an sich ist zwar nicht hässlich, gibt aber auch nicht viel her (besonders nicht in der Brathitze...). Somit haben wir noch eine weitere Tour gemacht zu den Ruinen von Yaxchilan und Bonampak im Süden, an der Grenze zu Guatemala und auch das war wirklich sehr schön. Vor allem die nur mit dem Boot zu erreichenden Ruinen von Yaxchilan sind sehenswert – nicht zuletzt, weil sie mitten im Dschungel liegen und von lärmenden Brüllaffen umgeben sind. Leider haben wir die Affen nie so richtig aus der Nähe gesehen. Dafür wurden wir dann jedoch am letzten Tag in Palenque entschädigt, als zwei von ihnen in einem Baum direkt neben unserem Hostel (Yaxkin Hostel) rumgeturnt sind.
Ruinen von Yaxchilan I
Ruinen von Yaxchilan II
Ruinen von Bonampak
Mayamalerei in Bonampak
Brüllaffe vorm Hostel
Xcalak (04. bis 07.04.2014)
Nach der Hitze in Palenque, hatten wir es auf etwas Abkühlung abgesehen und wollten wieder zurück ans Meer. Wir hatten gelesen, dass das kleine Fischerdörfchen Xcalak am südlichen Ende der mexikanischen Karibikküste wunderschön und noch sehr ursprünglich sein soll. Also stiegen wir mal wieder in den Nachtbus und sind von Palenque aus, über Chetumal, nach Xcalak gefahren. Hier hatten wir uns über das XTC Dive Center (www.xtcdivecenter.com) eine nette und im lokalen Vergleich günstige Unterkunft direkt am Strand gebucht (The Flying Cloud), in der wir in den nächsten Tagen das Meer genießen wollten. Leider stimmten die Beschreibungen, die wir über Xalak gelesen hatten, nicht so ganz mit der Realität überein. Der Ort ist in der Tat sehr klein und ursprünglich, was wirklich sehr angenehm ist. Allerdings ist das Wasser nicht wirklich zum baden geeignet. Der Einstieg ist sehr flach und die ersten 30-40 m etwa knietief voll mit Algen, Wasserpflanzen und schlickigem Boden. Hinzu kommt, dass es hier leider nicht besonders sauber ist, sodass neben dem ganzen Grünzeug auch viel Müll am Strand (teilweise auch im Wasser) herumliegt. An sich wirklich schade, aber vielleicht ist das der Preis, den man teilweise für die Abgeschiedenheit zahlen muss. Keine Touristen = keine Entrümpelung des Strandes.


Hotel The Flying Cloud
Neue Freundin
Strand von Xcalak
Müll am Strand von Xcalak
Mexikanisches Käsefondue (Queso Fundido)
Eigentlich hatten wir auch geplant hier in Xcalak mal wieder tauchen zu gehen. Leider war es jedoch in der Zeit, in der wir dort waren, teilweise so extrem windig, dass davon auszugehen war, dass die Sicht unter Wasser doch deutlich eingeschränkt war. Also haben wir uns entschieden das Geld lieber zu sparen (verglichen mit Asien ist es hier ohnehin relativ teuer) und stattdessen nur zu entspannen und die weiteren Abschnitte der Reise zu planen (denn nun hatten wir ja auch endlich wieder einen Computer...). Aufgrund unserer Erfahrungen müssen wir leider davon abraten nach Xcalak zu kommen. Es mag sich lohnen hier zu tauchen, das können wir leider nicht beurteilen, aber ansonsten ist es nur eine Zeit- und Geldverschwendung den weiten Weg auf sich zu nehmen!


Merida (08. bis 11.04.2014)
Von Xcalak aus sind wir zuerst mit dem Bus zur Laguna Bacalar gefahren. Hier hatten wir gut sechs Stunden Aufenthalt, bevor es mit dem Nachtbus weiter nach Merida ging. Eigentlich ein ganz netter Zwischenstopp, da es in dem Ort (wie der Name schon sagt) eine schöne Lagune zum baden und chillen gibt.
Da die Strecke nach Merida von dort nicht mehr so weit ist, sind wir am nächsten Tag schon sehr früh (ca. 05:00 Uhr) in Merida angekommen. Der Nachtportier in unserem Hostel (Hostel Zocalo) hat zwar kein Wort Englisch gesprochen, war aber doch so freundlich uns unser Zimmer bereits so früh zu geben, sodass wir den verloren Schlaf wieder gut nachholen konnten. Für Merida hatten wir volle vier Tage eingeplant, sodass wir alles wirklich sehr gemäßigt angehen konnten. Dies war nicht nur angenehm, sondern auch nötig, denn wir brauchten einfach etwas Zeit, um damit zu beginnen verschiedene Dinge für zu Hause zu regeln (Wohnungs- und Jobsuche etc.). Aus irgendeinem Grund haben wir uns Merida immer als bunte Kolonialstadt schlechthin vorgestellt. Nach einigen Rundgängen durch die Stadt (wichtig – immer schön die Mittagshitze vermeiden!) ist uns relativ schnell klar geworden, dass dem jedoch nicht so ist. Nichtsdestotrotz ist die Stadt eigentlich sehr nett, wenn auch sehr touristisch.


Merida I
Merida II
Merida III
Von Merida aus haben wir auch wieder verschiedene Ausflüge unternommen, diesmal jedoch auf eigene Faust. Wie bereits erwähnt hat Merida relativ viele Touristen und dies scheint die Preise für die Touren offensichtlich in die Höhe zu treiben. Nachdem wir einige Touranbieter abgeklappert hatten, haben wir uns entschieden unsere Touren auf eigene Faust zu machen. Im Nachhinein war das eine wirklich gute Entscheidung, denn es war um mehr als die Hälfte günstiger und wir konnten uns die Zeit selbst einteilen. Unsere erste Tour haben wir zu den Mayaruinen von Uxmal gemacht. Diese waren, wie nicht anders zu erwarten, mal wieder sehr beeindruckend und wimmelten nur so von Iguanas in allen Größen.


Ruinen von Uxmal I
Ruinen von Uxmal II
Ruinen von Uxmal III
Ruinen von Uxmal IV
Am nächsten Tag haben wir dann einen Abstecher an die Küste nach Celestun gemacht. Dieses kleine Küstenörtchen liegt sehr idyllisch direkt an einer vom Meer abgehenden Lagune. Der Grund warum wir überhaupt dorthin sind war allerdings nicht die Lagune selbst, sondern die dort zu tausenden lebenden Flamingos. Sobald man aus dem Bus aussteigt, wird man von verschiedenen Einheimischen angesprochen, die Bootstouren zu den Tieren anbieten. Angeblich sollen die Flamingos hier die farbintensivsten auf der ganzen Welt sein und soweit wir das beurteilen können, sind sie das in der Tat. Auf dem Rückweg haben wir mit dem Boot auch noch in den Mangrovenwäldern gehalten, wo wir in einem kristallblauen See schwimmen konnten und sogar ein kleines Babykrokodil gesehen haben. Letzteres und die Tatsache, dass das Wasser doch relativ frisch war, haben uns jedoch überzeugt den kleinen See nur von außen zu bestaunen - irgendwo musste sich ja auch das Muttertier aufhalten. ;-)


Strand von Celestun
Pelikane
Flamingos
Kristallklarer See in den Mangrovenwäldern
Babykrokodil
Bevor wir unsere Reise nun von Merida nach Valladolid fortsetzen, wollen wir euch noch ein Restaurant empfehlen, welches uns sehr gut gefallen hat: Das kleine Ki’Hanah liegt direkt neben dem Zocalo Hostel und bietet authentische yucatanische Küche zu moderaten Preisen.


Leckeres Essen im Ki'Hanah
Valladolid (12. bis 14.04.2014)
Valladolid ist nur etwa drei Busstunden von Merida entfernt und ist der Stadt sehr ähnlich, jedoch deutlich kleiner. In Valladolid sind wir in dem wirklich schönen Hostel La Candelaria untergekommen (sehr schöne Chill-Bereiche und nettes Personal). Das süße Städchen war für uns Ausgangspunkt für verschiedene Touren zu sogenannten Cenoten. Dabei handelt es sich um mit Süßwasser gefüllte unterirdische Höhlen, die zum Teil begeh- und beschwimmbar sind. Das schöne an Valladolid ist dabei, dass es mindestens vier solcher Cenoten gibt, die sich ganz bequem mit dem Rad erreichen lassen und davon haben wir drei besucht – Samula, Xkeken und San Lorenzo Oxman. Da es in Valladolid wieder extrem heiß war, haben wir unser Tagwerk so aufgeteilt, dass wir morgens/vormittags die Cenoten angeschaut haben (da hat man sie noch für sich alleine) und nachmittags/abends die Stadt. Insgesamt fanden wir alle drei Cenoten wirklich beeindruckend, wobei man in der letztgenannten wohl am besten schwimmen konnte. Außerdem war sie mit einem Restaurant und einer Bar inklusive Swimmingpool ausgestattet, sodass man hier auch gut den ganzen Tag hätte verbringen können.


Valladolid I
Valladolid II
Valladolid III
Unterwegs zu den Cenoten
Cenote Samula
Cenote Xkeken
Eingang zur Cenote San Lorenzo Oxman
Cenote San Lorenzo Oxman I
Cenote San Lorenzo Oxman II
Die besten Tacos al Pastor in der Taqueria Mr. Taco
Der Vollständigkeit halber sollten wir erwähnen, dass Valladolid quasi auch das Tor zu den wohl bekanntesten Mayaruinen in Mexiko ist, nämlich Chichen Itza. Wie das aber nun immer so ist, steigen auch hier mit dem Bekanntheitsgrad sowohl Touristenmassen als auch Eintrittspreise. Nachdem wir nun schon einige verschiedene Ruinen gesehen hatten, haben wir uns entschieden hier Zeit und Geld zu sparen und diese Ruinen auszulassen.

Isla Holbox (15. bis 19.04.2014)
Nach gut einer Woche im Landesinneren wollten wir von Valladolid wieder zurück an das Meer und am liebsten auf eine Insel. Davon gibt es an der Karibikküste drei größere – Cozumel, Isla Mujeres und Isla Holbox. Wir haben uns für letztere entschieden, weil sie mit Abstand die wenigsten Touristen haben soll und daher noch eher ruhig und unerschlossen ist. Leider gab es für uns von Valladolid aus nur einen Bus, den wir nehmen konnten und zwar um 03:00 Uhr morgens. Dieser hat uns nach Chiquila gebracht (etwa 3 Std.), von wo aus die stündlich fahrende Fähre nach Holbox übersetzt (etwa 30 min). Die Insel selbst ist relativ klein, es gibt eigentlich nur Sandstraßen und alles, was man nicht zu Fuß erreichen will, kann man mit dem „Golf-Cart-Taxi“ erreichen. So haben auch ein Taxi genommen, um zu unserer Bleibe für die nächsten vier Tage zu kommen – dem schönen Casa Blat Ha.
Verglichen mit unseren bisherigen Unterkünften war dies wohl die teuerste Unterkunft (1100 Pesos pro Nacht) und obwohl alles sehr schön hergerichtet war, sind wir im Nachhinein leider nicht so richtig davon überzeugt, dass der Preis wirklich gerechtfertigt war. Der Besitzer war zwar sehr nett, aber die gesamte Preisgestaltung (Zimmer, Essen etc.), war doch überzogen und vor allem komplett intransparent (um es mal milde auszudrücken).


Golf-Cart-Taxi
Balkon mit Hängematte
Aussicht von der Dachterrasse des Casa Balt Ha
Unsere Zeit auf Holbox (gesprochen Holbosch) haben wir eher ruhig verbracht. Umso näher die Heimreise rückt, desto mehr Dinge fallen an, die wir vorbereiten müssen und daher waren wir für das relative stabile WLAN in unserem Zimmer dankbar. Ansonsten haben wir die Insel zu Fuß und auf zwei Rädern erkundet und haben an einem Tag morgens eine Angel-Tour gemacht. Gefangen haben wir natürlich auch etwas – hauptsächlich relativ große Kugelfische, von denen wir gar nicht wussten, dass man sie essen kann. Als wir sie dann am Mittag jedoch gegrillt vor uns liegen hatten, haben wir uns ganz schnell vom Gegenteil überzeugen lassen.


Holbox-Town I
Holbox-Town II
Vogelversammlung
Junger Pelikan
Reiher
Mittagessen
Insgesamt hat es uns auf Holbox zwar gut gefallen, dennoch kommen wir nicht drum herum festzuhalten, dass Holbox nicht das Strandparadies ist, wie wir es uns gewünscht hatten. Die Strände haben zwar schönen weißen Sand, sind aber häufig sehr schmal und wieder voll mit Seegras (welches zum Teil auch etwas unangenehm riecht). Anders als in Xcalak ist das Wasser zum Glück größtenteils frei davon, jedoch trotzdem sehr trüb (also nichts mit Scchnorcheln vom Strand aus).


Strand von Holbox I
Strand von Holbox II
Pfeilschwanzkrebse
Außer für die Ruhe, ist Holbox auch für die Walhaie bekannt, die man hier von Juni bis September sehen kann. Leider waren wir dafür noch etwas zu früh dran, sodass wir uns den großen Wunsch einmal mit einem Walhai zu schwimmen wohl auf einer nächsten Reise erfüllen müssen. ;-)

Tulum (19. bis 23.04.2014)
Am letzten Tag sind wir wieder mit der Fähre zurück nach Chiquila gefahren und von dort mit dem Taxi weiter nach Tulum. Mit dem Taxi ist es zwar etwas teurer als mit dem Bus, jedoch auch viel schneller (der Bus braucht 6-8 Stunden, da man in Cancun umsteigen muss und das Taxi fährt eine andere Route, für die man nur knapp über zwei Stunden benötigt). Ein weiterer Vorteil des Taxis ist, dass man auf dem Weg nach Tulum noch einige Stops hätte einbauen können (z.B. die Ruinen von Coba). Wahrscheinlich können wir es mal wieder auf die Reisemüdigkeit schieben, jedenfalls sind wir ohne Stops durchgefahren.
Tulum selbst ist eigentlich ein sehr trostloses Städtchen. Direkt an der Schnellstraße gelegen gibt es hier wirklich nicht viel zu sehen. Die Hauptattraktionen von Tulum, nämlich die alten Maya Ruinen, die direkt an einem schönen Strand liegen, sind etwa 4 km vom Stadtzentrum entfernt. Unsere vier Nächte am Strand von Tulum haben wir in einem Zelt bei "Turquesa Tulum Jungle Camping" verbracht (ca. 10 km vom Stadtzentrum entfernt). Die Anlage und das Restaurant wurden erst vor etwa einem halben Jahr eröffnet (unter anderem von einem deutschen Auswanderer aus Berlin) und sind sauber, schön und sehr ordentlich geführt. Wir haben uns hier wirklich sehr sehr wohl gefühlt, was nicht zuletzt an den freundlichen Besitzern und Mitarbeitern und ihren zwei tollen Hunden lag, die uns in der kurzen Zeit doch irgendwie ans Herz gewachsen sind. Auch das Essen im dazugehörigen Restaurant ist wirklich super (die Salsa Verde war mit Abstand die Beste, die wir je gegessen haben – vielleicht kommen wir ja noch hinter das Rezept und dann könnt ihr euch auf unserer Gartenparty selbst davon überzeugen). Alles in allem war es ein super toller Aufenthalt!


Turquesa Jungle Camping
Der liebe Prince
Chiles Rellenos
Gebratener Fisch
Tulum ist zwar absolut ein Touristenort, aber anders als in Cancun oder auch Playa del Carmen reihen sich hier nicht die großen Hotelbunker aneinander, was wirklich sehr angenehm ist (die Hotels dürfen nur maximal drei Stockwerke haben). Daher haben wir uns auch entschieden sowohl Cancun als auch Playa (immerhin die mit Abstand bekanntesten Strände in Mittelamerika) links liegen zu lassen und sind nur in Tulum geblieben. Hier waren nun endlich auch der Strand und das Meer so, wie wir uns das vorgestellt hatten: weißer feiner Sand und klares türkis-blaues Wasser.


Strand von Tulum
Wie ihr euch nun sicherlich denken könnt, haben wir viel Zeit am Strand verbracht, aber auch die laufenden Vorbereitungen für unsere Rückkehr sind natürlich nicht zu kurz gekommen. Außerdem haben wir noch einen Ausflug mit dem Fahrrad zu den alten Maya Ruinen gemacht. Wahrscheinlich liegt es hauptsächlich an der Lage (direkt am weißen Sandstrand), jedenfalls haben uns diese Ruinen wirklich sehr gut gefallen. Zusammen mit den Ruinen in Palenque waren es mit Abstand die schönsten und wenn wir die Tour noch einmal machen sollten und uns auf zwei Ruinen festlegen müssten, dann wären es definitiv diese beiden.


Chillaxen
Traumstrand
Ruinen von Tulum I
Ruinen von Tulum II
Ruinen von Tulum III
Ruinen von Tulum IV
Und nachdem wir in Valladolid bereits in verschiedenen Cenoten schwimmen waren, haben wir hier die Gelegenheit genutzt auch in zwei Cenoten Tauchen zu gehen. Zusammen mit La Calypso Dive Center (www.lacalypsodivecenter.com) sind wir in der Gran Cenote und in der Cenote Calavera (Temple of Doom) tauchen gewesen. Während die Gran Cenote vor allem durch sehr klares Wasser und viele Stalaktiten und Stalagmiten begeistert, waren wir in Calavera vor allem von der sogenannten Halokline begeistert. Dabei handelt es sich um die Zone im Wasser, in der Salz- auf Süßwasser trifft. Da die beiden Wasserschichten unterschiedliche Dichten haben, vermischen sie sich nicht, sondern sind durch diese Zone getrennt und man kann die Grenze tatsächlich sehen und interessante Effekte mit der Taschenlampe erzeugen, da sich das Licht hier teilweise bricht. Beide Cenoten waren auf ihre Art wirklich sehr interessant und die beiden Tauchgänge haben uns sehr gut gefallen.


Gran Cenote I 
Gran Cenote II
Gran Cenote III 
Gran Cenote IV
Gran Cenote V
Cenote Calavera I 
Cenote Calavera II
Cenote Calavera III
Mit dem Ende unseres Aufenthaltes in Tulum endete auch unsere sechswöchige Tour durch Mexiko und somit neigt sich unsere große Reise dem Ende zu. Von Tulum aus sind wir mit dem Resorthoppa (www.resorthoppa.com) nach Cancun zum Flughafen gefahren, um von hier aus nach Boise in Idaho zu fliegen. Viele werden sich jetzt sicherlich fragen, was wir ausgerechnet dort wollen. Dazu müssen wir erklären, dass Benni während der Schulzeit mal ein Jahr dort war und immer noch sehr guten Kontakt zu seiner ehemaligen Gastfamilie hat. Da diese Laura noch nicht kennen, haben wir uns entschieden die letzte Woche unserer Reise dort zu verbringen und wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen bzw. Kennenlernen. Doch bevor wir jetzt zu weit in die Ferne abschweifen, möchten wir wie immer noch abschließend unser Fazit zu Mexiko abgeben:

Rückblickend war es eine sehr gute Entscheidung Mexiko als letztes „richtiges“ Land zu bereisen und sich dafür so viel Zeit zu nehmen. Viel häufiger als es uns recht war haben wir festgestellt, dass wir die typischen Sightseeing Programme satt hatten und lieber etwas Zeit für uns benötigten, um runter zu kommen. In sofern war es wirklich ideal, dass wir uns hier in Mexiko so viel mehr Zeit gelassen haben als in den meisten Ländern, die wir sonst bereist haben. Hinzu kommt auch, dass es uns hier in Mexiko wirklich super gut gefallen hat. Vor allem an der Pazifikseite des Landes hatten wir den Eindruck, dass das Land als Reiseziel absolut unterschätzt wird (zumindest in Deutschland) und deswegen möchten wir an dieser Stelle mal eine Lanze für dieses wirklich tolle Land brechen. Dabei ist wohl am wichtigsten zu erwähnen, dass Süd-Mexiko unserer Ansicht nach sehr sicher ist. Im Norden mag das zum Teil etwas anders sein, aber auch dort werden Touristen wohl weitgehend in Ruhe gelassen, wenn sie sich aus Drogen und Prostitution raushalten. Das Essen in Mexiko ist vielleicht nicht gerade das fettärmste (was man der Bevölkerung auch ansieht – wir waren schockiert wie fettleibig die meisten Menschen hier sind!), aber lecker und absolut hygienisch. Wir waren fast immer nur an Straßenständen essen und hatten nie Probleme (zumindest keine, die sich nicht auch durch übertriebene Schärfe erklären lassen würden). Wir haben es sogar sehr häufig erlebt, dass selbst an Straßenständen Spender mit Desinfektionsmittel standen (wahrscheinlich ein Überbleibsel der Schweinegrippe) und dass die Leute das Wechselgeld nur mit Handschuhen anfassen und nicht mit der "Essenshand". Was uns weiterhin positiv überrascht hat ist die Transportsituation in Mexiko. Anders als in Asien fahren die Busse hier weitgehend dann, wenn sie fahren sollen, werden NICHT bis unters Dach mit stinkendem Sch... vollgestopft, haben keine laute Musik laufen und sind noch dazu sehr bequem. Wir müssen jedoch zugeben, dass wir davon ausgegangen sind, dass hier viele Leute Englisch sprechen (schließlich haben sie ja einen großen englischsprachigen Nachbar). Dem war allerdings nicht so und dennoch müssen wir sagen, dass die Sprache eigentlich nie eine wirkliche Barriere für uns war. Wir sprechen zwar fast kein Spanisch, aber mit gutem Willen auf beiden Seiten haben wir uns in jeder Situation verständigen können (Benni hat es sogar geschafft im „Baumarkt“ nach einem Stromprüfer zu fragen – quasi ohne Worte). Dass das alles so klappt, liegt wahrscheinlich zu einen daran, dass es doch einige Worte im Spanischen gibt, die man verstehen kann, zum anderen aber sicherlich auch daran, dass in Mexiko die „Denke“ doch sehr ähnlich ist wie bei uns in Europa. Obwohl man die Sprache nicht spricht, sind die Kulturen wohl so ähnlich, dass Denkmuster, Erfahrungen oder auch Erwartungshaltungen ähnlich sind. Somit hat man dann gleich eine gemeinsame Ebene – vielleicht könnte man es als „logische Basis“ oder „auf einer Wellenlänge“ beschreiben – auf der man relativ gut kommunizieren kann. In vielen Teilen Südostasiens wäre uns das wohl nicht so gelungen, weil eben diese Basis weitgehend fehlte (von China ganz zu schweigen). Das ist leider nicht so einfach zu beschreiben und klingt sicherlich sehr abstrakt, wer jedoch viel reist, wird sicherlich wissen was wir meinen. Warum wir jedoch sehr gerne mehr Spanisch gesprochen hätten ist, weil es einerseits eine Wertschätzung Land und Leuten gegenüber darstellt, zum anderen, weil die Mexikaner sehr offen sind und sich sehr freuen, wenn man versucht in ihrer Sprache zu kommunizieren.  So wäre man sicherlich mit noch mehr Einheimischen ins Plaudern gekommen. So und „last but certainly not least“ wollen wir noch ein paar Sätze zu den Einheimischen loswerden. In unserer gesamten Zeit hier sind wir wirklich immer und von jedem freundlich und zuvorkommend behandelt worden. Die Mexikaner haben dabei eine natürliche Herzlichkeit, die uns wirklich begeistert hat. Der Satz "Hola Amigo" (Hallo Freund) scheint hier in der Regel keine leere Floskel zu sein, wie in so vielen anderen Ländern. Nur in wenigen Situationen hatten wir den Eindruck, dass wir einen „besonderen“ Touristenpreis bekommen haben und selbst dann lag dieser vielleicht maximal 20% über dem Normalpreis. Es ist wirklich angenehm gewesen nicht ständig darauf achten zu müssen, dass man übers Ohr gehauen wird. Auch auf Märkten sind die Menschen nie aufdringlich gewesen, akzeptieren ein Nein und lachen einen danach trotzdem noch freundlich an. Wir hatten häufig Situationen, wo wir auf der Straße angesprochen wurden, ob sie uns helfen können. Dies ist an sich nichts besonderes, das Besonders ist jedoch, dass sich das Gespräch nicht dahin entwickelt hat, dass sie morgen mit dir diese oder jene Tour machen oder dir sonst irgendwas verkaufen wollten, sondern tatsächlich nur ein wenig schnacken wollten. Kurzum: Wir haben uns hier besonders aufgrund der tollen Menschen einfach saumäßig wohl gefühlt. Und damit wollen wir unseren Bericht für Mexiko auch beenden. Es ist sicherlich wieder sehr viel geworden, aber ihr musstet ja auch ganze sechs Wochen darauf warten. ;-)

Für uns geht es jetzt wie erwähnt weiter nach Idaho. Dort bleiben wir eine gute Woche und dann geht es endgültig heim – am 02. Mai 2014 landen wir in Frankfurt und dann geht es mit der Bahn weiter nach Hannover. So unglaublich schön die letzten Monate waren, sind wir nun doch bereit wieder heim zu kommen und freuen uns wahnsinnig darauf unsere Lieben wieder in die Arme zu schließen. Wir haben im vergangenen Jahr sehr viel erlebt und sind unendlich dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit dazu hatten. Nun ist es aber auch genug und es geht wieder nach Hause... und irgendwie ist das auch das schönste am Reisen.

Es wird in etwa einer Woche noch einen letzten Blogeintrag geben, allerdings wird dieser wohl etwas anders ausfallen, als ihr es bisher gewohnt seid. Daher möchten wir an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um allen Lesern zu danken – wir hoffen ihr habt die Reise so sehr genossen wie wir!