Transsib III – Ulan Bator
nach Peking (28. bis 29.09.2013)
Nach den ereignisreichen
und doch auch anstrengenden Tagen in der Mongolei, haben wir am frühen Morgen
des 28.09. den letzten Teil unserer Zugreise angetreten. Das noch vor uns
liegende Stück der Reise sollte wieder so um die 30 Stunden dauern, diesmal
jedoch nur mit einer Übernachtung im Zug. Da es sich auch hier wieder um einen
internationalen Zug handelte, sind wir wieder in der zweiten Klasse gefahren –
also in einem 4er-Abteil. Der Grenzübergang nach China hat, wie erwartet (und
Fahrplantechnisch eingeplant), auch wieder relativ viel Zeit in Anspruch
genommen (ca. 5-6 Stunden). Das lag diesmal allerdings nicht nur an den
Grenzformalitäten, sondern auch daran, dass wir das Fahrwerk wechseln mussten,
da in China eine andere Spurbreite genutzt wird. Dazu wurden wir in eine Halle
gefahren, in welcher der voll beladene Zug hochgehoben wurde, um dann das
Fahrwerk auszutauschen. Insgesamt eine arg ruckelige Angelegenheit, aber auch ganz
spannend.
Das Abteil hat sich
dieses Mal eine mongolische Familie mit uns geteilt. So genau wissen wir es
nicht, wir vermuten jedoch, es war ein Vater mit seiner kleinen Tochter und
seiner Mutter (also quasi drei Generationen). Wer eben aufgepasst hat, merkt
natürlich sofort, dass sich somit fünf Leute das 4er-Abteil teilen mussten, was
allerdings nicht so dramatisch war, da die Tochter noch relativ klein war (etwa
3-4 Jahre). Anstrengender als das Platzproblem war vielmehr die Kleine selbst,
denn sie war mega verzogen, hörte wirklich überhaupt nicht auf Vater oder Oma
und hat eigentlich den ganzen Tag damit verbracht die beiden (und somit
indirekt auch uns) zu drangsalieren. Daher waren wir doch ziemlich erleichtert,
als wir am 29.09. gegen 14:00 Uhr in den Bahnhof von Peking einfuhren und die
Fahrt ein Ende hatte. Dort hat uns dann auch direkt unser Guide Peter erwartet,
um uns abzuholen und mit uns die Stadt zu erkunden. Davon werden wir euch dann
im nächsten Abschnitt noch etwas ausführlicher berichten.
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Vorort von Ulan Bator |
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Speisewagon |
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Richtige Richtung |
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Fahrgestellwechsel |
Rückblickend bleibt
festzuhalten, dass die Fahrt mit der Transsib ein wirklich einmaliges Erlebnis
war. Wir haben unglaublich viel Strecke zurück gelegt und nicht nur Land und
Leute kennengelernt, sondern auch das „echte“ Leben im Zug gelebt. Dabei war
wohl der erste Abschnitt von Moskau nach Irkutsk unser Favorit, denn dort im
großen Schlafwagen (3. Klasse) war die Atmosphäre einfach klasse und man war nicht
mit zwei anderen auf engstem Raum „eingepfercht“ (wie in der 2. Klasse).
Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir die vier Tage freie Zeit im Zug
sehr genossen haben (viel Zeit zum lesen und nachdenken). Hinzu kommt, dass
auch die Aufenthalte an den Stationen
angenehmer waren (mit russischen Muttis, die Selbstgemachtes verkaufen) und die
Zugbegleiterinnen netter waren (die mongolischen Zugbegleiterinnen am Ende
waren wirklich schrecklich unfreundlich). Im Nachhinein finden wir beide auch,
dass es eine gute Entscheidung war nur die beiden Stopps (Baikalsee und
Mongolei) zu machen, da wir dort dann wirklich auch etwas Zeit hatten, um Land
und Leute kennenzulernen. Allerdings möchten wir auch festhalten, dass die
Mongolei zwar eine interessante Erfahrung war, die wir auf keinen Fall missen möchten,
aber dass wir dort in Zukunft auch nicht noch einmal hin müssen. Vielleicht tun
wir dem Land damit etwas unrecht, da viele Reisende, die wir unterwegs getroffen
haben, total von dem Land begeistert sind, aber für uns war es irgendwie doch
eine Nummer zu derbe. ;)
Nun sind wir aber erst einmal
dankbar für die tollen Erlebnisse der letzten gut drei Wochen und freuen uns
auf ereignisreiche und tolle zwei Wochen in China...
China (29.09. –
13.10.2013)
Bevor wir nun anfangen
unsere Erlebnisse in China zu beschreiben, wollen wir einen kleinen Exkurs
machen und uns zum Thema Visas äußern:
Obwohl ein Deutscher
Reisepass wahrscheinlich das Beste ist zum Reisen, bleibt es nicht aus, dass
man sich bei einigen Ländern bereits vor Einreise um ein Visa kümmern sollte.
Welche Länder das sind, haben wir vor Antritt unserer Reise auf der Homepage
des Auswärtigen Amts (www.auswaertiges-amt.de) in Erfahrung gebracht. Für uns
waren es die Länder Russland, Mongolei, China, Vietnam und Indien, bei denen es
im Vorfeld entweder Pflicht ist ein Visum zu beantragen oder es zumindest die
Einreise um einiges leichter macht, wenn man bereits mit Visum an der Grenze
ankommt. Generell ist es wohl auch möglich, sich immer erst im Anschlussland in
der entsprechenden Botschaft um das Visum zu kümmern. Dies mag sicherlich funktionieren
und kommt der Idee des freien und spontanen Reisens am nächsten. Jedoch muss
man sich dann eventuell darauf einstellen einige Tage z.B. in Ulan Bator zu
verbringen, mit mehreren Botschaftsbesuchen, um dann irgendwann endlich das
Visum für China zu bekommen. Das kann sicherlich alles auch einfach und glatt
laufen, aber im besten Fall verbringt man immer noch mindestens einen Tag in
der Botschaft. Wir haben entschieden, dass wir nicht den langen Weg in ein Land
gehen wollen, um dort "nur” die Botschaft von innen zu sehen und haben uns
somit bereits im Vorfeld um die Visas gekümmert.
Um diese Visas im Vorfeld
zu beantragen gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: (1) man kümmert sich
selber drum und läd sich die entsprechenden Formulare im Internet runter, füllt
sie aus und bringt sie mit dem Pass zur Botschaft, oder (2) man beauftragt eine
Visumsagentur, die einem beim Ausfüllen der Unterlagen hilft und dann die Gänge
zu den Botschaften übernimmt. Im Prinzip ist Variante 1 natürlich die
günstigere, da man keinen Zwischenhändler bezahlen muss. In der Realität sieht
es jedoch oft so aus, dass man andernfalls persönlich bei den Botschaften
vorstellig werden muss und damit zum einen oftmals einen ganzen Tag dafür
„verschwendet“ (den man ansonsten zum Vorbereiten, Packen oder Umziehen nutzen
könnte) und in der Regel auch noch Fahrtkosten hat (denn die Botschaften sind
ja nicht in Göttingen oder der Wedemark, sondern in Berlin, Frankfurt etc. und
dort kommt man dann mit dem Studententicket nicht mehr für lau hin…). Daher war
für uns von Anfang an klar, dass auch wir unsere Visas einer Visa-Agentur
anvertrauen würden. Wir haben unsere Visas über den IVDS-Berlin (www.visum-ivds.de)
bezogen, die wir wirklich nur wärmstens empfehlen können. Zwar mussten wir pro
Visa eine Bearbeitungsgebühr von 25 bis 30 Euro bezahlen (immer noch günstiger
als eine Bahnfahrt nach Berlin), aber wir haben dafür auch extrem viel Hilfe
und Unterstützung beim Ausfüllen der Anträge bekommen (was bei China und
Russland ehrlich gesagt ziemlich wichtig ist). Im Endeffekt haben wir die
Anträge – mehr oder weniger richtig – selbst ausgefüllt, unterschrieben und zusammen
mit unseren Pässen der Agentur zukommen lassen. Notwendige Änderungen konnten
die dann noch durchführen, da sie ja unsere Unterschriften hatten. Wenige
Wochen später hatten wir dann die Pässe mit sämtlichen Visas mehr als
fristgerecht wieder per Einschreiben in der Post. In unserem Fall war das Ganze
sogar noch etwas komplizierter, da die Visas beantragt werden mussten, während
wir in Afrika unterwegs waren. In solch einem Fall braucht man dann einen
zweiten Reisepass, den wir aber ohne große Probleme mit einem kleinen
Antragsschreiben (warum wir sie brauchen) bekommen haben. Eine weitere
Komplikation war in unserem Fall, dass wir relativ viele Visas in einer kurzen
Zeit benötigten, die natürlich auch alle verschiedene Fristen hatten – das Timing
war also sehr wichtig. Aber auch hier hat uns die Visumsagentur toll
unterstützt und die ganze Planung, wann welcher Pass wo sein sollte, für uns
geregelt.
Also als Fazit: Solltet ihr
bei euren Reisen Visas benötigen, die etwas anspruchsvoller zu beantragen sind
und ihr Zeit (und im Endeffekt auch Geld) sparen wollt, wendet euch getrost an
einen Visaservice – den obigen können wir, wie gesagt, wärmstens empfehlen
(wurde uns auch von einer Freundin empfohlen – Danke noch mal Sina ;)).
Peking – 29.09. bis
02.10.2013
Nun aber zu China. Bevor
wir jedoch mit unseren tollen Tagen in Chinas Hauptstadt beginnen, hier noch
eine kleine Hintergrundinformation: Wie viele von euch vielleicht wissen, wird
Urlaub in China eher klein geschrieben. Der normale chinesische Arbeiter hat
nur sehr wenige Tage im Jahr frei und um das zumindest einigermaßen
auszugleichen (oder erträglich zu machen), gibt es zwei nationale Feiertage, in
denen das gesamte Land dann jeweils eine komplette Woche frei hat. Das ist
einmal das chinesische Neujahr und dann die sogenannte Golden Week. Und wie es der Zufall so wollte, fiel die
Golden Week natürlich genau auf unsere erste Woche in China... Wenn man das
noch nicht erlebt hat, kann man sich das nur schwer vorstellen, aber in dieser
Woche fährt wirklich gefühlt jeder Chinese in den Urlaub. Und da wir sehr touristische Gebiete in
China auf dem Plan hatten, hatten wir jedes Mal das Gefühl, dass das komplette
Land gerade mit uns da ist – das war wirklich Wahnsinn. Soweit nur als Info
vorweg – denn das erklärt, warum auf einigen Fotos so viele chinesische
Touristen sind und warum wir uns einige Aussichten (im wahrsten Sinne des
Wortes) erkämpfen mussten.
Jetzt aber endlich zu
Peking selbst! Wie im vorherigen Artikel bereits erwähnt, hat uns unser Guide
Peter wie vereinbart am Bahnhof abgeholt und dann sind wir erst einmal zum
Sommerpalast gefahren. Der Sommerpalast ist, wie der Name schon sagt, die
ehemalige Sommerresidenz der früheren chinesischen Kaiser. Somit gibt es hier
neben Tempeln, auch einige „Wohn- und Arbeitsräume“ zu sehen. Das
eindruckvollste sind jedoch immer die Gebäude-Pagoden von außen mit ihren
bunten Verzierungen. Leider war das Wetter nicht ganz ideal, da es ziemlich
diesig war (ob das jetzt am Wetter oder am Smog lag, ist in der Regel nicht so ganz
klar...) und somit war auch die Sicht und Farbenpracht natürlich erheblich
eingeschränkt. Trotzdem war es ein schöner und interessanter Nachmittag.
Nachdem wir mit dem
Sommerpalast durch waren, hat Peter uns dann zu unserem Hostel gefahren. Unsere
nächsten Nächte hier in Peking haben wir im 5er Zimmer im Happy Dragon Hostel
verbracht. An sich ein sehr angenehmes Hostel – günstig, sauber und zentral.
Allerdings haben wir bereits hier festgestellt (und dies sollte uns in China
fast immer so gehen...), dass die chinesischen Matratzen doch eher die
Weichheit einer Pressspanplatte haben. Somit haben wir uns entschieden auf die
Rückenschmerzen zu verzichten und in solchen Fällen einfach unsere Isomatten
aufzupusten und sie noch auf die Matratze zu legen. Generell haben wir uns
angewöhnt in den meisten Unterkünften in unseren eigenen Bettsachen zu
schlafen. Da wir Schlafsack und Seideninlett ohnehin immer auspacken, können
wir uns auch gleich da hineinlegen (ist natürlich auch viel hygienischer).
Zum Abendessen haben wir uns dann noch den Klassiker gegönnt: Peking-Ente. Das war wirklich noch einmal ein interessantes Erlebnis, denn die gebackene Ente wurde am Tisch live vor uns zerlegt und dann konnten wir sie (nach einer kleinen Einweisung) mit verschiedenen anderen Leckereien (Saucen, Gemüse etc.) genießen. Wirklich interessant und natürlich super lecker. Wir haben unsere Ente im relativ bekannten "Dadong Roast Duck" gegessen und wurden nicht enttäuscht - es war genauso lecker, wie im Reiseführer versprochen. :)
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Sommerpalast I |
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Sommerpalast II |
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Lecker Peking-Ente |
Am nächsten Tag haben wir
uns dann auf eigene Faust daran gemacht die Stadt zu erkunden. Peking ist, was
öffentliche Verkehrsmittel angeht, wirklich gut ausgebaut, sodass man vieles
gut und günstig mit der U-Bahn erreichen kann (2 RMB pro Ticket = etwa 25
Cent). Begonnen haben wir unsere Erkundungstour allerdings erstmal in einem
Shoppingcenter, da wir Benni ein paar neue Turnschuhe kaufen mussten. Er hat es
tatsächlich geschafft seine alten irgendwo zwischen Russland und der Mongolei
zu verlieren (das muss man auch erstmal schaffen). Als wir danach den Tianamen
Square (großer Volksplatz) besichtigen haben, haben wir dann zum ersten Mal
richtig realisiert wie viele Menschen tatsächlich unterwegs sind und wie
spannend der durchschnittliche Chinese die „Weißen“ findet. Wenn die dann noch
groß und blond oder rothaarig mit Bart sind, ist das für die Chinesen
offensichtlich so, als wäre Mao höchstpersönlich wieder auferstanden und es
werden ganz aufgeregt Fotos gemacht. Einige fragen und freuen sich dann wie
kleine Kinder zu Weihnachten, wenn man mit ihnen posiert, andere machen es
heimlich (was zum Teil wirklich spaßig zu beobachten ist).
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Riesen Blumenstrauß auf dem Tianamen Square |
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Fotoshooting I |
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Fotoshooting II |
Ansonsten haben wir noch
einen chinesischen „Night-Market“ besucht, bei dem das Klischee „in China essen
sie alles“ wirklich nicht besser hätte bedient werden können. Hier gab es vom
Seepferdchen, über die Schlange, bis zum Skorpion wirklich alles. Die Tiere
werden dann teilweise lebend (oder zumindest zuckend) frittiert und am Spieß gegessen.
Zu diesem gewöhnungsbedürftigen Anblick kommt dann auch noch der Geruch von
gebratenem Stink-Tofu hinzu und das Ambiente ist perfekt. Wer Stink-Tofu noch
nicht kennt (wir kannten es vorher auch nicht und haben es auch nicht probiert),
stellt sich bitte vor, er säße in einem vollen Dixi-Klo (zum Beispiel auf einem
Festival), in dem eine Buttersäurebombe explodiert ist. Da kann es schon leicht
passieren, dass man einen üblen Würgreiz bekommt. Wir haben gelernt, die Luft
anzuhalten, sobald wir an einem solchen Essensstand vorbei gelaufen sind. Nun ja,
insgesamt aber ein interessantes Erlebnis, ebenso wie der sogenannte Silk
Market. Hierbei handelt es sich um ein mehrstöckiges Kaufhaus, in dem
gefälschte Klamotten und Schmuck verkauft werden. Wir waren einfach nur baff,
was hier alles gefälscht wird und vor allem wie gut. Angeblich hat sogar Lacoste
die gefälschten Schuhe einmal mit seinen eigenen verglichen, konnte keinen
Unterschied feststellen, hat dann kurzerhand die Fälscherfabrik gekauft und
produziert nun dort seine Schuhe (natürlich viel billiger als vorher). Ob es tatsächlich
stimmt wissen wir nicht, vorstellbar wäre es aber.
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Night Market |
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Kleiner Snack zwischendurch? |
Am nächsten Tag hatten
wir ursprünglich geplant uns von unserem Guide Peter zu den Überresten der
chinesischen Mauer fahren zu lassen, um ein weiteres Highlight zu besichtigen.
Allerdings war es an diesem Morgen so diesig und regnerisch, dass wir uns spontan
entschieden haben dies auf den nächsten Tag zu verschieben. Stattdessen haben
wir noch etwas die Stadt erkundet – im Regen. Erst wollten wir dann zur
verbotenen Stadt fahren, haben uns aber schon in der U-Bahn dorthin dagegen
entschieden - aufgrund der enormen Menschenmassen (heute war der eigentliche
Feiertag, der mit einer Parade direkt vor der Verbotenen Stadt zelebriert
wurde). So haben wir uns den Lama Tempel und einige Hutongs in der Gegend
Liulichang Xijaie besichtig, was wirklich schön und interessant war. Hutongs
sind quasi die Altstadtbezirke von Peking. Hier lebt die „normale“ Bevölkerung
in kleinen ein bis zweistöckigen Häusern in verwinkelten Gassen. Teilweise haben
diese Häuser keine eigenen Toiletten, sodass es an jeder Ecke eine
„öffentliche“ Toilette gibt. Bis auf die Toiletten, sind diese Bezirke aber
wirklich sehr sauber und angenehm – gar nicht wie man es von einer
Millionenstadt vielleicht erwarten würde. Es ist uns überhaupt aufgefallen,
dass China (und Peking im Besonderen) sehr sauber und doch ansprechend ist.
Einziges Manko sind aber leider die Toiletten, die wirklich fast immer ekelig
sind. Da ist es auch egal, ob man an einem großen Flughafen oder in einem edlen
Restaurant ist – die Toiletten sind oftmals unangemessen dreckig. Es scheint,
als hätten sie einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland. Hier wird nur
das nötige Geschäft verrichtet und deswegen muss man sie auch nicht sauber
halten...
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Gebetsräume im Lama Tempel |
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Süße Straße in einem Hutong |
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Fressmeile im Hutong |
Aber zurück zu den
Hutongs, denn in einem haben wir, ganz versteckt und nur den Einheimischen
bekannt, ein wirklich super tolles Hot Pot Restaurant gefunden (House of Shuhe; No. 17 North Bingmasi Alley/Hutong). Ein Hot Pot ist im Prinzip wie ein Fondue,
nur mit Brühe statt Fett, etwas mehr Kräutern und Gewürzen drin. Das Ganze wird
stark erhitzt und dann kann man alle möglichen Sachen darin garen. Insgesamt
natürlich nicht nur lecker, sondern auch schön gesellig und gemütlich. Obwohl
die Chinesen da zum Teil schon äußert merkwürdige Dinge zu essen, z.B. Algen,
diverses Tofu, Tierzungen, Pansen... Das ist vielleicht nicht jedermanns
Geschmack.
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Hot Pot |
Am Abend hatten wir dann aber
noch einen ganz besonderen Termin. Monika und Heiner (die Eltern von unserem
Trauzeugen Tim) waren nämlich zufällig zur selben Zeit auch in Peking und mit ihnen
hatten wir uns vorher verabredet und dann abends zum Essen getroffen. Es war
ein wirklich schöner Abend und es hat unglaublich gut getan mal wieder ein paar
Gesichter von zu Hause zu sehen. Neben all dem Klönen, haben sie uns auch noch
ein kleines Care-Paket aus der Heimat mitgebracht (Danke noch mal an Benni’s
Mama) und eine Flasche Ramazotti (Danke an Monika und Heiner – wer auf unserer
Hochzeit war, weiß warum gerade Rama ;)).
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Bekannte Gesichter aus der Heimat :) |
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Care-Paket aus Deutschland |
Am nächsten Tag war es
dann aber endlich soweit. Zusammen mit einem deutschen Pärchen (Eileen und
Clemens), die wir im Hostel kennengelernt haben, hat Peter uns zur chinesischen
Mauer gefahren. Es gibt um Peking herum verschiedene Mauerabschnitte, die alle
mehr oder weniger restauriert und frequentiert sind. Wir haben uns entschieden
an einem komplett wilden und unrestaurierten Abschnitt (Jiankou) zu starten, um
dann für ca. 4-5 Stunden zu einem restaurierten Abschnitt (Muntianyu) zu
laufen. Das sollte sich als wirklich gute Entscheidung herausstellen, denn wir
hatten schönstes Wetter und konnten die tolle Landschaft und die Wanderung
somit richtig genießen. Es war wirklich interessant zwei so unterschiedliche
Mauerabschnitte zu sehen – und auch die unterschiedlichen Besucher (die einen klettern
und wandern gerne, die anderen fahren doch lieber mit der Seilbahn hoch und
runter ;)). In Muntianyu hat uns Peter dann wieder eingesammelt und es ging
zurück nach Peking. Bevor wir nun weiter berichten, noch ein kleiner Satz zu
Peter, denn er war wirklich genial. Er konnte gut Englisch, war extrem
zuverlässig und hat uns super viele Tipps gegeben. Für die Mauerwanderung hat
er uns sogar ein kleines Care-Paket fertig gemacht, mit Fotos von der Mauer
(damit wir wussten wo wir sind), einer handgezeichneten Karte (damit wir uns
nicht verlaufen – was eigentlich gar nicht so einfach möglich ist, denn es ist
halt eine Mauer ;)) und einem Telefon mit seiner Visitenkarte, damit wir ihn
anrufen konnten, wenn irgendwas war. Wir können ihn wirklich ohne Bedenken
weiterempfehlen und wenn ihr mal Bedarf haben solltet, einfach per Email
anschreiben (iampeter518@foxmail.com).
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Durch den Wald geht's zur Mauer |
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Beeindruckende Aussicht |
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Jiankou I |
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Jiankou II |
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Jiankou III |
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Wachturm von innen |
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Übergang nach Muntianyu |
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Muntianyu I |
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Muntianyu II |
Zurück in Peking, hatten
wir dann noch einmal ein richtiges Highlight vor uns. Wer uns gut kennt, kann
vielleicht schon erahnen, um was es geht – natürlich ums Essen. ;) Und zwar
hatten wir uns zwei Plätze in der „Black Sesame Kitchen“ (www.blacksesamekitchen.com)
reserviert. Eigentlich muss man hier knapp vier Wochen im Voraus reservieren,
wir hatten aber Glück, dass jemand abgesprungen ist und wir somit reingerutscht
sind. Bei Black Sesame werden sowohl Kochkurse, als auch sogenannte Wine n’
Dine Abende angeboten und für letzteres haben wir uns eingetragen. Hierbei hat
man die Gelegenheit zu australischen Weinen 10 verschiedene chinesische
Gerichte zu probieren, die quasi vor den Augen aller Gäste zubereitet werden.
Die Gerichte an sich sind, soweit wir das beurteilen können, nicht besonders
ausgefallen, sondern typisch chinesische Gerichte, die einfach extrem gut
gemacht sind. Wir könnten wirklich noch für einige Seiten Lobeshymnen auf
dieses Essen und den Abend schreiben, verschonen euch jedoch besser damit und
möchten euch nur empfehlen es unbedingt ein mal selber auszuprobieren, solltet
ihr mal in Peking sein – es war einfach nur deliziös! :)
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Black Sesame Kitchen |
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Leckere Dumplings |
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Rindfleisch mit schwarzen Bohnen |
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Aubergine mit fünf "Geschmäckern" |
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Köstliches Sesameis mit karamellisierten Süßkartoffeln |
Ein paar Worte noch zum
chinesischen Essen im Allgemeinen: Es ist in der Tat so, dass die Chinesen
viele Dinge essen, bei denen wir hier die Nase rümpfen (siehe oben, aber auch
Hühnerfüße, Knorpel aller Art etc.), allerdings ist das keineswegs alles. Wir
haben die chinesische Küche als extrem abwechslungsreich und lecker
kennengelernt und es gibt viele Gerichte (eigentlich die meisten), in denen völlig
normale Dinge enthalten sind. Dazu kommt, dass das Essen (vor allem an der
Straße) zwar extrem günstig ist (ein Pott mit leckeren Nudeln gibt es schon für
5-10 RMB = 0,60-1,20 €), aber unserer Meinung nach trotzdem qualitativ gut und
auch sauber bzw. hygienisch. Zu unserer Freude haben wir hier auch
festgestellt, dass wirklich sehr viel mit frischen Kräutern und Ingwer sowie
Knoblauch gekocht wird. Vor allem letzteres hätten wir nicht erwartet, aber uns
als Knobi-Liebhaber kommt das sehr entgegen (im Schnitt haben wir täglich
sicher mehr als eine Zehe gegessen...). Kurzum, unsere Vorurteile zum
chinesischen Essen haben sich als komplett falsch herausgestellt und wir haben
dieses Land allein schon aufgrund der vielen kulinarischen Highlights wirklich
lieben gelernt!
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(Weizen-) Nudelsuppe |
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Schweinerippen-Bogen mit Chilis und Knobi |
Xi’an – 03. bis
04.10.2013
Nachdem der vorherige
Abend wirklich ein gelungener und angemessener Abschied für unsere tolle Zeit
in Peking war, ging es heute in aller Frühe schon wieder weiter nach Xi’an, der
Stadt der Terrakotta Armee. Da wir, außer der Armee selber, nicht viel geplant
hatten, haben wir hier nur 1,5 Tage verbracht. Insgesamt war unsere Zeit in
China (wie ihr in den folgenden Abschnitten noch sehen werdet) relativ straff
durchgeplant. Das ging im Prinzip auch nur, weil wir innerhalb Chinas geflogen
sind (und nicht auf dem Landweg gereist sind), was dank des Internets (www.ctrip.com) relativ einfach und günstig zu
machen ist (wir haben die Flüge nicht mal einen Monat im Voraus gebucht).
Nach unserer Ankunft in
Xi’an hatten wir erstmal Probleme unser Hostel zu finden (Han Tang Inn) und
hätten es ohne die Hilfe von drei netten Chinesen wohl auch nicht gefunden.
Nach dem Einchecken sind wir dann gleich wieder in die Stadt gelaufen und haben
auf der breiten und gut ausgebauten Stadtmauer eine Fahrradtour gemacht. Am
Abend waren wir noch im muslimischen Viertel von Xi’an - etwas an den
Straßenständen essen.
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Sicht auf den Bell Tower in Xi'an |
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Fahrradfahren auf der Stadtmauer |
Der nächste Tag war voll
und ganz der Terrakotta Armee gewidmet. Morgens ging es mit dem Tourbus vom
Hostel aus direkt zur Ausgrabungsstätte, wo wir uns dann in die Massen
geschmissen haben, um uns für die drei Hallen, in denen die Krieger ausgestellt
sind, anzustellen. Ursprünglich wollten wir diesen Trip auf eigene Faust mit
öffentlichen Verkehrsmitteln machen (viel billiger!), haben uns aber dann zum
Glück doch dagegen entschieden, aufgrund der Menschenmassen, die an diesem Tag
die selbe Idee hatten. Wie bereits beschrieben, war immer noch Golden Week und
die Terrakotta Armee hatte um diese Zeit etwa 10 mal so viel Besucher, wie an
einem normalen Wochenendtag. Bei der Ausgrabungsstätte angekommen, haben wir
uns dann die drei Hallen in der Reihenfolge 2, 3, 1 angesehen, was auch
wirklich Sinn gemacht hat, denn dies entspricht auch der Reihenfolge steigender
Spektakularität. Besonders Halle 1 war wirklich beeindruckend mit vielen
aufgebauten Kriegern und Pferden - so wie man sich das vorstellt. Allerdings
war diese Halle somit auch am vollsten. Stellen mit besonders guter Sicht
glichen eher einem Konzert, bei dem jeder versucht mit drücken, hauen und
treten in die erste Reihe zu kommen. Da ist es dann schon ganz hilfreich, wenn
man deutlich größer ist als alle anderen, sodass auch wir uns mal ganz nach
vorne durchdrücken konnten um Fotos zu machen. Die Krieger selber sind wirklich
beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass von diesen vielen Tausend nicht
ein einziger mit einem anderen identisch ist. Offensichtlich wurde damals jeder
von einem einzelnen Arbeiter nach seinem Ebenbild erschaffen.
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Menschenmassen bei der Terrakotta Armee |
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Terrakotta Krieger I |
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Terrakotta Krieger II |
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Terrakotta Krieger III |
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Terrakotta Krieger IV |
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Terrakotta Krieger V |
Juizhaigou und Huanglong
– 05. bis 07.10.2013
Nach unserem eher kurzen, aber durch die Terrakotta Armee doch beeindruckenden Aufenthalt in Xi’an, sind
wir am morgen des 05.10. wieder weitergeflogen – diesmal in den Norden der
Provinz Sichuan nach Juizhaigou. Hier gibt es in der Nähe zwei super schöne
National Parks. Den kleineren der beiden – Huanglong – haben wir uns direkt vom
Flughafen aus kommend angeschaut. Hier haben wir uns zusammen mit zwei Chinesen, die wir
am Flughafen getroffen haben, ein Taxi geteilt, dass uns erst nach Huanglong
gefahren hat, dort etwa fünf Stunden auf uns gewartet hat und uns dann weiter
nach Juizhaigou gefahren hat. Dass ganze dauerte dann schon den ganzen Tag,
kostete aber auch 800 RMB (knapp 100 Euro), aber zu viert ging es dann wieder.
Der Huanglong National Park war wirklich wunderschön (und auch nicht zu
voll) mit vielen kleinen Wasserbassins, in denen das Wasser wirklich in allen
Blau- und Türkistönen gefunkelt hat – aber überzeugt euch davon am besten
selber auf den Bildern. ;)
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Umgebung in Huanglong |
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Wasserbassins im Huanglong National Park |
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Huanglong National Park I |
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:) |
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Huanglong National Park II |
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Huanglong National Park III |
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Huanglong Nationalpark IV |
Nach Huanglong sind wir in den Ort Juizhaigou gefahren, wo wir für die nächsten drei Nächte
im Angelie Hotel untergekommen sind. Zum Glück war es mittlerweile der letzte
Tag der Golden Week, sodass in den darauffolgenden Tagen immer weniger
(chinesische) Touristen hier waren. Den Tag nach unserer Ankunft haben wir genutzt, um mal wieder etwas zur Ruhe gekommen. Die letzten Tage waren durch die
vielen Erlebnisse und nicht zuletzt auch die vielen Ortswechsel und frühen
Flüge doch wieder anstrengend. Somit haben wir fast den ganzen Tag
tatsächlich im Zimmer bzw. Bett verbracht und sind erst gegen spät Nachmittag auf die
Straße gegangen, um etwas von dem berüchtigten scharfen Essen aus Sichuan zu kosten. Und
wenn wir sagen scharf, dann meinen wir richtig scharf! Man hatte eigentlich
durchweg einen Schweißausbruch, wenn man die scharfen Nudeln gegessen hat. Dazu
kommt dann noch, dass es hier einen besonderen Pfeffer gibt (Sichuan-Pepper),
der an sich auch etwas scharf ist, aber dazu noch ein interessantes kribbeln auf
Zunge und Lippe hinterlässt, das teilweise auch zu einem vorübergehend tauben Gefühl führen
kann. Obwohl es uns teilweise doch etwas zu scharf war, haben wir insgesamt
wieder interessant und vor allem gut gegessen (auch hier kosten ein Pott Nudeln
am Straßenrand nur 10 RMB).
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Crispy Sichuan Chicken - vorher |
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Crispy Sichuan Chicken - nachher (die Reste bestehen ausnahmslos aus Chilis...) |
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Straßensnack |
Gestärkt durch
ausreichend Schlaf und scharfe Nudeln, sind wir dann am nächsten Tag in die
Hauptattraktion des Gebietes, den Juizhaigou National Park, gegangen. Auch hier
gab es wieder viele wunderschöne Seen, Wasserfälle und Bergpanoramen. Aber auch
hier zählt ein Bild mehr als viele Worte, also überzeugt euch selbst davon.
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Primeval Forest |
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Juizhaigou - Multicolor Lake I |
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Juizhaigou - Multicolor Lake II |
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Juizhaigou - Nuorilang Waterfalls I |
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Juizhaigou - Nuorilang Waterfalls II |
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Juizhaigou - Crouching Dragon Lake |
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Juizhaigou - Sparkling Lake |
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Juizhaigou - Reed Lake |
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Juizhaigou - Colorful Pond |
Insgesamt war dieser Stop
ein eher ungwöhnlicher für ausländische Touristen, da das Prinzip eines
chinesischen National Parks doch etwas weiter weg vom westlichen Verständnis ist (in Juizhaigou fährt man quasi mit Bussen von einer Sehenswürdigkeit zur
nächsten...). Aber aufgrund der wirklich atemberaubenden Landschaften, sind wir
wirklich froh, dass wir es gemacht haben.
Chengdu – 08. bis
09.10.2013
Ursprünglich war eines
unserer Ziele in China einen Panda in freier Wildbahn zu erleben. Leider jedoch
haben die Nationalparks diese Art des Tourismus wenige Monate zuvor
eingestellt, sodass wir nicht mehr die Möglichkeit hatten, irgendwo ein
„Panda-Trekking“ zu machen. Da wir diese putzigen Tiere jedoch trotzdem gerne
sehen wollten, haben wir uns entschieden einen der größten Parks zu besuchen,
der sich auf die Aufzucht von Pandabären spezialisiert hat – die Panda Breeding
Station in Chengdu.
So kam es also, dass
unser nächster Zwischenstopp in China in Chengdu war, was ebenfalls in der
Provinz Sichuan liegt (Unterkunft im Doppelzimmer im wirklich tollen Traffic
Inn Hostel). Hier waren wir dann, wie geplant, in dem Panda Park und haben uns
die wirklich drolligen Bären mal aus der Nähe angeschaut. Der Park an sich
ähnelte zwar eher einem schlechten Zoo, aber aufgrund der Tiere hat es sich
dennoch gelohnt hierher zu kommen. Pandabären sind wirklich ziemlich knuffige
Tiere und sowohl die ausgewachsenen, als auch die kleinen Pandas sehen so aus,
als möchte man sie den ganzen Tag lang knuddeln.
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Pandas beim Frühstück |
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Wer kann diesem Blick widerstehen? |
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Verschnaufpause im Baum |
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Babypandas I |
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Babypandas II |
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Roter Panda I |
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Roter Panda II |
Chengdu hat, außer dem
Panda Park, keine typischen touristischen Sehenswürdigkeiten.
Mit 5 Mio. Einwohner ist
die Stadt zwar doch noch größer als irgendeine Stadt in Deutschland, aber nicht
annähernd so groß wie Peking. So hat Chengdu eigentlich ein ganz nettes Flair
und kommt relativ gemütlich daher, was vielleicht auch an dem Fluss liegt, der
durch die Stadt fließt (Wasser macht Städte irgendwie immer interessant). Somit
haben wir uns hier neben den Pandas auch noch die Stadt ein wenig angeschaut
und natürlich wieder das scharfe Essen aus Sichuan genossen. Wirklich
interessant war vor allem der People’s Park. Das ist ein Park relativ im
Zentrum der Stadt, in dem vorwiegend ältere Leute ihre Freizeit verbringen.
Hier treffen sie sich zum Tanzen, Tee trinken oder Majong spielen und passen
nebenbei auf ihre Enkelkinder auf. Da Chinesen ein so hohes Arbeitspensum haben
und es nur wenige erschwingliche Betreuungseinrichtungen für Kinder gibt,
müssen täglich Oma und Opa auf die Kleinen aufpassen. Es ist sogar nicht
unüblich, dass die Kinder komplett bei den (manchmal viele hundert Kilometer
entfernten) Großeltern leben und ihre Eltern höchstens alle paar Wochen mal
sehen – traurig aber wahr!
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Chengdu |
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Chengdu - Fleischmarkt (man beachte die Details...) |
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Chengdu - Fleischmarkt (lebend) |
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Jinli Street |
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People's Park I |
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People's Park II |
Nanjing – 10. bis
13.10.2013
Bevor unsere Zeit in
China vorbei war, haben wir noch einen Abstecher nach Nanjing gemacht, wo wir
unsere Freunde Sina und Christian (Benni und Sina kennen sich aus dem Studium)
mit ihrer kleinen Tochter Nila besucht haben. Da die beiden nun schon über ein
Jahr in China leben, hatten wir uns auch schon relativ lange nicht mehr gesehen
und waren somit sehr froh, uns für ein paar Nächte bei ihnen einzuquartieren. In
Nanjing haben wir es bewusst ruhig angehen lassen und, statt einem straffen
Sightseeing Programm, lieber die Zeit mit quatschen, Fußmassagen, Tierimitiations-Spielchen
mit der kleinen Nila und natürlich gutem Essen verbracht. Das war das erste Mal
auf unserer bisherigen Reise, dass wir uns tatsächlich ein wenig wie zu Hause
gefühlt haben. Ehrlicherweise müssen wir jedoch zugeben, dass das wohl nicht an
Nanjing selber lag, sondern an der Gastfreundschaft und der guten Bewirtung (an
einem Abend hatten wir ein original deutsches Abendessen mit richtigem Brot,
Käse, Wurst und allem Zip und Zap). Somit waren wir doch ein bisschen wehmütig,
als wir uns nach einigen Tagen auch schon wieder verabschieden mussten. Vielen
Dank noch mal an Sina, Christian und Nila für die schönen Tage!
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Entspannende Fußmassage |
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Deutsches Abendbrot |
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Kleine Nila-Maus |
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Dumpling-Kochkurs |
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Vielen Dank euch Dreien für die tolle Zeit :) |
Aber nicht nur von
unseren Freunden mussten wir uns verabschieden, sondern auch von dem Land
selber. Nach etwas über zwei Wochen in China ging es nun mit dem Flieger über
Hongkong nach Hanoi in Vietnam. Im Norden von Vietnam haben wir schon einige schöne
Tage verbracht hat und es kommen noch ein paar hinzu (der Bericht dazu muss
aber noch etwas warten) und dann geht es für gut zwei Wochen nach Laos. Von
Laos aus haben wir geplant wieder in Zentralvietnam einzureisen und uns dann
Richtung Süden nach Saigon vorzuarbeiten, von wo aus wir gegen Ende November
einen kurzen Abstecher nach Indien machen, wo wir auf eine Hochzeit eingeladen
sind. Ihr seht also, es ist und bleibt spannend (zumindest für uns) und wir
freuen uns natürlich wie immer auf die nächsten Abschnitte der Reise.
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Verspätung in Hong Kong |
Bevor wir diesen Eintrag
jedoch beenden (ja, er ist dieses Mal ohnehin schon sehr lang geworden...),
wollen wir noch einige allgemeine Eindrücke über das wunderschöne China los
werden:
Wie sicherlich alle wissen ist Chinas politische bzw. menschenrechtliche
Situation, gelinde gesagt, problematisch. Da die meisten Chinesen, die wir
getroffen haben jedoch glücklich und zufrieden waren, können wir wenig darüber
sagen, wie sehr die normale Bevölkerung davon betroffen ist (die Frage ist
auch, in wie fern man die Gegenseite wirklich zu Gesicht bekommen würde als
Tourist...). Was wir jedoch mitbekommen haben, ist die inoffizielle
Internetzensur der Partei. So sind gewisse Seiten geblockt (z.B. Google,
Facebook, Youtube etc.) und es ist nicht möglich Begriffe wie z.B.
„Menschenrechte“ in eine Suchmaschine einzugeben. Uns hat sich ebenfalls der
Eindruck aufgezwängt, dass Chinesen offensichtlich nicht dazu erzogen worden
sind Dinge kritisch zu hinterfragen. Die Frage warum etwas so ist wie es ist,
wird einfach nicht gestellt, ja nicht einmal in Betracht gezogen. Auch scheinen
sich Jahre des Sozialismus nicht positiv auf die Fähigkeit ausgewirkt zu haben,
sich in andere Menschen hinein zu versetzen oder einfach nur Rücksicht zu nehmen.
Wir haben dieses Land leider als eine extreme Ellenbogengesellschaft
kennengelernt, wo alle in jeder Situation versuchen sich nach vorne zu drücken,
ohne Rücksicht auf die Mitmenschen (im kleinen Umfang an jeder U-Bahn Schlange
täglich zu beobachten). Dabei sind wir uns sicher, dass die meisten Menschen das
nicht einmal aus Boshaftigkeit machen, sondern schlichtweg einfach, weil ihnen
nie in den Sinn kommen würde, dass ihr Verhalten gerade jemand anderen
benachteiligen könnte. Fairerweise müssen wir jedoch zugeben, dass das bei uns
in der Regel etwas besser war, aber das kann auch ein Ausländerbonus gewesen sein
oder an der optischen körperlichen Überlegenheit gelegen haben. Angenehm war allerdings, dass Chinesen sehr ehrlich
sind – es hat nie jemand versucht uns zu hintergehen oder uns irgendwelche
überzogen dreisten Touristenpreise unter zu jubeln.
Wir haben außerdem den
Eindruck gewonnen, dass China nicht zu Unrecht als kommende Weltmacht
bezeichnet wird (wahrscheinlich ist sie es heute schon längst), denn dieses
Land und seine Einwohner können etwas bewegen, wenn sie wollen. Wir wurden
beispielsweise noch nie so schnell am Flughafen abgefertigt (vom Einchecken bis
zum Koffer holen) und riesige Gebäude scheinen hier innerhalb eines Jahres aus dem
Boden gestampft zu werden. Allerdings scheint es auch so, dass diese Leistungen
nicht mit technischer Raffinesse oder innovativen Ideen geleistet werden,
sondern mit purer Manpower – aber gerade diese Ressource steht ja billig und
mehr als ausreichend zur Verfügung.
Der letzte Abschnitt soll
bitte nicht als Abrechnung mit diesem Land verstanden werden, es waren einfach
nur unsere Eindrücke aus den letzten Wochen und die wollten wir gerne mit euch
teilen. Im Gegenteil, obwohl wir uns zu Anfang dieser Reise wirklich nicht
sicher waren, ob sich ein Abstecher nach China lohnt, sind wir nun absolut vom
Gegenteil überzeugt. Natürlich sind die Chinesen anstrengend und die Politik ist
schlicht und einfach lächerlich, aber wir hatten wirklich eine wahnsinnig
schöne (und intensive) Zeit hier – es war interessant, spannend und lecker! Wir
könnten uns gut vorstellen, dass es einigen zuhause vielleicht ähnlich geht,
wie uns vor unserer Reise – dass sie aufgrund dessen, was man so in unseren
Medien von China sieht oder auch nicht sieht (und damit ist jetzt vor allem
Landschaft, Essen und Kultur gemeint) nicht sicher ist, ob China wirklich schön
oder interessant ist. Denen möchten wir jedoch versichern (und wir hoffen, dass
dieser Bericht dazu beiträgt), dass China immer eine Reise wert ist, weil es
trotz aller „Widrigkeiten“ am Ende des Tages einfach ein wirklich
faszinierendes Land ist.
Und damit endet wohl
unser bisher längster Beitrag und wir gratulieren denen ganz herzlich, die es
tatsächlich bis zu diesem Satz geschafft haben. ;) Wir genießen nun noch ein
paar aufregende Tage in Vietnam und wir geben unser Bestes, dass der nächste
Beitrag nicht wieder so lange auf sich warten lassen muss.