Freitag, 14. März 2014

Neuseeland - Südinsel


Nach vielen ereignisreichen und schönen Tagen auf der Nordinsel, ging es nun für die nächsten drei Wochen auf der Südinsel für uns weiter. Und mit diesen Abenteuern wollen wir auch gleich ohne weiteres Vorreden beginnen...

Tag 16 (20.02.2014) – Pizza gegen den Kater
Wie wir im letzten Bericht bereits erwähnt hatten, waren wir am letzten Abend in Wellington noch mal etwas länger in den Bars unterwegs und das steckte uns am nächsten Morgen doch noch ganz schön in den Knochen. Somit kam es uns relativ gelegen, dass das Wetter (und somit auch die Sicht) bei der Überfahrt alles andere als gut waren und wir in der Lounge der Fähre etwas Schlaf nachholen konnten. Als wir uns dann unserem Ziel Picton auf der Nordinsel näherten, klarte es jedoch schon wieder auf, sodass wir schon die ersten Blicke auf die wunderschönen Marlborough Sounds werfen konnten.

Einfahrt nach Picton
Auf der Südinsel angekommen haben wir uns erstmal ein ausgiebiges Katerfrühstück in Form einer Pizza gegönnt (Dominos) und sind danach die Ostküste entlang bis nach Kaikoura (165 km) gefahren, um dort im Paketa Beach Holiday Park unser Nachtlager aufzuschlagen (17 NZ$ p.P., liegt etwas außerhalb, aber schöne Strandlage). Unterwegs haben wir am Rand der Küstenstraße dann auch noch unsere erste Kolonie Pelzrobben gesehen, was ganz schön aufregend war!

Kater-Pizza
Unsere ersten Robben
Kratzen geht auch im Wasser...
Tag 17 (21.02.2014) – Im Wasser mit den Pelzrobben
Da wir die Südinsel gegen den Uhrzeigersinn erkunden wollten, lag Kaikoura eigentlich gar nicht auf unserer Strecke. Dennoch haben wir den „Umweg“ auf uns genommen, weil wir für heute eine Tour gebucht hatten, bei der wir mit den Pelzrobben im Meer schwimmen sollten (wieder ein „Schnapper“ über bookme). Gewappnet mit dicken Neoprenanzügen (Wassertemperatur maximal 15°C) sind wir mit dem Boot zu einer Robbenkolonie raus gefahren und dort ins Wasser gegangen. Wenn man sich den Robben vorsichtig nähert, haben sie keine Angst und sind im Gegenteil eher neugierig was sich denn da so ungelenk im Wasser bewegt und sie kommen relativ nah (bis auf 1 m) an einen heran. Somit hat man bestens Gelegenheit sie über und vor allem unter Wasser zu beobachten. Die Tour war wirklich sehr gut – zum einen war sie top organisiert, die Guides waren toll (www.sealswimkaikoura.co.nz) und es war einfach super schön mit den Tieren im Wasser zu sein (vor allem, weil sie sich richtig für einen interessiert haben) – da hat man die kalte Wassertemperatur dann auch mal kurz vergessen. ;)

Schwimmen mit den Robben I
Schwimmen mit den Robben II
Schwimmen mit den Robben III
Nach dem Robbenschwimmen sind wir noch am selben Tag wieder hoch Richtung Picton gefahren (insgesamt 200 km). Bevor wir jedoch unser Nachtlager auf einem kostenlosen Campingplatz vor Picton bezogen haben (Collins Memorial Reserve), waren wir noch in Blenheim bzw. Renwick zur Weinprobe. Die Marlborough Sounds sind vielleicht das bekannteste Weingebiet Neuseelands und ganz besonders für ihren Sauvignon Blanc bekannt. Somit konnten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen auch hier noch mal die ein oder andere Kostprobe zu nehmen. Insgesamt haben wir vier verschiedene Weingüter besucht – Lawsons, Fromm, Framingham und Hans Herzog – wobei wir eigentlich nur die letzten beiden wirklich empfehlen können. Framingham, weil sie wirklich tolle Weine machen und diese zu (im nationalen Vergleich) angemessenen Preisen verkaufen und Hans Herzog, weil es ein sehr schönes Weingut ist (Haus und Garten laden zum Verweilen ein, Weine sind sehr gut, allerdings für uns nicht bezahlbar).

Weinprobe bei Framingham
Weingut Hans Herzog
Weinkeller Hans Herzog
Abendessen am "Parkplatz"
Da dies unsere letzte richtige Weinprobe in Neuseeland war (die Pinot Noir’s in Otago haben wir uns gespart), wollen wir an dieser Stelle schon mal eine kleine Zwischenbilanz zum Thema Neuseeländische Weine ziehen: Insgesamt haben wir drei verschiedene Weinregionen hier besucht – Hawke’s Bay, Martinborough und Marlborough. Wie viele der Neuen-Welt-Weine sind die Winzer hier auch etwas unkonventioneller, was die Methodik der Weinherstellung und vor allem das „mischen“ verschiedener Trauben angeht (z.B. mischen von roten und weißen Trauben). Dies bringt viele leckere und interessante Weine hervor und was die Lockerheit angeht, könnten sich einige Franzosen, Italiener und Deutsche hier noch eine Scheibe abschneiden. Die Weingüter hier sind alle relativ klein und vor allem neu. Leider hat man jedoch den Eindruck, dass sich dies auch massiv auf die Preise auswirkt. In vielen Weingütern fingen die günstigsten Flaschen Wein (beispielsweise ein einfacher Sauvignon Blanc oder Chardonnay Tischwein) bei umgerechnet 12 Euro an (nach oben fast keine Grenze) und da wird man einfach den Eindruck nicht los, dass die Hälfte des Geldes für die „Kleinheit“ des Weinguts bezahlt wird und die andere, um die Maschinen etc. abzubezahlen. Obwohl wir einige wirklich leckere Weine entdeckt haben, ist unser Fazit, dass die Weine hier im internationalen Vergleich eigentlich keine Chance haben. Die Dichte an guten Weinen empfanden wir beispielsweise in Südafrika höher (um jetzt mal in der neuen Welt zu bleiben). Hinzu kommt natürlich, dass wir unserer Meinung nach in Deutschland eigentlich mit den besten Weißweinen überhaupt gesegnet sind (und das zu fairen Preisen) und somit eigentlich nicht allzu oft über die Landesgrenzen schauen müssen. Unser Resümee zu den neuseeländischen Weinen lautet also: Für einen Urlaub eine schöne Sache, die einfach zum Flair dazu gehört, aber um Weine in Mengen mit nach Hause zu nehmen, reicht es für uns bei weitem nicht.

Tag 18 (22.02.2014) – Missglücktes Schwimmen mit Delfinen
Nach den tollen Erfahrungen mit den Pelzrobben, wollten wir es für heute noch einmal wissen und haben eine Tour gebucht, bei der wir mit den Delfinen schwimmen sollten. Ausgehend von Picton sind wir mit ca. 20 anderen Teilnehmern mit dem Boot in die Marlborough Sounds gefahren und haben eine Schule mit Delfinen gesucht. Nach einigen Suchen sind wir dann auch fündig geworden und haben sie erst einmal eine Zeit lang begleitet und vom Boot aus beobachtet. Danach war der Plan, dass das Boot voraus fährt und uns in der Schwimmbahn der Delfine ins Wasser lässt. Die ankommenden Delfine sollten dann durch uns hindurch schwimmen und im Idealfall sogar mit uns interagieren. So weit zur Theorie, die Praxis sah leider ganz anders aus...
Die Delfine, die wir gefunden haben, hatten nämlich gar keine Lust auf uns und sind kurz vor uns immer abgetaucht. Am Ende von fünf extrem kalten Schwimmgängen hatte vielleicht die Hälfte der Gruppe durch Glück mal einen Delfin in 3-5 Metern Tiefe unter sich hindurch tauchen gesehen. Leider müssen wir sagen, dass dieser Trip die mit Abstand größte Verarschung der gesamten Weltreise war. Natürlich steckt man nicht drin, wie die Tiere drauf sind und das ist auch vollkommen in Ordnung, allerdings sollte man dann den Teilnehmern mindestens einen Teil des Geldes zurück erstatten. Diese Regelung gibt es offiziell bei dem Touranbieter, mit dem wir unterwegs waren auch, allerdings waren wir ja „theoretisch“ mit den Tieren im Wasser (ein paar Personen hatten die Tiere ja gesehen) und mussten somit nicht entschädigt werden. Wahrscheinlich hatten wir einfach Pech und das wohl unglücklichste Szenario, was es in diesem Zusammenhang hätte geben können – genug um nichts zurück zu bekommen, aber zu wenig um was davon zu haben und knapp 100 Euro p.P. zu zahlen. Dennoch ist diese Regelung des Touranbieters unserer Meinung nach eine bodenlose Unverschämtheit und wir können euch daher von Dolphin Watch Ecotours Picton nur dringend abraten! In Kaikoura gibt es noch einen anderen Anbieter, der Delfinschwimmen anbietet (Dolphin Encounter Kaikoura) und dort soll es insgesamt besser laufen. Wahrscheinlich auch, weil die Delfinschulen dort etwas größer sind und somit die Chancen steigen, dass sich einer der 200 (statt 20) Delfine für einen interessiert.

Delfine
Hier springt sogar einer
"Delfinschwimmen"
Mit ordentlich Enttäuschung im Bauch nach diesem Flop, sind wir auch gleich wieder aufgebrochen und weiter in die „Sounds“ gefahren – um genau zu sein in die Mistletoe Bay auf dem Queen Victoria Sound (ca. 60 km). Hier war es wieder so schön, dass die Sorgen vom Morgen direkt verflogen sind und wir uns entschieden haben die Nacht dort im Campingplatz zu verbringen (Camp Mistletoe Bay, 18 NZ$ p.P., tolle Lage).

Queen Victoria Sound I
Queen Victoria Sound II
Tag 19 (23.02.2014) – Kajakfahren in den Sounds
Gestärkt durch ein leckeres Frühstück (hier gibt es so viel tolles Obst, dass wir uns angewöhnt haben riesige Obstteller zum Frühstück zu essen), haben wir uns morgens ein Kajak am Campingplatz gemietet (30 NZ$ pro Stunde) und sind etwas durch die Sounds gepaddelt. Die Gegend hier ist wirklich wunderschön und vor allem ruhig und abgeschieden. Die meisten Bewohner der Sounds (auch wenn es nicht sehr viele sind) können ihr Haus nur mit dem Boot erreichen. Somit wird die Post natürlich auch auf dem Wasserweg angeliefert. Auf eines dieser Postbote kann man sich einmieten und einen Auslieferungsgang mitmachen (www.themailboat.co.nz) und dies soll super schön sein. Leider hat das zeitlich überhaupt gar nicht in unsere Planung gepasst, sodass wir es leider nicht machen konnten, aber unsere Kajaktour war auch schon sehr schön (und diesmal ohne kentern ;)).

Paddeln in der Mistletoe Bay I
Paddeln in der Mistletoe Bay II 
Nach der Tour sind wir dann noch insgesamt 180 km weiter gefahren in den Norden nach Kaiteriteri (Camp Bethany, 25 NZ$ p.N.) gefahren. Hier haben wir uns für den nächsten Tag eine Tour durch den wunderschönen Abel Tasman Nationalpark gebucht.

Tag 20 (24.02.2014) – Wandern im Abel Tasman Nationalpark
Der Abel Tasman Nationalpark liegt direkt an der Küste und hat einen der best ausgetrampelten Wanderwege in ganz Neuseeland, den man über vier Tage laufen kann. Wir hatten wir uns vorgenommen nicht die ganze Strecke zu laufen, sondern nur einen Teil, um einen Eindruck von der beeindruckenden Landschaft zu bekommen. Da der Park aber ansonsten fast nicht mit dem PKW zu befahren ist, war es etwas komplizierter das ganze zu organisieren. Wir haben uns entschieden eine Tour mit einem der Wassertaxis zu machen. Dieses hat uns morgens am Strand von Kaiteriteri abgeholt. Von dort aus sind wir erst einmal die komplette Küste hoch gefahren, was sehr schön war um einen Eindruck von dem gesamten Gebiet zu bekommen. Auf dem Rückweg hat uns das Wassertaxi dann an einer Bucht rausgelassen (Medlands Bay) und fünf Stunden später etwa 12 km weiter südlich wieder eingesammelt (Anchorage Bay), um uns dann wieder nach Kaiteriteri zu bringen. Insgesamt war es eine wirklich sehr schöne Tour (Sea Shuttle). Als kurze Info noch: Der Abel Tasman ist aufgrund der nicht existierenden Strassen sehr umständlich zu bereisen. Da alles mit dem Boot angefahren wird, sind Touren und Aktivitäten hier – in dem ohnehin schon teuren Land – sehr teuer. Unsere Tour war mit 75 NZ$ p.P. sehr günstig. Ein Kajak als Vergleich würde für einen Tag p.P. ohne Guide 130 NZ$ kosten.

Auf dem Abel Tasman Wanderweg
Auf einer Hängebrücke
Wunderschöne Buchten
Mittagspause bei den Cleopatra Pools
Obwohl es bereits später Nachmittag war, sind wir nach der Wanderung noch die verbleibenden 108 km zur Nordspitze der Südinsel – dem Farewell Spit – hoch gefahren. Dort sind wir in dem wunderschönen (wenn auch eher schlampig geführten) Wharariki Beach Holiday Park (18 NZ$ p.P., super Lage mit freilaufenden Pferden und Pfauen) untergekommen. Da wir so spät dran waren, haben wir uns hier auch zum ersten Mal (ausgenommen der Partynacht in Wellington) etwas zu essen gekauft, anstatt selbst zu kochen. Im urigen Örtchen Takaka gab es – wie sich das gehört – Fisch und Chips auf Altpapier serviert. ;)

Lookout
Lecker Fish and Chips 
Wharariki Beach Holiday Park
Tag 21 (25.02.2014) – Babyrobben!!!
Der heutige Tag sollte zu einem absoluten Highlight unseres gesamten Neuseelandaufenthaltes werden. Die Gegend hier oben am Farewell Spit ist wirklich atemberaubend schön und bietet viele kleine Wanderungen mit wahnsinnigen Aussichten. Eine dieser Wanderungen hat uns auch zum Wharariki Beach geführt. Hier gibt es bei Ebbe kleine Meerwasserpools, in denen die Babyrobben zum spielen zurückgelassen werden, während die Eltern auf Fischfang gehen. Das schöne daran ist, dass man direkt an die Pools und somit an die Tiere herankommt. Anders, als vielleicht erwartet, haben die Kleinen jedoch überhaupt keine Angst. Im Gegenteil, sie sind super neugierig was denn da so auf zwei Beinen angeschlurft kommt. Wenn man sich ruhig an den Beckenrand setzt, kommen die kleinen Racker früher oder später angeschwommen und wollen mal ganz genau sehen was denn da sitzt. Einige sind sogar so frech, dass sie einen mit ihren Nasen anstupsen und mit den Flossen nass spritzen. Nach kurzer Zeit an dem Becken waren wir also damit beschäftigt mit den Babyrobben zu spielen und ihnen zum Teil sogar die flauschigen Bäuche zu kraulen – einfach unbeschreiblich schön. Auf dem Campingplatz hatten wir zuvor eine liebe Familie mit zwei süßen Mädels aus Lüneburg kennengelernt, die mit uns bei den Robben waren und mit denen wir dort einige schöne Stunden verbracht haben.

Wandern an der Küste
Wunderschöne Küstenlandschaft
Farewell Spit
Die Wanderwege führten teils mitten durch Schafherden 
Wharariki Beach
Wer kann diesem Blick widerstehen?
Hier wird der Bauch gekrault
Babyrobbe im Wasser
Planschen
Wer ist hier der Boss?
Das viele Spielen macht mächtig müde...
Wir schätzen die Bilder machen deutlich, wie gut es uns hier gefallen hat. Da die Gegend um das Farewell Spit in Reiseführern meist kaum erwähnt wird, handelt es sich hierbei wohl auch um einen Geheimtipp – also unbedingt hinfahren!!

Tag 22 (26.02.2014) – Strecke machen...
Nach dem schönen gestrigen Tag und einer weiteren Nacht im Camp, ging es für uns heute leider wieder weiter. Dieser Tag war eigentlich nur davon geprägt, dass wir ordentlich Strecke zu schaffen hatten, die Westküste runter bis kurz vor die Gletscher (523 km) zum Lake Ianthe Matahi Camp (6 NZ$ p.P., nur Toiletten, kein fließend Wasser). Allerdings haben wir unterwegs immer mal wieder Halt gemacht und uns verschiedene Dinge auf dem Weg angeschaut, wie beispielsweise das Harwoods Hole und die Pancake Rocks in Punakaiki (letztere lohnen sich wirklich sehr).

Auf dem Weg zum Harwoods Hole
Punakaiki Pancake Rocks 
Küste von Punakaiki
Tag 23 (27.02.2014) – Sonne am Franz Josef Gletscher
Am nächsten Tag haben wir es dann etwas ruhiger angehen lassen und sind zum Frühstück an die Lagune in Okarito (beliebter Ort zum Kajak fahren) und dann weiter zum Franz Josef Gletscher gefahren (140 km). Dort haben wir eine Wanderung zum Gletscher gemacht (Valley Walk, ca. 1 Stunde). Ohne einen Guide kommt man leider nicht bis ans Eis ran, aber es war trotzdem eine schöne Wanderung.

Auf dem Weg zum Franz Josef Gletscher
Franz Josef Gletscher
Danach haben wir in den Fox Glacier Lodge & Campground eingecheckt (18 NZ$ p.P., kleine aber nette Küche) und den Rest des Tages mit relaxen und kochen (Nudelauflauf) verbracht.

Tag 24 (28.02.2014) – Regen am Fox Gletscher
Nachdem das Wetter gestern zwar nicht ideal, aber doch erträglich war, wurde es heute leider etwas unangenehm mit vielen kleinen und größeren Schauern über den Tag verteilt. Die einzigen regenfreien Stunden am Stück haben wir am Vormittag genutzt, um uns den benachbarten Fox Gletscher anzusehen. Ähnlich wie beim Franz Josef, gibt es auch hier einen Wanderweg, der nicht ganz zum Gletscher führt, aber dennoch sehr nett ist.

Fox Gletscher
Kea-Papageien am Fox Gletscher
Ansonsten haben wir heute nicht viel gemacht, außer unseren Campingplatz gewechselt zum Gillespies Beach Camp (kostenlos, direkt am schönen „schwarzen“ Strand) und viel gelesen.

Gillespies Beach 
Brotzeit im Camper
An dieser Stelle wollen wir die Gelegenheit nutzen und einen kleinen Einwurf zum Thema „Strände“ hier in NZ machen. Wir haben häufig geschrieben, dass wir hier und dort am Strand gewesen sind. Dabei sollte man sich diese Strände jedoch nicht so wie die typischen Südsee-Badestrände vorstellen. Die Strände hier sind immer schön, aber in der Regel schlecht zum Baden geeignet – zum einen wegen des hohen Wellengangs und zum anderen wegen der Temperaturen (teilweise nur 12°C). Und um es gleich vorweg zu nehmen – außer auf den oben beschriebenen Touren, waren wir zwei Warmduscher nie mit mehr als nur den Füßen im Wasser. ;)

Tag 25 (01.03.2014) – Über den Wolken
So bescheiden der vorige Tag wettertechnisch war (gefolgt von einer eiskalten Nacht mit Raureif...), desto besser sollte es heute werden und das war super, denn wir hatten einen Helikopterflug gebucht (wieder über bookme). Zusammen mit Mountain Helicopters (www.mountainhelicopters.co.nz) haben wir eine 40-minütige Tour über die umliegenden Gletscher mit einer Schneelandung gemacht – einfach nur genial! Die Berge sehen von oben wirklich noch mal ganz anders aus und die Landung auf dem Schneefeld ist dann wirklich das Tüpfelchen auf dem i. Wir hatten wirklich sehr viel Glück mit dem Wetter (was wir über Tage zuvor akribisch gecheckt haben), aber diese Tour können wir jedem Neuseelandurlauber wirklich nur empfehlen.  Überhaupt sind wir zu der Ansicht gekommen, dass sich ein Stopp bei den Gletschern hier nur dann lohnt, wenn man eine der angebotenen Aktivitäten macht. Diese sind zwar wie immer teuer, aber zumindest bei dem Heliflug können wir sagen, es hat sich gelohnt. Sollte man nicht planen dort eine Tour zu machen, kann man sich diesen Zwischenstopp wohl auch schenken, denn von unten sehen die Gletscher weniger beeindruckend aus und wahrscheinlich hat man in den europäischen Alpen schönere Aussichten.

Sonnenaufgang an den Gletschern
Los geht's!
Gletscher aus der Luft 
Schneelandung
Schneeberge
Im Anschluss an den Helikopterflug sind weiter in Richtung Süden zum Lake Wanaka gefahren (290 km), wo wir für die Nacht im Lake Wanaka Outlet Holiday Park (12 NZ$ p.P., direkt am See) untergekommen sind.

Lake Wanaka
Leckeres Abendessen
Tag 26 (02.03.2014) – Die Polizei dein Freund und Helfer...am Arsch!!!
Der nächste Tag fing leider mit einem echten Negativerlebnis an: Von Wanaka aus sind wir in das kleine Örtchen Cardrona gefahren, wo es heute einen Markt geben sollte. Leider stellte sich heraus, dass es diesen Markt wohl ausgerechnet heute nicht geben sollte. Wie wir dann so zum dritten Mal durch das etwa 200m kurze Kaff mit maximal 20 km/h tuckern (um alle paar Meter anzuhalten, auszusteigen und den Markt zu suchen), hält uns ein Polizist an und weißt uns darauf hin, dass wir nicht angeschnallt seien. Natürlich kann er es nicht mehr bei einer Verwarnung belassen – immerhin sind wir ja auch sehr schnell unterwegs gewesen und gerade erst wieder in den Wagen eingestiegen – und hat uns die landesübliche Strafe von Stolzen 150 NZ$ (knapp 100 Euro) aufgebrummt... Super!
Nun ja, dies war wirklich schon extrem happig (hier scheint wirklich alles teuer zu sein...) und sollte uns in den nächsten Tagen auch noch etwas in den „Gliedern“ sitzen, aber ändern ließ es sich nun mal nicht mehr. Was macht man also, wenn man schlecht drauf ist? Richtig, man geht Frust-Shoppen. In unserem Fall haben wir leckeren Käse gekauft. ;) Zum Glück gab es nämlich auf dem Weg eine Käsemacherei (Gibbston Valley Cheese), bei der wir uns „glücklich“ kaufen konnten und nebenan auch noch etwas Wein probieren konnten (Remarkable Wines). Danach sah die Welt schon wieder anders aus und wir konnten unsere Reise fortsetzen. Nach einem Abstecher nach Queenstown, um einen der berühmten Fergburger zu essen, sind wir in dem kleinen Örtchen Athol nach etwa 180 km in dem Glenoquioch Holiday Park (10 NZ$ p.P., eigenes Bad) eingekehrt. In dem Örtchen Athol gibt es noch einen sehr coolen „Bauernladen“ (Vege Shed), bei dem wir uns vorher noch mit Obst, Gemüse und Honig eingedeckt haben (als Entschädigung für den Markt).

Tag 27 (03.03.2014) – Schafe haben Vorfahrt
Obwohl es gestern gegen Abend wieder etwas aufklarte, sollte es heute auch wieder so richtiges Sauwetter geben. Viel Regen und kalt – einfach ungemütlich. Eigentlich das typische Wetter, um sich zu Hause auf die Couch zu verziehen. Nun hatten wir jedoch keine Couch, sondern nur unseren Camper und somit ging es für uns auch im Regen wieder weiter, wenn auch für eine kurze Strecke (107 km). Von Athol aus sind wir über Lumbsden (in der Bücherei dort hatten wir mal wieder Internet) zum Mavora Lake gefahren, wo wir direkt am Ufer des Sees kostenlos campen konnten. Eigentlich war es sehr schön dort am See, nur leider konnten wir es aufgrund des bereits erwähnten Wetters nicht genießen und haben die meiste Zeit im Camper verbracht. Einziges Highlight blieb somit an diesem Tag die Anfahrt zum See, denn diese haben wir uns größtenteils mit den örtlichen Schafen geteilt. Diese stehen wohl kurz vorm Scheren und wurden deswegen zwecks Umquartierung über die Straßen getrieben. Als freundlicher Touri überlässt man den Schafen natürlich die Vorfahrt und schaut sich das ganze Spektakel vom Auto aus an. Einmal steckten wir wirklich für eine halbe Stunde fest, während eine nicht mehr enden wollende Schafsherde (müssen mehrere tausend gewesen sein) an uns vorbei zog. Wir können nur festhalten, dass wir noch nie so viel Zeit damit verbracht haben Schafe zu beobachten und es ist faszinierend wie verschieden sie tatsächlich aussehen (meist aufgrund des Fellwuchses).

Nicht enden wollende Schafsherde
Hackengas
Campen am Mavora Lake
Mavora Lake
Tag 28 (04.03.2014) – Warten auf das gute Wetter
Am nächsten Morgen ging es für uns weiter (etwa 180 km), zurück auf die Hauptstraße und Richtung Westen, über Te Anau nach Manapouri in die Possum Holiday Lodge (30 NZ$ p.N., schöne Lounge zum Verweilen). Manapouri ist der Ausgangspunkt für Reisen zum Doubtful Sound. Im Vergleich zum bekannteren Milford Sound, der etwas weiter nördlich liegt, ist der Doubtful Sound noch etwas wilder bzw. natürlicher. Da wir definitiv nur einen der beiden sehen wollten, haben wir uns für den Doubtful Sound entschieden und unsere Tour sollte am nächsten Tag von Manapouri aus starten.

Euch wird vielleicht aufgefallen sein, dass wir in den letzten Tagen (ähnlich wie an den Gletschern) für unsere Verhältnisse relativ viel Zeit an einem Ort verbracht haben bzw. kaum Strecke zurück gelegt haben, ohne dabei viel zu machen. Dies liegt nicht etwa daran, dass es dort so schön ist oder wir Erholung brauchten (wobei vor allem letzteres natürlich ein angenehmer Nebeneffekt ist), sondern dass wir etwas vom Wetter abhängig waren. Leider war es in den letzten Tagen nicht annähernd so schön, wie wir uns das gewünscht hätten. Dennoch hatten wir Aktivitäten geplant, die wir nach Umständen nur bei gutem Wetter machen wollten (siehe Heliflug und morgige Fjordtour). Somit blieb uns also nichts anderes übrig, als uns dem Wetter zu beugen und die Reise etwas zu entschleunigen – hat ja auch mal was. ;)

Tag 29 (05.03.2014) – Die Fjorde...
Für heute hatten wir also unsere Tour durch den Doubtful Sound gebucht (www.goorange.co.nz) und das Wetter sollte uns nicht enttäuschen – strahlend blauer Himmel den ganzen Tag (na also, es geht doch!). Wir hatten wirklich einen tollen Tag und haben in mehreren Stunden den Doubtful Sound mit dem Schiff erkundet und dabei Delfine, Pelzrobben und sogar Pinguine gesehen. Abgesehen von solchen Touren, sind die Sounds auch ein sehr beliebtes Ziel für mehrtägige Wanderungen. Die Landschaft ist wunderschön und die Touren sind mit Sicherheit auch super. Aber auch hier ist man natürlich immer auf’s Wetter angewiesen und da wir nicht nass werden wollten, haben wir es bei unserer Schiffstour belassen und sind damit sehr zufrieden.

Doubtful Sound
Mittagessen
Im Doubtful Sound I
Im Doubtful Sound II
Delfine im Doubtful Sound
Robben im Doubtful Sound
Nach der Tour haben wir noch einmal gut Strecke gemacht und sind ca. 245 km über Invercargill bis zum Waikama Recreation Reserve (kostenfrei) in den Catlins gefahren.

Auf der Southern Scenic Route
Tag 30 (06.03.2014) – Tiere, Tiere, Tiere...
Die Catlins wurden uns von vielen Reisenden wärmstens ans Herz gelegt. Da es von den großen Touribussen in der Regel gemieden wird, ist es hier nicht ganz so überlaufen und insgesamt noch etwas natürlicher. Zudem soll es hier auch jede Menge Meerestiere zu bestaunen geben und diesbezüglich sollten wir nicht enttäuscht werden.
Den Campingplatz am Vorabend hatten wir schlicht danach ausgesucht, was er kostet, nämlich gar nichts – wir sind spät angekommen und waren tatsächlich nur zum Schlafen da. Am morgen sind wir dann zum Slope Point gefahren – dem südlichsten Punkt Neuseelands, der dem Südpol näher ist, als dem Äquator.

Am Slope Point
Diese Bäume hat der Wind ganz schön mitgenommen...
Danach sind wir weiter zur wunderschönen Curio Bay gefahren. Hier gibt es auch einen schönen Campingplatz, der zwar sehr spartanisch ausgestattet, aber dafür schön gelegen ist (direkt auf einer Klippe mit tollen Buchten zu beiden Seiten). Obwohl wir nicht auf dem Campingplatz eingebucht waren, konnten wir in deren Picknickbereich trotzdem
fast den ganzen Tag verbringen. Hier konnten wir die Hektordelfine in der Bucht und die Gelbaugenpinguine auf dem Campingplatz beobachten – einfach nur schön. Theoretisch hätte man mit den Delfinen hier auch baden gehen können (kostenlos!), allerdings war es doch etwas stürmisch und vor allem sehr kalt (10-12°C Wassertemperatur).

Die Curio Bay
Gelbaugenpinguin auf dem Campingplatz
Gelbaugenpinguin am Aussichtspunkt
Zum Schlafen haben wir uns dann wieder einen kostenlosen Campingplatz (Stellplatz mit Toilette) ein paar Kilometer weiter in der Jack’s Bay gesucht. Und wie wir da so gerade dabei sind direkt am Strand unser Abendessen zu kochen (Spaghetti Bolognese), kam dann noch ein Seelöwe an Land, brüllte zwei mal kurz, watschelte  über den Strand und bettete sich im angrenzenden Gras zur Nachtruhe. Das ist also die wilde Küste der Catlins...

Jack's Bay
Seelöwe
Tag 31 (07.03.2014) – ...und noch mehr Tiere
Auch an diesem morgen sind wir wieder zeitig aufgebrochen, denn wir hatten so einiges vor.
Als erstes sind wir wenige Kilometer weiter zur sogenannten Surat Bay gefahren. Hier kann man sehr schön am Strand spazieren gehen und dabei mit etwas Glück auch einige Seelöwen sehen. Wir hatten, wie wir finden, sehr viel Glück, denn wir haben einige richtig dicke Brummer gesehen. Die Tiere dort sind wild, haben jedoch keine Angst vor uns Menschen (sind allerdings auch nicht sonderlich an uns interessiert). Somit kann man wirklich bis auf fünf Meter and diese (teilweise stinkenden) Kolosse heran, was wirklich sehr beeindruckend ist. Den Tipp hier her zu gehen hatten wir wieder von einigen Reisenden, die wir unterwegs getroffen haben. Vielleicht könnte man auch dies als einen Geheimtipp bezeichnen, da es sonst in Reiseführern eher spärlich erwähnt wird (außer uns war auch weit und breit niemand sonst dort). Wir haben uns auch sagen lassen, dass die benachbarte Kannibal Bay ebenfalls sehr schön sein soll und ebenfalls viele Seelöwen hat.

Seelöwen verbringen die Nacht im Gras
Faulenzen am Strand 
Ein letztes Mal gähnen...
...und ab ins kühle Nass
Kuscheln
Kleine Streicheleinheit ;)
Den nächsten Stopp haben wir am Nugget Point eingelegt. Dabei handelt es sich um einen schönen Leuchtturm, der (wie bei Leuchttürmen so üblich) hoch auf einer Klippe steht, umrandet vom rauschenden Meer. Wer ganz genau hinschaut, kann auf den Klippen um den Nugget Point die Pelzrobben sehen (und hören).

Leuchtturm am Nugget Point
Küste am Nugget Point
Danach ging es für uns weiter die Ostküste hoch (wir hatten nun die Insel südlich bereits umrundet) bis zur Stadt Dunedin. Diese haben wir jedoch sprichwörtlich links liegen lassen und sind direkt weiter auf die, östlich davon liegende, Otago Halbinsel (insgesamt 200 km). Diese Halbinsel ist ebenfalls dafür bekannt, dass sie tierisch viel zu bieten hat. Neben Pinguinen (Gelbaugen- und Zwergpinguine) gibt es Pelzrobben, Seelöwen und sogar Albatrosse (Royal Albatrosse, einzige Festlandkolonie der Welt). Leider sind die Lebensräume der verschiedenen Tiere hier nicht so ohne weiteres zugänglich, da sie sich meist in Privatbesitz befinden und somit wieder nur über (natürlich sehr teure) Touren zu erreichen sind. Da wir bisher eigentlich recht erfolgreich waren (und sein sollten...siehe nächsten Tage) was die meisten dieser Tiere angeht, haben wir uns entschieden „nur“ zu den Albatrossen zu gehen. Die Brutkolonie ist ganz im Norden der Halbinsel und nur per Eintritt über ein Center möglich. Man sieht zwar bereits einige Tiere vom Parkplatz aus über das Center fliegen, wir haben uns aber dennoch dazu entschieden, hinein zu gehen und wurden auch nicht enttäuscht. Die Tour, die man für etwa 40 NZ$ bekommt, ist etwa eine Stunde lang. In der ersten halben Stunde bekommt man im Besucherzentrum einige Informationen zu den Vögeln und den Aufgaben des Centers (was spannender ist, als es jetzt klingt). Im Anschluss daran verbringt man eine weitere halbe Stunde in einer verglasten Aussichtsplattform, von der man sowohl die Tiere fliegen, als auch einige ihrer Nester sehen kann. Man ist zwar immer noch relativ weit weg von den Vögeln, aber es ist dennoch eine wirklich interessante Erfahrung.
Das Center stellt ebenfalls eine Aussichtsplattform zur Verfügung, auf der man abends gegen eine Gebühr von 20 NZ$ sitzen kann und die Zwergpinguine beobachten kann. Nach einem langen Tag auf See, um Futter zu fangen, kehren sie abends in ihre Nester zurück und dies ist ein ganz possierliches Spektakel. Das ganze kann man auch in Oamaru beobachten (siehe übermorgen), allerdings ist es dort fast doppelt so teuer und wohl nicht so gut zu sehen. Wer das also unbedingt sehen möchte, sollte in Erwägung ziehen, es hier bereits zu machen.

Albatrossnest
Fliegender Albatross I
Fliegender Albatross II
Abends sind wir dann in Portobello auf dem Portobello Tourist Park (18 NZ$ p.P., sehr überlaufen) untergekommen und haben diesen sehr schönen Tag beim Brot backen ausklingen lassen (das deutsche Brot vermissen wir nämlich sehr).

Aussicht auf die Sandfly Bay
Tag 32 (08.03.2014) – Endlich auf dem Markt
Am nächsten Tag sind wir die 30 km wieder zurück nach Dunedin gefahren und haben den Wochenmarkt (Farmer’s Market) besucht. Nachdem wir es nun schon in einigen Städten versucht hatten und immer irgendwie zu spät oder früh dran waren, hat es hier nun endlich geklappt. Wir haben fast den kompletten Vormittag damit verbracht über den Markt zu schlendern (der direkt am schönen Bahnhofsgebäude ist) und uns mit Obst und Gemüse eingedeckt.

Farmer's Market in Dunedin
Großeinkauf
Danach sind wir auch noch etwas durch die Straßen der Stadt selbst geschlendert und müssen zugeben, dass es uns hier sehr gut gefallen hat. Dunedin ist keine besonders große Stadt, aber dafür sehr jung und irgendwie gemütlich. Nach unserem Stadtbummel haben wir in den Dunedin Holiday Park (18 NZ$ p.P.) eingecheckt und beim Rugbyspiel in der TV Lounge den Tag ausklingen lassen.

Dunedin
Tag 33 (09.03.2014) – Von Pinguinen, seltsam runden Steinen und noch mehr Pinguinen
Die nächste Tagesetappe sollte uns in das bereits erwähnte Oamaru bringen. Allerdings auch hier nicht ohne ein paar Zwischenstopps. Den ersten haben wir in einer Käsemacherei gemacht, die wir am Weg gesehen haben (Evensdale) – wirklich absolut zu empfehlen, besonders der smoked und der Farmhouse Brie haben es uns hier angetan! Mit frischem Käse im Gepäck sind wir dann erst weiter zum Shag Point und dann zum sogenannten Katiki Point. Letzterer ist nicht ausgeschildert, aber lohnt sich wirklich sehr (weiterer Geheimtipp, den wir unterwegs bekommen haben). Um dorthin zu gelangen, verlässt man die Hauptstraße und fährt in den Ort Moreaki (südlich der Moreaki Boulders!) und folgt einfach der Lighthouse Rd bis zum Ende. Am Katiki Point sieht man wieder Robben und Gelbaugenpinguine. Das Besondere daran ist, dass hier nur wenige Touristen sind und alles sehr offen ist – soll heißen, man kommt sehr nah an die Tiere ran. Teilweise muss man sogar aufpassen wo man hin tritt, denn die Erdhöhlen der Pinguine sind auf dem ganzen Gelände verteilt. Wirklich ein sehr schönes Fleckchen und mit dem Wharariki Beach wohl einer unserer Lieblingsplätze, eben weil es hier so ruhig ist und man die Tiere ungestört beobachten kann. Sowohl am Shag als auch am Katiki Point hätte man wahrscheinlich auch ins Wasser gehen (kalt!) und mit den Robben schwimmen können.

Am Shag Point I
Am Shag Point II
Am Shag Point III
Am Shag Point IV
Am Shag Point V
Am Kaitiki Point I
Am Kaitiki Point II
Am Kaitiki Point III
Am Kaitiki Point IV
Am Kaitiki Point V
Unser letzter Stopp vor Oamaru war an den Moreaki Boulders. Eigentlich sind diese nichts weiter als Steine an einem Strand. Das Besondere ist jedoch, dass diese Steine nicht „steinförmig“, sondern nahezu perfekt rund sind, so als hätte sie jemand angefertigt. Für uns vielleicht nicht ganz so spannend wie die Tiere zuvor, aber dennoch absolut sehenswert.

Moreaki Boulders I
Moreaki Boulders II
In Oamaru selbst hatten wir vor – wie jeder andere auch – die Rückkehr der Pinguine zu beobachten. Dafür sind wir gegen 18:00 Uhr erst an einen Strandabschnitt südlich der Stadt gefahren, wo wir das Glück hatten zwei Gelbaugenpinguine aus dem Wasser watscheln zu sehen (allerdings sehr weit weg). Danach wollten wir die Zwergpinguine sehen. Diese kommen fast mitten in der Stadt an und ein findiger Unternehmer hat das Land gekauft, Tribünen gebaut und nimmt nun 30-40 NZ$ p.P. Eintritt, um die Tiere abends/nachts zu sehen, wie sie Heim kommen. Das ganze war uns dann doch zu kommerziell und so haben wir uns entschieden dies nicht zu unterstützen mit unseren Eintrittsgeldern. Stattdessen hatten wir den Tipp bekommen, dass man sie auch auf einem Parkplatz am Hafen (ganz klein ausgeschildert) sehen kann, wenn man etwas Glück hat. Also sind wir abends dort hin gefahren und haben unseren Beobachtungsposten bezogen. In gewisser Weise hatten wir dabei eine sehr unübliche Erfahrung, denn normalerweise kommen dort nach Einbruch der Dunkelheit mehrere Tiere zurück und watscheln zu ihren Höhlen, um die schreienden Jungen zu füttern. Wir hatten das Glück, dass ein kleiner Racker bereits noch im Licht und damit gut sichtbar an Land gepaddelt ist, dafür aber danach im Dunkeln kein einziger mehr kam, obwohl die Jungen geschrieben haben (die konnte man teilweise in den Nestern/Brutkästen sehen).

Abendessen am Pinguinstrand
Ein Gelbaugenpinguin kehrt zurück
Ein Zwergpinguin kehrt zurück
Junger Zwergpinguin im Nest
Noch am selben Abend sind wir jedoch schon wieder weiter gefahren, ins Landesinnere, wo wir dann einfach wild auf der Strecke am Hakataramera Fluss gehalten haben um zu schlafen.

Tag 34 (10.03.2014) – Mount Cook
Nachdem wir die letzte Woche fast ausschließlich an der Küste verbracht hatten, sind wir für unsere letzten Tage in Neuseeland noch einmal ins Landesinnere gefahren (180 km). Heute ging es über Twizel (bekannt für seine wirklich gute Lachsfarm) weiter nach Glentanner am Fuße des Mount Cook. Zur Orientierung, der Mount Cook liegt eigentlich direkt neben den zuvor erwähnten Franz Josef und Fox Gletschern, allerdings auf der anderen Seite der „neuseeländischen Alpen“. Somit hatten wir ihn zwar auf unserem Helikopterflug bereits umkreist, auf dem Land ist er jedoch nur von der Ostseite aus zu erreichen. Pünktlich mit unserer Ankunft am Berg klarte der Himmel auf und wir hatten wirklich perfekte Bedingungen, um ein bisschen wandern zu gehen. Wir haben uns für den Hooker Valley Walk (etwa 3 Stunden) entschieden. Dieser führt entlang verschiedener Gletscherflüsse in atemberaubender Landschaft, zu einem Gletschersee und wieder zurück – ohne Worte unbeschreiblich schön!

Auf dem Weg zum Mount Cook
Wanderung am Mount Cook I
Wanderung am Mount Cook II
Wanderung am Mount Cook III
Am Gletschersee angekommen
Über Nacht waren wir im Glentanner Holiday Park (18 NZ$ p.P., tolle Sicht/Lage) mit Blick auf die Berge. An diesem Nachmittag sind auch noch zwei Dinge zusammengekommen, die wir leider so schon lange nicht mehr hatten: Wir hatten Zeit zum chillen und schönes Wetter, um es wirklich zu genießen...

Glentanner Holiday Park
Tag 35 (11.03.2014) – Edoras – Reitet Erolingas!!
...und der nächste Tag sollte genauso weiter gehen. Obwohl es morgens wieder relativ nebelig und kalt war, klarte es bis zum Mittag doch wieder merklich auf. In dieser Zeit hatten wir bereits wieder 270 km zurückgelegt und sind über Geraldine (süßer kleiner Ort) zum Mount Sunday gefahren – dem Drehort von Edoras. Wer die Filme kennt, kann sich sicherlich vorstellen wie schön es dort ist (alle anderen schauen sich einfach die Bilder unten an) und somit ist diese Tour nicht nur etwas für „Herr der Ringe“ Fans. Den Berg, auf dem Edoras gebaut wurde (Mount Sunday), kann man besteigen (etwa 1,5 Stunden hoch und runter) und von dort oben hat man noch einmal eine tolle Aussicht über das Land.

Edoras (Mount Sunday)
Ausblick von Edoras I
Ausblick von Edoras II
Direkt in unmittelbarer Nähe gibt es auch zwei wunderschöne Seen – Lake Clearwater und Lake Camp, an denen man sein Nachtlager aufschlagen kann. Wir haben uns für die Südseite des Lake Camp entschieden, weil hier außer uns wirklich weit und breit niemand war und haben dort den Rest des Tages verbracht (wieder mit Zeit zum Lesen und relaxen und tollem Wetter). :-) 
Unsere Campingplätze haben wir übrigens in der Regel mittels der kostenlosen App „CamperMate“ ausgesucht. Die App ist wirklich gut und enthält neben Campingplätzen (inklusive Beschreibungen) auch Angaben über Toiletten, Duschen, Internet, Supermärkte usw. (eigentlich alles, was man als Camper so braucht).

Campen am Lake Camp
Lake Camp
Sonnenuntergang am Lake Camp
Christchruch (12. und 13.03.2014) – Trümmerstadt
Das sollte dann auch schon unsere letzte Nacht in „Freiheit“ gewesen sein und daher waren wir umso glücklicher einen so tollen Platz gefunden zu haben. Heute ging es weiter nach Christchurch, dem letzten Ziel unserer Neuseelandreise. Bevor wir diese jedoch antreten konnten, wurde es noch einmal abenteuerlich. Im frühmorgendlichen Nebel des Sees war die Fahrbahn nur sehr schwer einzusehen und so kam es, wie es kommen musste und Benni hat den Wagen festgefahren. Mitten im tiefen Kies und da half auch alles buddeln und unterbauen der Reifen nichts – wir sind nicht mehr vom Fleck gekommen (sondern haben uns stattdessen ordentlich eingesaut). Zum Glück hatten wir am Vortag auf einem Campingplatz etwa 2 km entfernt einen netten Kiwi kennengelernt, der sich ernsthaft gefreut hat uns morgens in aller Frühe rauszuziehen (obwohl wir ihn wecken mussten... – einfach zu freundlich die Kiwis ;)). Nachdem der Wagen dann wieder frei, war konnte die letzte Etappe der Tour auch beginnen.

Da ist es passiert...
In Christchurch angekommen, haben wir unsere Sachen im Hostel (Canterbury House) abgeladen, den Wagen sauber gemacht und abgegeben (lief zum Glück alles problemlos). Im Anschluss daran sind wir noch ein wenig durch Christchurch geschlendert. Die Stadt selbst ist leider nicht besonders ansehnlich, denn sie ist doch noch sehr von den Erdbeben 2010 und 2011 gezeichnet. Große Teile der Stadt liegen immer noch in Trümmern oder werden gerade wieder aufgebaut und ganze Viertel stehen komplett leer (Erdrutschgefahr!) – Geisterstadtfeeling in der Großstadt.

Trümmer...
Wer gerne ein gutes Bier genießt, dem können wir noch das Pommeroy Inn empfehlen. In dieser wirklich schönen Bar gibt es mehr als 30 neuseeländische Biere vom Fass und dabei auch viele interessante Varianten aus kleinen Privatbrauereien. Überhaupt ist uns hier aufgefallen, dass Bier einen anderen Stellenwert hat, als beispielsweise in Deutschland. Bei uns ist Bier oftmals nur mittel zum Zweck und um ehrlich zu sein schmecken viele Biere bei uns auch sehr ähnlich. Hier in Neuseeland (aber z.B. auch in Amerika) sind sie beim Bier (wie auch beim Wein) nicht ganz so langweilig konventionell und es gibt viele kleine Brauereien (Micro-Breweries), die sehr interessante und leckere Biere brauen. Diese Biere sind dann natürlich keine Massenproduktionen, wie das, was man aus deutschen Supermärkten kennt, demnach auch etwas höher im Preis, aber es lohnt sich, denn sie bieten viele interessante Geschmäcker, die ein Pils wohl nicht zu bieten hat.

Bierprobe im Pommeroy Inn
Unseren letzten Tag haben wir hauptsächlich mit packen, Blog schreiben und weiteren Reisevorbereitungen verbracht. Um 19:00 Uhr Ortszeit ging unser Flieger nach Auckland, von dort aus über die Tagesgrenze hinweg (wir haben einen Tag gewonnen) nach Los Angeles und dann weiter nach Mexiko City, wo wir dann mitten in der Nacht ankommen. In Mexiko verbringen wir noch mal knapp sechs Wochen, um das Land zu erkunden und wir freuen uns schon sehr darauf, obwohl es sicherlich auch wieder eine große Umgewöhnung werden wird.

Doch nun wollen wir nicht weiter in die Ferne schweifen und unser Neuseelandkapitel abschließen – so wie sich das gehört, mit einem kurzen Resümee:
Wir denken, dass es im Laufe der beiden Berichte schon ziemlich deutlich geworden ist, wie gut es uns hier gefallen hat. Das Land hat landschaftlich wirklich fast alles zu bieten (und das auf kleinstem Raum) und die Menschen sind unglaublich hilfsbereit und freundlich. Besonders auffällig ist auch, wie stolz die Menschen hier auf ihr Land sind. Dieser Stolz ist aber keinesfalls so unangenehm, wie wir es beispielsweise bei Amerikanern oder Russen erlebt haben, sondern ehrlich und freundlich – „Unser Land ist so schön, danke dass ihr hier seid und es euch anschaut!“. Und weil sie so stolz sind auf ihr Land, pflegen sie es und freuen sich es mit uns Touristen zu teilen. Außerdem hat man den Eindruck, dass wirklich jeder einzelne das, was er macht, absolut liebt (und scheint es noch so eintönig zu sein). Das führt zu einer sehr angenehmen und positiven Grundeinstellung so ziemlich allem gegenüber. 
Würde man Neuseeland beispielsweise mit Australien vergleichen, fällt auf, dass hier auch die Ureinwohner deutlich besser integriert sind. Während die Aborigines in Australien gefühlt nur am Rande der Gesellschaft leben, sind die Maori hier voll integriert, wie gefühlt alle Nationen. Die Neuseeländer scheinen keine Probleme zu haben Menschen anderer Nationen zu integrieren. Dies fällt schon auf, wenn man das Land nur bereist, denn man wird gefühlt von jedem überall gegrüßt und wenn möglich in freundliche und vor allem ehrliche Gespräche verwickelt. 
Was wir jedoch auch anmerken müssen, und auch dies ist in den Berichten sicherlich schon durchgedrungen, ist, dass es sehr teuer ist - besonders Touren. Natürlich sind wir nach Asien etwas verwöhnt, aber für was hier alles Geld genommen wird und dann gleich wie viel, ist zum Teil wirklich unverschämt (die Edoras-Tour, die wir auf eigene Faust gemacht haben, kostet beispielsweise ab Christchurch mindestens 160 NZ$ p.P. für knapp einen Tag). 
Einen weiteren Punkt können wir leider nicht unerwähnt lassen, auch wenn das Land wohl nichts dafür kann: Wer denkt, dass Mücken eine Plage sind, der sollte sich auf etwas gefasst machen, wenn er hier runter kommt, denn es gibt noch ein schlimmere Plage: Sandflies. Diese garstigen Viecher stechen nicht, nein, sie beißen kleine Hautstücke heraus und das juckt schlimmer und länger als jeder Mückenstich. Hinzu kommt, dass die Fliegen sehr unscheinbar sind (eher wie Fruchtfliegen aussehen) und fast überall herum schwirren (besonders schlimm an der Westküste der Südinsel). Wahrscheinlich kann man sich das nur schwer vorstellen, wenn man es noch nicht erlebt hat, aber wir hatten wirklich häufiger unruhige Nächte, weil wir nur mit kratzen beschäftigt waren.
Nun aber genug des Negativen, denn nach wie vor sind wir der Meinung, dass Neuseeland sicherlich eines der schönsten Länder der Welt überhaupt und immer eine Reise wert ist – schade nur, dass es so weit weg liegt, sonst könnte man glatt häufiger kommen!
Wir hatten wirklich eine wunderschöne Zeit hier und haben (fast) jede Minute unseres Aufenthaltes genossen. Wir haben auch genau das gemacht/gesehen, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich besonders viele Tiere und Natur. Das einzige, wo wir leider etwas mit unserer Reiseplanung hadern mussten, ist der kulturelle Aspekt. Wir haben zwar im Museum in Wellington schon so einiges mitgenommen und haben auch viel Interaktion mit den Einheimischen gehabt, allerdings fehlt uns so ein bisschen der Einblick in die Maorikultur. Auf der Nordinsel hätte es verschiedene Möglichkeiten gegeben an Maoriaufführungen teilzunehmen, aber diese für Touristen gemachten Shows waren uns irgendwie zu künstlich. Auf der Südinsel haben sich leider keine weiteren Möglichkeiten aufgetan, sodass wir es am Ende vielleicht ein wenig bereuen, es im Norden verpasst zu haben. Ein weiterer Punkt, den wir gerne mit auf unsere Liste genommen hätten, ist der Besuch eines Rugbyspiels. Rugby ist hier quasi Nationalsport und es wäre schön gewesen, mal ein Spiel im Stadion zu sehen, allerdings waren die Spiele immer viel zu weit weg von unserem derzeitigen Aufenthaltsort. Somit mussten wir uns mit einem Spiel im Fernsehen begnügen, was aber auch schon ganz lustig war.
So, aber damit ist nun endlich alles (wichtige) gesagt und wir entlassen euch vom wahrscheinlich bisher längsten Eintrag und bedanken uns wie immer fürs Durchhalten. Wie bereits erwähnt, geht es für uns nun weiter nach Mexiko. Allerdings wissen wir noch nicht, wann wir dazu kommen werden den nächsten Eintrag zu schreiben – vielleicht zur Halbzeit nach drei Wochen oder erst nach sechs Wochen (wobei wir jedoch versuchen bei der Halbzeitvariante zu bleiben).

Bis dahin viele liebe Grüße von uns!

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