Mittwoch, 28. August 2013

Kapstadt - Endziel in Afrika

Tag 1 – 24.08.13
Heute hieß es – mal wieder – früh aufstehen, denn nachdem wir unser Hostel gewechselt hatten (ins Cat and Moose), sind wir mit dem Zug direkt nach Stellenbosch gefahren (R46 ca. 4 € für zwei Personen hin und zurück 2ter Klasse). Stellenbosch ist eine bekannte Weinregion hier in Südafrika und als leidenschaftliche Weintrinker konnten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Am Bahnhof in Stellenbosch wurden wir von einem Shuttlebus abgeholt, der uns zu verschiedenen Weingütern gefahren hat, bei denen wir Wein probieren und die schöne Landschaft genießen konnten (nur das Wetter hätte besser sein können). Insgesamt haben wir vier Weingüter besucht (Die Bergkelder, Beyerkloof, Delheim, Murtie) und eine Menge leckerer Weine probiert und natürlich auch die ein oder andere Flasche gekauft. Mal sehen wie viele es davon bis Mittwoch überleben, um mit nach Hause genommen zu werden. ;)
Auf der Rückfahrt hatten wir noch einmal – ja man muss es wohl so sagen – ein eher negatives Highlight: An einer der Bahnstationen haben wir aus dem Fenster geschaut und beobachtet, wie zwei Männer offensichtlich eine Meinungsverschiedenheit hatten und sich schlagenderweise über den Bahnsteig gejagt haben. Was für uns jedoch nicht so gut sichtbar war, war dass der eine dabei mit einem Messer auf den anderen eingestochen hat, wie uns später die anderen Fahrgäste erzählt haben. So etwas erlebt man dann wohl mal, wenn man in einer Großstadt mit dem Zug fährt. Ansonsten müssen wir aber sagen, dass wir uns immer und überall absolut sicher und sehr freundlich behandelt gefühlt haben!


Weinberge
Weinprobe bei "Murtie"
Tag 2 – 25.08.13
Nach dem sehr schönen, jedoch eher ruhigen Tag gestern, sollte es heute hingegen richtig aufregend werden, denn heute stand der Shark Dive auf dem Programm. Los ging es in Kapstadt um halb elf und dann etwa zwei Stunden die wunderschöne Küste entlang nach Gansbaai. Hier sind wir auf einem kleinen Motorboot etwa 10km auf’s Meer raus gefahren. Dort angekommen konnten wir in einem Stahlkäfig im Wasser die weißen Haie wirklich Hautnah erleben! Die Skipper am Boot haben sie mit verschiedenen Ködern ans Schiff und direkt an den Käfig gelockt und somit konnte man diese faszinierenden (und wahnsinnig großen Tiere) über und unter Wasser aus nächster Nähe bestaunen. Dabei war nicht nur de unmittelbare Nähe zu den Haien, sondern auch das kalte Wasser (14-16°C) eine echte Herausforderung, da wir etwa eine halbe Stunde am Stück im Wasser verbracht haben. Sobald der Hai kam, wurde uns allerdings sofort ziemlich warm. ;)


Hai-Attacke


Benni ist ganz links im Käfig und Laura direkt daneben ;)


Zu den Videos: Das erste wurde vom Boot gefilmt, während wir das zweite unten im Wasser gemacht haben (selbe Situation)

Tag 3 – 26.08.13
In den vergangenen beiden Tagen hatten wir bereits die Gelegenheit einen kleinen Einblick in die wunderschöne Region um Kapstadt herum zu bekommen. Dies haben wir heute fortgesetzt, denn wir haben uns ein Auto gemietet und sind damit runter nach Cape Point und dem Kap der guten Hoffnung gefahren. Die Landschaft dort ist traumhaft schön – aber davon könnt Ihr euch anhand unserer Bilder selber überzeugen.

Wal gesichtet 
Cape Point I
Kap der guten Hoffnung I 
Süße Klippschliefer
Cape Point II
Strauß auf der Straße
Vogelkolonie 
Kap der guten Hoffnung II
Kap der guten Hoffnung III 
Cape Point III
Bontebok Antilope
Auf dem Rückweg haben wir auch noch in Simon’s Town angehalten. Dieser Ort ist bekannt für seine Pinguinkolonie direkt am Strand. Und da wir beide Pinguine ziemlich klasse finden, war dies natürlich auch ein Muss für uns. :)


Pinguin-Kolonie
Pinguine beim Baden
Neugieriger Pinguin
Abends sind wir dann noch in Kapstadt in ein ethiopisches Restaurant gegangen. Auch das war wirklich noch einmal ein echtes Highlight, denn nicht nur das Restaurant selber war sehr urig eingerichtet (Dschungel-Style), sondern das Essen war auch extrem gut – und, typisch Afrika, wurde ohne Besteck und nur mit den Fingern gegessen. ;) Madam Taitou (http://www.madamtaitou.com/index.html) – absolut zu empfehlen!

Tag 4 – 27.08.13
Eigentlich hatten wir geplant heute mit dem Cable-Way auf den Tafelberg zu fahren. Leider wollte das Wetter nicht mitspielen und es war den ganzen Tag bewölkt. Wir hoffen daher, dass es morgen vor unserem Abflug vielleicht noch mal etwas besser ist, sodass wir es dann schaffen (denn unser Flug geht erst nachmittags). Stattdessen haben wir also die Stadt noch etwas unsicher gemacht und haben uns, neben dem City Bowl, auch die wirklich schöne Waterfront angeschaut. Zu Abend gegessen haben wir heute beim Süd-Chinesen Dim Sum (https://www.facebook.com/SouthChinaDimSumBar). Das Restaurant ist super klein und ganz einfach gehalten, aber das Essen ist der Knaller. Von den insgesamt elf verschiedenen Speisen (ähnliche Portionen wie Tapas) haben wir acht Stück ausprobiert und sogar noch mal nachbestellt, weil wir einfach nicht genug kriegen können. Wir freuen uns schon drauf, wenn wir in China wieder in den Genuss kommen! 
Kapstadt
Kapstadt und der Tafelberg im "Nebel"
Waterfront
Insgesamt gefällt uns Kapstadt wirklich extrem gut. Die Leute sind freundlich, es ist alles relativ günstig und die Stadt hat eine Menge zu bieten. Es gibt unzählige Aktivitäten, die man hier machen kann (Tauchen, Surfen, Paragliden, Weintour, Townshiptour etc.) und die Landschaft drum herum ist einfach wunderschön – sowohl die Küste, als auch die (Wein-) Berge im Landesinneren. Wir könnten uns also gut noch einige Tage oder Wochen länger hier beschäftigen. Definitiv kommen wir irgendwann noch einmal hierher! ;)

Tag 5 – 28.08.13
Heute hieß es: Sachen packen und Abschied nehmen. Leider war das Wetter heute noch bescheidener als gestern - es regnet seit der Nacht in Strömen und will einfach nicht aufhören - sodass das Cable-Way auf dem Tafelberg heute erst gar nicht aufgemacht hat. 
So haben wir dann unsere Zeit genutzt diesen Blogeintrag zu schreiben und einige Dinge für die Weiterreise mit der Transsib und der Mongolei zu organisieren. Danach sind wir noch auf dem Food Market an der Waterfront etwas essen gegangen (auch hier – absolut empfehlenswert und ein echtes Highlight des Tages!) und jetzt werden wir uns vom Taxi zum Flughafen fahren lassen.

Somit endet der erste spannende Abschnitt unserer Weltreise und obwohl wir eine tolle Zeit hier in Afrika hatten, freuen wir uns nun auch auf die Tage zu Hause mit Familie und Freunden. Wir hoffen, wir konnten euch die letzten Wochen bzw. Monate ein wenig unterhalten und freuen uns schon darauf euch im September von unseren Erlebnissen mit der Transsibirischen Eisenbahn zu berichten.

Und ab geht’s Richtung Norden! :)

Freitag, 23. August 2013

Overlanding Africa – Part IV

Tag 37 – 05.08.13
Nach einem eher traurigen Abschied von unserer Crew und unseren bisherigen Weggefährten ging es heute Morgen mit neuem Team und neuer Gruppe weiter. Von nun an sollten uns Thabi (Guide), Fezeka (Köchin) und Muno (Fahrer) für den Rest unserer Reise begleiten. Des Weiteren haben wir 16 neue Mitstreiter bekommen, sodass wir nun, mit uns und sechs weiteren aus der alten Gruppe, insgesamt 24 Leute waren.
Von Vic Falls ging es direkt weiter nach Botswana in den Chobe National Park – ein weiteres Highlight auf unserer Tour! Dies sollte sich auch bei der ersten Safari am selben Abend noch bestätigen, da wir hier noch einmal das Glück hatten einen Leoparden zu sehen. Leider war die Safari in Chobe ansonsten eher anstrengend, da wir nur ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt bekommen haben – für 24 Leute – naja, und man kann sich vorstellen wie „angenehm“ es ist zu fünft in einer Reihe gequetscht zu sitzen und zu versuchen die Sicht zu genießen. Hinzu kam außerdem, dass in unserem neuen Team eine Gruppe von 9 Freunden aus dem Land des Fußballweltmeisters sein sollte, die - was Lautstärke und Redefrequenz angeht - wirklich ALLE Vorurteile bestätigen (was nicht nur nervig ist, sondern vor allem auch die Tiere verschreckt).
Übernachtet haben wir dann noch einmal mitten in der Wildnis in einem Bushcamp. Abgesehen von einem Loch in der Erde (Klo) und unseren Zelten war hier wirklich nichts: kein Zaun, Wächter oder ähnliches. Da ist es schon ein komisches Gefühl wenn man mitten in der Nacht aufwacht und die Hyänen oder Löwen brüllen hört. ;)

Honigdachs
Pumba 
Python
Leopard
Tag 38 – 06.08.13
Am nächsten Tag haben wir Vormittags noch eine Safari gemacht (wieder in dem vollen Jeep...), bevor wir dann unser Lager außerhalb des Parks im Thebe River Camp bezogen haben. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es jedoch direkt wieder weiter: Bewaffnet mit einigen Snacks und einer Flasche Rotwein sind wir zu einer Chobe River Cruise (Flussfahrt auf dem Chobe River) aufgebrochen – und wir sind uns beide einig, dass dies eines der schönsten Erlebnisse unserer Reise bisher war! Abgesehen von der lockeren Stimmung (sicherlich auch dem Rotwein geschuldet ;)) und der vielen „Wassertiere“ (Büffel, Hippos und Krokodile), hatten wir das Glück eine ca. 20-köpfige Elefantengruppe dabei zu beobachten, wie sie den Fluss überquerten. Dies war in der Tat ein unglaublich faszinierendes Erlebnis, wobei es vor allem erstaunlich war, wie die weniger als 1 Jahr jungen Elefantenbabys diesen Kraftakt bewältigt haben.

Elefanten überqueren den Fluss
Auch der Kleinste hat's geschafft!  
Sanddusche danach ;)
Hippos beim Grasen

Hippo-Fight

Kroko am Fluss

Sonnenuntergang am Chobe River
Tag 39 – 07.08.13
Nach den ereignisreichen vergangenen Tagen stand heute nur die Fahrt nach Maun auf dem Programm, wo wir im Sitatunga Camp untergekommen sind.

Tag 40-42 – 08-10.08.13
Da die Stadt Maun in unmittelbarer Nähe des Okavango Deltas liegt, bietet sie sich geradezu an, um von hier aus Trips in das Delta selber zu starten. So auch für uns, denn früh am Morgen des vierzigsten Tages wurden wir abgeholt und zu einer Mokorostation gefahren. Mokoros sind aus Holz gefertigte Boote, die von der Form her sehr an ein Kanu erinnern, allerdings eher wie eine venezianische Gondel gesteuert werden. Da das Okavango Delta (wie der Name schon sagt) ein Delta ist und somit relativ viel Wasser hat, ist dies hier die gängigste Art der Fortbewegung. So haben sich je Mokoro zwei Personen zusammen mit einem einheimischen „Fahrer“ (nennen sich Poler) auf den Weg gemacht und sind nach einer etwa zweistündigen Fahrt auf eine Insel im Delta gebracht worden. Hier haben wir dann für die nächsten zwei Nächte unsere Zelte aufgeschlagen und ausgehend von unserem Lager haben wir verschiedene Safaris zu Fuß gemacht. Dabei haben wir natürlich nur die eher harmloseren Tiere gesehen, wie zum Beispiel Elefanten, Zebras und Giraffen, dafür hatten wir aber zu Fuß eine ganz andere Perspektive als aus einem Auto. Abgesehen davon haben wir sehr viel über die Fußspuren und sonstigen Hinterlassenschaften der verschiedenen Tiere gelernt. Nur eine kleine Anekdote zum Thema Kot: Offensichtlich kann man Kot von männlichen Giraffen sehr gut von dem von weiblichen Tieren unterscheiden. Die Männer haben es scheinbar immer eilig und pressen alles schnell heraus, sodass die einzelnen Köttel eher gestaucht auf dem Boden ankommen, während die Damen sich dann gerne etwas mehr Zeit lassen und somit formvollendete runde bzw. ovale Köttel produzieren. – Dinge gibt’s, die gibt’s eigentlich gar nicht... Mit der Geschichte, wie man aus Elefantenkot Trinkwasser gewinnen kann, werden wir euch jetzt jedoch verschonen. ;)

Fahrt im Mokoro
Bush-Camp im Okavango Delta
Elefanten am anderem Flussufer
Zebras auf Safari zu Fuß
Elefantenspuren
Giraffen zu Fuß
Sonnenaufgang im Okavango Delta
Benni als Poler
Am letzten Abend haben unsere Fahrer (die gleichzeitig auch die Guides für die Tagestouren waren) dann noch eine Aufführung mit traditionellen Liedern und Tänzen am Lagerfeuer vorgetragen (Mitmachen natürlich inklusive). Das war wirklich interessant und lustig und ein angenehmer Abschluss für unsere Zeit mit ihnen.

Traditionelle Aufführung
Am nächsten Morgen (Tag 42) ging es wieder mit den Mokoros zurück zur Ausgangstation. Bevor wir jedoch zurück in das Sitatunga Camp in Maun fahren sollten, haben wir noch einen etwa 30-minütigen Helikopterflug über das Delta gemacht. Abgesehen davon, dass Helikopterfliegen an sich echt schon mal mega geil ist, war dies noch einmal eine tolle Gelegenheit einen Teil des Deltas von oben zu sehen und die Anblicke, die sich uns dabei geboten haben, waren einfach nur fantastisch! Alles in allem waren es also drei wirklich sehr schöne Tage, mit einem gebührenden Abschluss.

Helicopter ready for Take Off
Büffel 
Hippos 
Giraffen 
Impalas
Okavango Delta I
Büffel auf der Flucht
Elefanten
Gnus
Okavango Delta II
Tag 43 – 11.08.13
Nach den Tagen im Delta ging es an diesem Morgen auch schon wieder raus aus Botswana und rein nach Namibia. Insgesamt ein ruhiger Tag auf der Straße, der uns am Ende des Tages nach Rundu ins Saratunga Camp geführt hat.

Tag 44 – 12.08.13
Von Rundu aus ging es am heutigen Tag nach Namutoni im Etosha National Park. Auf dem Weg dorthin haben wir noch eine eher kuriose, aber doch sehr leckere Frucht kennengelernt, die sogenannte Monkeyfruit (also Affenfrucht). Von außen sieht sie aus wie eine Orange, allerdings ist die Schale eher hart wie bei einer Kokosnuss. Wenn man diese dann erstmal geknackt hat, kommt man an das saftige Fruchtfleisch, das eher furchig ist und in einem „dezenten Kackbraun“ daher kommt. Von der Konsistenz und vom Aussehen her erinnert das Ganze so ein bisschen an ein „Gehirn“ und die Schale ist der Schädel – klingt komisch, ist aber tatsächlich so. J

Monkeyfruit
Nun aber zurück zum Wesentlichen: Im Etosha NP haben wir abends noch eine Safari mit unserem Truck gemacht und dann – um ehrlich zu sein recht unerwartet - zum ersten mal auf unserer Reise Geparden gesehen! Dabei hatten wir wirklich Glück, denn die beiden hatten gerade einen Springbock gerissen und waren drauf und dran diesen zu verschlingen. Leider waren sie etwas weit weg und wir durften nicht näher heran fahren, aber man kann ja nicht alles haben. ;) Unser Campingplatz hatte zudem noch Zugang zu einem Wasserloch, welches nachts dezent beleuchtet war. Hier konnte man sich geschützt hinter einem zugegebenermaßen sehr niedrigen Zaun die Tiere anschauen, die zum Trinken ans Wasser kommen. Neben einem einzelnen Nashorn, haben wir abends auch noch eine ganze Elefantenherde gesehen, die hier ihren Schlaftrunk genommen haben. Besonders spannend war, dass sich die Tiere offensichtlich nicht beobachtet gefühlt und sich somit etwas natürlicher und entspannter gegeben haben, als bei einer Safari am Tag im Auto. Einen kurzen Schreckmoment gab es dann aber noch, als wir uns gerade zum Gehen umgedreht haben und plötzlich dieser riesige Elefantenbulle direkt neben uns am Zaun in etwa 5m Entfernung auftauchte, ohne dass er oder wir es so richtig mitbekommen haben. Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, wie leise sich diese Kolosse doch bewegen können, wenn sie denn wollen.

Geparden in Etosha
Tag 45 – 13.08.13
Am heutigen Tag stand den ganzen Tag Safari im Etosha NP auf dem Programm. Aufgrund der eher negativen Erfahrung in Chobe (wegen des zu großen Fahrzeuges), haben wir uns zusammen mit vier weiteren Mitreisenden dazu entschieden nicht mit der ganzen Gruppe zu fahren, sondern uns vor Ort ein eigenes Auto mit Fahrer/Guide zu mieten. Dies sollte sich als richtige Entscheidung herausstellen, denn es war nicht nur viel entspannter und angenehmer, sondern unser Guide (Sammy) war einfach der Knaller!

Giraffe 
Nashorn 
Black-faced Impala
Oryx-Antilope 
Greifvogel
Black-faced Impala 
Ben and the girls ;)
Baby-Elefant
Durstige Dickhäuter
Wer ist der Stärkere? 
Impala mit "Weihnachtsschmuck"
Geier auf der Jagd
Am Ende des Tages haben wir den Park in Okakweyo verlassen, um unmittelbar außerhalb des Parks im Eldorado Camp unterzukommen. Hier sollten wir noch einmal drei Geparden sehen – allerdings diesmal in Gefangenschaft. Offensichtlich sind die Geparden für die einheimischen Bauern eine Plage, da sie deren Vieh reißen und somit töten die Bauern dann in der Regel die Geparden. Hier hatte sich jedoch ein Bauer aus „Tierliebe“ dafür entschieden, die Geparden zu fangen und sie in einem Gehege zu halten, wo er sie füttert und den Touristen zeigt. Wir glauben, dass hier monetäre Aspekte das Hauptargument für sein Handeln sind, denn die Touristen zahlen natürlich dafür, die Tieren zu sehen. Für uns war es ein komischer Anblick diese Tiere in Gefangenschaft zu sehen...

Gepard im Käfig...
Fütterung
Tag 46 – 14.08.13
Am nächsten Tag ging es weiter nach Kamanja ins Cheetah Camp – und sollten uns die gestrigen Erlebnisse mit den Geparden bereits irritiert haben, dann sollte dies heute bis ins unendliche gesteigert werden, denn das Cheetah Camp macht seinem Namen alle Ehre... Die Besitzer des Camps halten vier ausgewachsene Geparden als Haustiere und führen sie natürlich ebenfalls den Touristen vor. Die Tiere können sich im Garten frei bewegen, leben hier zusammen mit kleinen Hunden und Kindern und lassen sich streicheln. Die Tiere sind dabei tatsächlich handzahm, nur spielen sollte man besser nicht mit ihnen, da sie doch ziemlich scharfe Zähne und Krallen haben und ihre Kraft nicht so richtig einschätzen können. Insgesamt war das ein wirklich sehr komisches Erlebnis und wir wissen beide nicht so richtig, was wir davon halten sollen. Einerseits ist es natürlich faszinierend, wenn diese Tiere sich im Vorbeigehen schnurrend an einem reiben, andererseits jedoch fühlt es sich irgendwie nicht richtig an und vor allem war es uns nicht einsichtig, warum die Tiere als Haustiere leben (das wurde nämlich nicht erläutert).

Schmusekatze ???
Wie bereits erwähnt, hatten die Besitzer aber neben den Geparden auch noch einige Hunde, unter anderem auch einen wenige Monate alten Jack Russel Welpen, dem wir  unsere volle Aufmerksamkeit schenkten und mit dem wir fast die gesamte Zeit unseres Aufenthaltes gespielt haben. ;)

Spitze Zähnchen
Kleiner Raufbold
Neben den Geparden im Haus, gab es dann auch noch etwa 15 weitere Tiere, die in Gehegen um die Farm und den Campingplatz herum gelebt haben und welche im Anschluss gefüttert wurden.

Wildkatzen kämpfen um Futter...
Tag 47 – 15.08.13
Nach den „Tieraktivitäten“ der vergangenen Tage ging es heute, durch das Gebiet der Herero und Himba (Ureinwohner Namibias), zu einem landschaftlichen Wahrzeichen Namibias – dem Berg Spitzkoppe. Hier haben wir direkt am Fuß der Berges unser Lager aufgeschlagen, sodass wir sowohl den Sonnenunter- als auch den Sonnenaufgang am nächsten Morgen mit Blick auf den Berg genießen konnten.

Herero-Frau
Himba-Frau
Sonnenuntergang In Spitzkoppe
Unser Camp in Spitzkoppe
Sonnenaufgang in Spitzkoppe
Tag 48-50 – 16-18.08.13
Insgesamt waren die letzten Tage relativ anstrengend, da wir viele Nächte im Zelt verbracht haben. Dabei ist nicht unbedingt die Nacht im Zelt das Zermürbende, sondern das ständige Zelt ab- und aufbauen für nur wenige Stunden. Somit waren wir froh, dass unsere heutige Etappe uns nach Swakopmund führen sollte, wo wir für die nächsten drei Nächte im Wiese Guesthouse unterkommen würden. Swakopmund liegt an der Küste von Namibia und ist irgendwie doch direkt in der Wüste. Da hier momentan Winter ist, war es teilweise relativ kalt (vor allem nachts vielen die Temperaturen auf unter 10 °C) und der Wind fegt einem ordentlich durch’s Gesicht. In Swakopmund spürt man noch deutlich den Einfluss der deutschen Kolonialzeit, da hier nicht nur noch viele Deutsche leben, sondern auch noch eine Menge Straßenschilder und Werbeplakate in Deutsch sind. Bei Touristen ist Swakopmund nicht nur als Ausgangspunkt für Namibiatouren bekannt, sondern auch für verschiedene Abenteueraktivitäten, wie z.B. Quadbiking und Sandboarding. Da wir beide für solche Aktivitäten nicht besonders viel übrig haben bzw. es schon einmal woanders gemacht hatten, haben wir uns entschieden die Zeit in Swakopmund anderweitig zu nutzen. So haben wir neben der Stadt selbst auch besonders deren Restaurants erkundet und einheimisches Wild probiert. Dabei sind wir uns einig, dass Oryx und Kudu sehr gut schmecken, während Zebra noch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Außerdem haben wir  viel Zeit mit der Planung unserer weiteren Reise (Moskau bis Peking) und der Zeit in Kapstadt verbracht, was dringend nötig war. Ach ja, das Nachtleben durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen. ;)

Die Mädels in Swakopmund 
Und die Jungs in Swakopmund
Tag 51 – 19.08.13
Von Swakopmund ging es nun weiter in die Wüste von Namibia, nämlich nach Sossousvlie. Hier haben wir uns im Namib Nakluft National Park das Death-Vlie (ein Tal mit abgestorbenen Bäumen) und die Düne 45 angeschaut bzw. letztere auch bewandert. Dünenwandern ist – für die, die es noch nie gemacht haben – ziemlich anstrengend, weil man sich ständig im Sand bewegen muss. ;) Dazu kommt dann auch noch die stechende Hitze, die es heute tagsüber auf gefühlte 80°C gebracht hat (laut Benni’s Temperaturskala). Insgesamt ist das Wetter hier in Namibia etwas „anstrengender“ geworden. Obwohl wir in Swakopmund auch einen eher bewölkten Tag hatten, ist es ansonsten fast immer unaushaltbar warm und sonnig am Tag, während es in der Nacht gerade mal um die 5°C hat. Das kannten wir so bisher aus Ostafrika noch nicht.
In Sossouvlie haben wir dann am Abend unsere Zelte im Sossous Oasis Camp aufgeschlagen.
On the Way...
Death-Vlei
Düne 45
Tag 52 – 20.08.13
Heute ging es wieder zeitig los - immer weiter gen Süden - diesmal zum Fish River Canyon (der zweitgrößte Canyon der Welt), wo wir den Sonnenuntergang genossen haben. Gezeltet wurde diese Nacht im recht komfortablen Canyon Roadhouse. Wobei hier anzumerken ist, dass komfortabel in dem Zusammenhang bedeutet, dass wir durchgehend angenehm temperierte Duschen und einen ebenen (nicht steinigen) Untergrund hatten, um unser Zelt aufzuschlagen.

Fish River Canyon I
Fish River Canyon II


Tag 53 – 21.08.13
Nach knapp 10 Tagen in Namibia haben wir nun heute auch dieses Land hinter uns gelassen, um in unser Reiseendland Südafrika zu gelangen. Kurz hinter der Grenze haben wir gegen Mittag direkt am Orange River im Bushtracker Camp eingecheckt und hatten den Rest des Tages für uns. Abgesehen davon, dass es angenehm ist nicht den ganzen Tag im Bus zu sitzen, hat uns die Ruhe am Nachmittag (lesen am Fluss und im Zelt) auch mal ganz gut getan.

Mege Raupe
Tag 54 – 22.08.13
Heute stand wieder mal eine längere Fahrt auf dem Programm – wir sind bis nach Trawel/Cederberg gefahren, wo wir im Highlander Camp unsere Zelte aufgeschlagen haben (wohl gemerkt zum letzten Mal!). Das Camp ist gleichzeitig auch ein kleines Weingut und am Abend wurde auch eine Weinprobe angeboten. Nach der ganzen Wüste in Namibia, ist Südafrika eine willkommene Abwechslung: Es ist zwar immer noch arschkalt sobald die Sonne untergegangen ist, dafür ist es aber nicht mehr annähernd so staubig und heute sind wir sogar schon durch einige grüne Abschnitte gefahren mit Blumenwiesen am Straßenrand.

Tag 55 – 23.08.13
Am letzten Tag unserer Overlandtour sind wir nur noch ein kurzes Stück bis nach Kapstadt in die Ashanti Lodge gefahren, wo der 56-Tage-Trip morgen früh nach dem Frühstück offiziell endet. Nach unserer Ankunft hatten wir schon ein wenig Gelegenheit einige Eindrücke von Kapstadt zu bekommen, bevor wir uns dann mit unserer Gruppe zum letzten gemeinsamen Abendessen und Abschiednehmen getroffen haben. Auch dies war relativ traurig, denn wenn man über so viele Tage hinweg auf so engem Raum zusammenlebt, gewöhnt man sich doch etwas aneinander. Unser besonderer Dank geht auch hier wieder and unsere Crew: Fezeka, Muno und Thabi – Ihr ward großartig und wir danken Euch für alles!

Nachdem wir nun schon ein wenig die Gelegenheit hatten Kapstadt etwas kennen zu lernen, sind wir neugierig mehr zu sehen. Für die nächsten vier Tage haben wir noch allerhand Spannendes geplant, also freut euch schon einmal auf unseren nächsten Eintrag. ;) Am 28.08. geht es dann erstmal zurück in die Heimat, wo wir bis zum 04.09. bleiben werden. Wir freuen uns bereits drauf viele von Euch dort wieder zu sehen, bevor es dann weiter geht nach Moskau!


Resumee zur Tour:
Wie ihr vielleicht nachvollziehen könnt, waren die gut knapp zwei Monate im Truck wahnsinnig intensiv für uns. Von Nairobi ausgehend sind wir einmal quer durch Afrika gefahren und haben dabei tausende Kilometer zurückgelegt, 9 Länder bereist und unglaublich viele Eindrücke gewonnen. Natürlich war nicht alles immer positiv und wir würden lügen, wenn wir sagen würden, dass die vielen Zeltnächte uns nicht an unsere Motivationsgrenzen gebracht haben. Auch war es nicht immer einfach mit einer relativ großen und kulturell sehr inhomogenen Gruppe zu reisen. Wir haben viele Menschen getroffen, die wir wohl nie wieder sehen werden und denen wir auch nicht nachtrauern. Wir haben aber auch einige neue Freunde gefunden und freuen uns schon sehr diese vielleicht an einem anderen Ende der Welt einmal wiederzusehen. Am Ende des Tages sind es jedoch die vielen positiven Eindrücke, die überwiegen und es bleibt festzuhalten -  das war es einfach wert!
Einziger Wehrmutstropfen ist vielleicht, dass unsere Gorillaerfahrung eher eine Enttäuschung war. Aber wir sind noch jung – und wer weiß, vielleicht bekommen wir in den nächsten Jahren noch einmal die Gelegenheit dazu. Auf der anderen Seite waren rückblickend der Besuch der Little Angels in Uganda, sowie die Elefantenherde bei der Überquerung des Chobe Rivers unsere persönlichen Highlights.