Transsib II – Irkutsk
nach Ulan Bator (19. bis 21.09.2013)
Nach unserem gut
einwöchigen Aufenthalt am Baikalsee, ging es nun weiter mit dem Zug in Richtung
Mongolei. Da es auf internationalen Verbindungen keine Waggons der dritten
Klasse gibt, sind wir dieses Mal in der zweiten Klasse mit gefahren. Somit
hatten wir nun zwei Betten in einem Vierer-Abteil (Zug 362, Wagen 8, Betten 19
und 20), welches wir uns mit der Amerikanerin Megan und dem Engländer Johnny geteilt
haben – also ein komplettes Touri-Abteil.
Wie so Zugfahrten in der
Regel eigentlich immer ablaufen, war auch diese relativ unspektakulär. Wir
mussten lange an der Grenze warten bis alle Formalitäten erledigt waren, das
ist aber offenbar normal und auch im Zeitplan mit eingeplant. Dieser Abschnitt
unserer Zugreise war auch deutlich kürzer als unser erster, denn nach zwei
Nächten (gut 30 Stunden) sind wir am frühen Morgen des 21.09. planmäßig am
Hauptbahnhof in Ulan Bator eingefahren. Hier wurden wir bereits von unserem
Guide Jenny und unserem Fahrer Muko von Tour Mongolia (www.tourmongolia.com) erwartet, mit denen wir in den nächsten 5 Tagen
eine Tour durch die wilde Mongolei geplant hatten, um Land und Leute kennenzulernen…
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Sicht aus dem den letzten Zugwagon. |
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2. Klasse: die "Zimmer" gehen nach rechts ab und haben abschließbare Türen |
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Kaviar und Vodka zum Frühstück ;) |
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Warten auf die mongolische Lok |
Mongolei (21. bis 28.09.2013)
Unser erstes Ziel war der
Terelj National Park nördlich von Ulan Bator. Hier sind wir bei einer
Nomadenfamilie untergekommen, welche zwar noch traditionell lebt (Essen, Tiere
etc.), aber nicht mehr in einer Jurte (Ger), sondern in einem Haus wohnt - ohne
fließend Wasser, aber mit Elektrizität (zumindest für wenige Stunden). Für
Besucher wie uns steht jedoch auf einer Weide immer noch eine Jurte mit
Holzofen bereit, sodass wir bereits hier ein wenig echtes Nomadenleben
schnuppern durften. Nach einem traditionellen Mittagessen (siehe Fotos), stand
dann auch schon gleich das nächste Highlight auf dem Plan: Yakreiten! Die
Familie hatte unter anderem auch zwei Yaks, welche kurzer Hand gesattelt wurden
und dann ging es los. Wir müssen jedoch zugeben, dass diese Yaks doch ziemlich
eigenwillig waren (vor allem Benni’s), sodass es schwer war sie tatsächlich
ohne Führung zu reiten. Also haben wir uns zusammen mit unserem Gastvater
entschieden eines der beiden vor den Karren zu spannen (natürlich das Garstige
von Benni) und dann mit dem Karren die schöne Landschaft zu erkunden.
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Unser zuhause für die erste Nacht in der Mongolei |
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Umgebung Terelj National Park |
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Schafssuppe mit Kartoffeln und Kohl |
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traditionell mongolischer Käse |
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unser "erster" Gastvater |
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Yakreiten |
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Yakkarren |
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unsere Gastmutter macht Butter |
Am Abend sollten wir ein
weiteres typisch mongolisches Essen bekommen - ein mongolisches BBQ. Hierbei
werden für über eine Stunde Steine im offenen Feuer erwärmt. Diese kommen dann
in einen Topf (oder wie in unserem Fall in eine Milchkanne), darauf eine Ladung
Mutton (Schafsfleisch), wieder eine Schicht Steine und so weiter und
zwischendrin auch noch eine Schicht Gemüse (Kartoffeln und Möhren). Über das
Ganze wird zum Garen auch noch etwas Wasser gegeben und dann kommt der Topf für
gut 45 min ins offene Feuer. Das Resultat ist ein komplettes Menu mit Fleisch,
Gemüse und Soße (Wasser und Bratensaft). Abgesehen davon, dass es etwas
ungewohnt war das eher zähe und fettige Schafsfleisch von den Knochen zu
lutschen, hat es eigentlich sehr gut geschmeckt und war in jedem Fall eine
tolle Erfahrung.
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mongolisches BBQ |
Tag 2 – 22.09.2013
Nach dem Frühstück hieß
es bereits wieder Abschied nehmen von unserer ersten Gastfamilie, denn wir
hatten noch einen weiten Weg vor uns, um zu unseren nächsten Gastgebern zu
kommen. Zum Frühstück isst man in der Mongolei (zumindest war das bei allen
unseren Gastfamilien so) selbstgemachte Butter und Brot oder Kräcker. Die
Mongolen schmieren sich dabei die Butter wirklich fingerdick aufs Brot und
verdrücken das dann einfach so. Zwar ist die Butter nicht ganz so fettig wie
die in Deutschland, aber trotzdem noch eine ganz schöne Bombe. Wir haben das
auch nur am ersten Tag so gegessen und an den weiteren Tagen die Kekse lieber
ohne bzw. nur mit ganz wenig Butter verzehrt.
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Frühstück - Brot und selbst gemachte Butter |
Unsere nächste
Gastfamilie lebt im Bogd Khaan Valley und ist tatsächlich eine waschechte Nomadenfamilie,
die fast ausschließlich von dem lebt, was sie selbst erzeugen und auch zwei Mal
im Jahr (Sommer- und Winteranfang) mit Sack und Pack umzieht und ihre Zelte wo
anders aufbaut. Bei der Familie handelt es sich, genauer gesagt, um ein Ehepaar
in den Fünfzigern, deren drei erwachsene Kinder mittlerweile in der Stadt leben.
Eigentlich sollten wir bei dieser Familie bereits heute noch die Gelegenheit
haben durch die mongolische Steppe zu Pferd zu reiten. Allerdings haben wir da
selber drauf verzichtet, da die Wetterverhältnisse es nicht zugelassen haben.
Es war so windig, dass man sich außerhalb des Zeltes kaum aufhalten konnte.
Dazu kam auch noch, dass es gerade anfing extrem kalt zu werden (angeblich
hatten wir in der Nacht unter -10°C) und zwischendurch gab es auch noch etwas
Eisregen. Somit haben wir also den Tag mit der Nomadenfamilie im Zelt verbracht,
uns mit ihnen unterhalten (Jenny hat gedolmetscht) und uns deren Tagesgeschäft
(hauptsächlich Nahrung zubereiten) im Zelt angeschaut.
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Gebetshügel |
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Der Herbst kommt |
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Edelweiß |
Wie bereits erwähnt, hat
sich diese Familie, mit wenigen Ausnahmen, ausschließlich von der Milch und dem
Fleisch ihrer Tiere (Schafe, Ziegen, Pferde, Kühe) ernährt. Aus der Milch wird,
neben der bereits erwähnten Butter, vor allem Käse hergestellt. Dieser hat eine
eher harte Konsistenz (luftgetrocknet), schmeckt irgendwie mehlig und sauer
(zuhause würde man diese Milch in den Abfluss kippen und ein neues TetraPak
öffnen…) und wird als Snack zwischendurch und zu allem irgendwie dazu gegessen.
Weit verbreitet ist ansonsten noch der Milky-Tea. Hierbei handelt es sich
angeblich um erwärmte Milch mit etwas Wasser, schwarzem Tee und Salz,
allerdings haben wir von den letzten beiden nie wirklich etwas geschmeckt, sodass
es eigentlich nur verdünnte Milch war. Überhaupt hatten wir – vor allem bei
dieser Gastfamilie – den Eindruck, dass an Salz eher gespart wird, was einige
interessante Geschmackserlebnisse nach sich gezogen hat. Doch zurück zur Milch.
Ein weiteres Milchprodukt, welches wir kosten durften, war vergorene
Pferdemilch – ja, ihr habt richtig gehört, vergorene Pferdemilch. Hierfür wird
die frische Pferdemilch für etwa einen Monat bei täglicher Belüftung (rühren)
warm gelagert und dann getrunken. Der Geschmack ist schwierig zu beschreiben. So
komisch es klingt, kommt es unserer Meinung nach Federweißer noch am nächsten, ist
jedoch natürlich nicht so fruchtig, sondern halt milchig. Ehrlich gesagt,
schmeckte diese vergorene Pferdemilch sogar ganz gut, allerdings ist einem beim
ersten Schluck schon klar, dass jeder weitere für Verdauungsbeschwerden in
einem europäischen Magen sorgen wird. ;) Das geschmacklich angenehmste oder
auch neutralste war dann wohl noch der frische Jogurt, den unsere Gastmutter
gemacht hat und der dem herkömmlichen Naturjogurt, den man so aus dem Kühlregal
kennt, einigermaßen nahe kommt.
Neben den Milchprodukten
wird auch viel Fleisch gegessen (also nichts für Vegetarier oder gar Veganer).
In unserem Fall war es dann immer Schafsfleisch. Wer jetzt dabei an das leckere
Lamm zu Ostern bei Muttern denkt, ist jedoch auf dem ganz falschen Pfad. Die
Tiere hier in der Mongolei werden nicht gezüchtet, um zum “leckersten”
Zeitpunkt geschlachtet zu werden, sondern eben dann, wenn sie sonst nichts mehr
abwerfen (macht rein ökologisch ja auch durchaus Sinn). Also gibt es zum essen
die zähen alten Tiere, die so richtig schön „bockig“ schmecken. Nun ja, wahrscheinlich
sind wir nur zu verwöhnt (zumal wir beide ohnehin nicht gerne Lamm, geschweige
denn Schaf essen). Jedenfalls fanden wir das Fleisch größtenteils unerträglich und
haben somit gelernt, beim Essen wirklich große Stücke ohne zu kauen im Ganzen zu
schlucken. Das Essen abzulehnen wäre übrigens überhaupt nicht in Frage
gekommen. Mongolen sind immer sehr gastfreundlich und sie teilen alles, egal
wie viel oder wenig sie zu bieten haben. Es ist unhöflich „nein“ zu sagen.
Somit ist es teilweise wirklich schwer bzw. unmöglich sich dem Nachschlag
Schafssuppe oder Pferdemilch zu erwehren. ;)
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Herdentiere - Schafe, Ziegen und Pferde |
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In der Jurte |
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Unsere "zweiten" Gasteltern |
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Nudeln mit Schafsfleisch und Milky-Tea |
Eine kleine Randnotiz: Da
es draußen so windig war, ist der Familie vor einigen Tagen das Klohäuschen
(also der Bretterverschlag um das Loch im Boden) weg geweht. Somit war man gezwungen
sämtliche „Geschäfte“ auf freiem Feld (mit mehreren Kilometern Sicht) zu
erledigen. An sich nicht ganz so schlimm, wäre da nicht auch noch der eisig
kalte Wind gewesen… Unter normalen Umständen wäre das schon eine
Herausforderung gewesen, aber bei Durchfall von den vielen „frischen“
Milchprodukten - eine echte
Herausforderung. Aber an dieser Stelle verschonen wir euch dann lieber mit
Einzelheiten…
Nach dem Abendessen - Nudelsuppe
mit Trockenfleisch - haben wir dann unsere Betten in unserer eigenen Jurte
bezogen. Generell werden die Jurten von einem einzelnen Metallofen beheizt, der
dann, je nach Verfügbarkeit, mit Holz oder Kuhdung befeuert wird. Funktioniert
eigentlich ganz gut, allerdings sind diese Öfen so dünnwandig gebaut, dass die
Hitze wirklich nicht lange gehalten wird und man ständig nachheizen muss (warum
nicht mal jemand auf die Idee gekommen ist Wasser oder Steine als Wärmespeicher
zu nutzen, ist uns schleierhaft…). Leider hat unsere Jurte bei dieser
Gastfamilie keinen Ofen gehabt, sodass wir uns komplett mit Klamotten mit
unseren Schlafsäcken ganz eng zusammen unter weitere drei Decken gekuschelt
haben und somit die Nacht angenehm warm verbringen konnten.
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Dick eingepackt für die kalte Nacht
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Tag 3 – 23.09.2013
Am nächsten Morgen war
das Wetter endlich besser. Es war zwar immer noch etwas frisch, aber die Sonne
war endlich wieder da, klarer Himmel und kein Wind, sodass wir nach dem
Frühstück endlich mit den Pferden los reiten konnten. Während Laura diesem
Event richtig entgegengefiebert hat, hatte Benni doch eher etwas Angst vor den
Pferden. Das hat sich aber relativ schnell gelegt, denn die Pferde waren zum
einen wirklich extrem brav und zum anderen auch sehr klein, sodass ein eventueller
Sturz wohl nicht sehr weh getan hätte. So sind wir also für fast zweieinhalb
Stunden durch die mongolische Steppe geritten (einschließlich Wettrennen im
vollen Galopp!). Das war wirklich ein super tolles Erlebnis und das Highlight
des gesamten Mongolei-Trips. Nach unserer Rückkehr haben wir noch ein Mittagessen
bekommen (Nudeln mit Schafsfleisch...) und sind dann wieder aufgebrochen zu
unserer nächsten Gastfamilie.
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Auf dem Rücken der Pferde |
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Abschiedsfoto |
Die nächste Familie war
ebenfalls eine echte Nomadenfamilie und lebt im Hinterland des Tuul Flusses. Im
Vergleich zur vorherigen Familie, ist diese deutlich wohlhabender: Sie besitzen
über 2000 Stück Vieh und haben 4 Jurten. Da wir erst relativ spät angekommen
sind, haben wir hier nicht mehr viel unternommen, außer dass Laura sich darin
versucht hat eine Kuh zu melken. Zum Abendessen gab es dann natürlich wieder
den allgegenwärtigen Käse und eine Schaf-Kartoffelsuppe (diesmal sogar mit
etwas Kohl darin). Nachdem die letzten beiden Tage (aufgrund des Wetters und
des Reitens) eher anstrengend waren, haben wir uns darauf gefreut an diesem
Abend etwas früher zu Bett zu gehen und uns mal etwas auszuschlafen.
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3. Gastfamilie |
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"Toilette" |
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Tuul Fluss |
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Laura lernt melken |
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Schaf-Kartoffelsuppe und Hefegebäck
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Tag 4 – 24.09.2013
Aus dem erholsamen
Ausschlafen wurde jedoch leider nichts, da die Betten wirklich dermaßen hart
waren (eigentlich war es nur ein Holzbrett mit Bezug), dass wir mehr wach
gelegen haben, als tatsächlich geschlafen. Dementsprechend gerädert sind wir am
nächsten Morgen auch aus den Betten gekommen und es dauerte dann genau noch
zwei Stunden, bis der Schlafentzug, das harte Bett, das ungewohnte Essen der
letzten Tage und die Temperaturen ihren Tribut verlangten: Benni hat es
ziemlich umgehauen mit Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Schwindelanfällen.
Wir haben uns dann entschieden einen Teil des heutigen Sightseeing-Programms
auf den nächsten Tag zu verschieben und direkt in das nächste Lager zu fahren
(3 Stunden querfeldein…). Hierbei handelte es sich zum Glück um ein richtiges
Camp, in dem zwar immer noch in Jurten geschlafen wurde, diese waren jedoch
beheizt und es gab westlicheres Essen im Camp-Restaurant. Den restlichen Tag
haben wir wirklich fast ausschließlich in der warmen Jurte verbracht, wo Benni
die Krankheit weitestgehend ausgeschlafen hat.
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Jurte im Camp - mit krankem Benni |
Tag 5 – 25.09.2013
Am nächsten Morgen waren
wir zum Glück und dank Paracetamol beide wieder relativ fit, sodass wir den
letzten Tag unseres Trips angehen konnten. Dieser war tatsächlich noch einmal
sehr schön, weil wir auf dem Weg nach Ulan Bator noch an verschiedenen Stellen
im Khustai National Park angehalten haben, um die hier lebenden wilden Pferde
(Takhi horses) zu beobachten.
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wildes Takhi-Pferd |
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Murmeltier |
Gegen Nachmittag sind wir
in unserem Guesthouse (Steppe Guest House Mongolia) in der Hauptstadt
angekommen und haben uns, außer um eine Pizza zu essen, nicht mehr aus unserem
Zimmer (mit zum Glück weichem Bett) bewegt.
Pizza ist übrigens unser
Rettungsgericht. Wir haben uns zwar vorgenommen, wann immer es geht die lokale Küche
zu genießen und nicht zu internationalen Fast Food Ketten zu gehen, jedoch
gönnen wir uns nach kulinarisch herausfordernden Zeiten gerne mal hin und
wieder eine Pizza. Somit auch hier, wobei dies, zugegebener Maßen, unsere erste
seit Afrika war.
Tag 6 bis 8 – 26. bis
28.09.2013
Die letzten Tage haben
wir weitestgehend ruhig hier in Ulan Bator verbracht. Zwar haben wir uns auch
ein wenig in der Stadt umgesehen, jedoch hat sie uns nicht besonders umgehauen
und so haben wir uns auf die weitere Reise vorbereitet (Vorräte auffüllen,
Wäsche waschen, Flüge etc. buchen) und uns ausgeruht (die letzten Tage haben
schon ziemlich an uns gezerrt und wir hatten diese kleine Auszeit dringend
nötig).
Die Stadt selbst ist in
Teilen sehr modern und wir würden durchaus sagen, dass sie in Teilen sogar eher
reich und wohlhabend ist. Es gibt viele Markenartikel, sowohl was
Nahrungsmittel als auch Kleidung etc. angeht und wir haben auch relativ viele
Fitnessstudios gesehen (was unserer Meinung nach ein eindeutiges Zeichen des
Wohlstands ist). Witzigerweise haben wir in den Supermärkten auch immer wieder
deutsche Produkte gefunden, wie zum Beispiel Tafelsenf aus dem Henkelglas, thüringische
Gewürzgurken, Haribo und Trolli und viele andere. Vermutlich ist es aber
tatsächlich nur der Kern der Hauptstadt, der so entwickelt ist, denn wir haben
von vielen Leuten gehört, dass es in den Randbezirken der Stadt schon ganz
anders aussieht. Obwohl wir immer und immer wieder vor Taschendieben gewarnt
wurden, sind wir zum Glück verschont geblieben, aber offensichtlich spielt das
auch hier eine Rolle.
Die Mongolen an sich sind
uns als sehr freundlich und offen begegnet und wir hatten den Eindruck, dass
hier in Ulan Bator sogar deutlich mehr Leute dem Englischen oder sogar
Deutschen mächtig sind, als in Moskau. Das ist auch gut so, denn mongolisch ist
irgendwie noch ein bisschen unverständlicher als russisch (hier wird auch
kyrillisch geschrieben) und klingt noch dazu wie klingonisch (also sehr kratzig
und irgendwie spuckig). Kurz: komplett unverständlich.
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Down-Town Ulan Bator |
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Gandan Khiid Monastery |
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26,5 m hohe Buddha-Statue |
Abschließend können wir
festhalten, dass wir froh sind in diesem Land einige Tage verbracht zu haben,
um so viel von Land und Leute zu sehen. Die Landschaft ist zum Teil wirklich
atemberaubend und die Leute sind oft herzlich. Allerdings freuen wir uns nun
auch wieder weiter zu ziehen, denn so schön die Landschaft auch war, die
Lebensumstände (vor allem auf dem Land – Stichwort: Toilette, Essen und Wetter)
waren uns dann doch etwas zu derbe, als dass wir noch einmal für länger hier
her kommen würden.
In den nächsten zwei
Tagen werden wir nun mit der Bahn weiter nach Peking reisen, wo wir sicherlich
einige spannende Tage verbringen werden, bevor uns dann unsere Reise über Xi’An,
Juizhaigou, Chengdu und Nanjing nach Vietnam verschlagen wird. Wann wir uns das
nächste mal melden werden, hängt wie immer von der Zeit und der
Internetsituation ab, aber wir denken, dass es spätestens in zwei Wochen, bevor
wir China verlassen, mal wieder ein Update geben wird. Bis dahin also liebe
Grüße, viel Spaß beim Lesen und mit den Bildern (eigentlich ein blöder
Kommentar, denn wenn ihr hier angekommen, seid habt ihr ja schon alles gelesen
;)).
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