Freitag, 8. November 2013

Laos


Nach einer intensiven, aber sehr spannenden Woche in Nordvietnam, sind wir am Abend nach unserer Schiffstour in der Halong Bucht mit Air Vietnam nach Luang Prabang in Laos geflogen. Am Flughafen angekommen, mussten wir erstmal die langwierigen, aber doch unproblematischen Einreiseformalitäten über uns ergehen lassen, bevor wir dann endgültig unser Abenteuer Laos starten konnten. Sehr angenehm überrascht waren wir dabei schon direkt am Flughafen über die „öffentlichen Verkehrsmittel“. Denn anders als beispielsweise in Hanoi, wurde man nicht von einer Horde Taxifahrern überfallen, die alle versucht haben den maximalen Preis von einem Touristen zu ergattern. Stattdessen gab es einen zentralen Schalter, bei dem man Tickets zu Festpreisen kaufen konnte, für die der Fahrer einen dann (ohne Nachverhandlung oder ähnliche Sperenzchen) direkt zur Unterkunft gefahren hat. Der erste Eindruck passte also schon einmal – freundliche und ehrliche Menschen und dies sollte sich in den nächsten Wochen auch bestätigen.

Luang Prabang (21.10. bis 24.10.2013)

Nachdem wir in unser Zimmer eingecheckt hatten (Doppelzimmer im Liberty Guest House), haben wir gleich die Gemütlichkeit des verträumten Örtchens zu spüren bekommen. Denn obwohl es eigentlich schon eine Menge Touristen hier gibt, ist es problematisch nach 21:00 Uhr noch etwas zu essen zu bekommen. So haben wir dann gezwungener Maßen auf feste Nahrung verzichtet und sind stattdessen zu flüssiger übergegangen. Allerdings nicht, wie von einigen jetzt vielleicht angenommen, in alkoholischer, sondern in unalkoholischer Form. Die Hauptstraße von Luang Prabang ist den ganzen Tag mit verschiedenen Ständen übersät, die Fruchtsäfte in allen möglichen Farben und Varianten verkaufen. Unser absoluter Favorit dabei ist der Limette+Minze Saft – herrlich erfrischend! Aber auch Banane+Oreo ist nicht zu verachten, zu mal er gefühlt auch eine komplette Mahlzeit ersetzt. So ein Saft kostet dann an einem Straßenstand etwa 1 Euro (10 000 Kip).
Eine Anmerkung der Vollständigkeit halber noch: Generell wird Touristen davon abgeraten diese Säfte zu trinken, da das Eis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus Leitungswasser gemacht wird. Wie ihr seht, haben wir uns einfach mal nicht dran gehalten und hatten auch keine Magen- bzw. Darmprobleme deswegen.

Saftstand
Am nächsten Tag haben wir es ruhig angehen lassen und auf unseren Mieträdern die Stadt etwas genauer erkundet. Luang Prabang ist zu Recht sehr beliebt bei ausländischen Touristen. Ruhig und idyllisch liegt es direkt am Mekong mit vielen kleinen Bars und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Es gibt aber auch einige schöne Tempel, die es wirklich wert sind besichtigt zu werden. Wir haben uns davon den Wat Xing Thong und Phu Si angeschaut. Letzterer befindet sich auf einem Berg mitten in der Stadt, von dem man eine tolle Aussicht über die gesamte Umgebung hat. Ausklingen lassen haben wir den Tag mit einer Lao-Massage (extrem grob, nur zu empfehlen wenn man auf Schmerzen steht!) und einem Besuch auf dem Nachtmarkt. Hier bieten die Einheimischen jeden Abend für einige Stunden „selbstgemachte“ Taschen, Hosen, Lampen etc. an. Allerdings haben fast alle Stände wirklich ein identisches Inventar, sodass man das „selbstgemacht“ leider anzweifeln muss, aber eine nette Erfahrung ist es in jedem Fall. Etwas zu essen gibt es dort natürlich auch – und zwar haben in einer Seitenstraße verschiedene Händler relativ große Buffets aufgebaut (teils kalt). Für 10 000 Kip (etwa 1 Euro) kann man sich hier einen Teller vollladen und das ganze dann mit einem Beerlao (640 ml für ebenfalls 10 000 Kip) runterspülen. Zugegebenermaßen wird das sicherlich nicht das kulinarische Highlight unserer Reise sein, aber für den Preis ist es doch ein sehr anständiges Essen und die Atmosphäre ist super.
Abgesehen davon haben wir in den nächsten Wochen allerdings feststellen müssen, dass Laos, was das Essen betrifft, nicht ganz so unseren Geschmack trifft und noch einmal etwas teurer ist als Vietnam. Während wir in Vietnam für 3-5 Euro beide satt wurden, brauchen wir hier in der Regel schon eher 4-8 Euro (inklusive Getränke – die hier überall sehr günstig sind). Im Vergleich zu Deutschland ist aber auch das natürlich noch sehr günstig...

Mit dem Rad durch Luang Prabang
Tuk Tuk
Wat Xing Thong
Auf dem Phu Si
BeerLao am Mekong 
Nachtmarkt
Straßenbuffet
Den gesamten nächsten Tag haben wir im Elephant Village Laos (www.elephantvillage-laos.com) verbracht. Dabei handelt es sich um eine Auffangstation für misshandelte Elefanten, die nun hier ihren Lebensabend in Ruhe verbringen dürfen. Dafür müssen sie nichts weiter tun, als etwa 5 Stunden am Tag Touristen wie uns zu bespaßen. Hier hatten wir die Gelegenheit die Elefanten zu reiten, zu waschen und zu füttern. Zum Abschluss sind wir dann noch mit dem Boot zum Tad Se Wasserfall gefahren, wo wir uns dann selber auch noch ein Bad gegönnt haben. Absolutes Highlight an diesem Tag war aber ein vier Monate alter Babyelefant. Da sowohl Mutter als auch der Kleine an Menschen gewöhnt waren, konnte man auch das Baby „streicheln“. Allerdings ist das mit dem Streicheln bei so einem frechen und übermütigen kleinen Rabauken so eine Sache – der hat natürlich alles andere im Kopf, als sich von den doofen Touris den Rüssel kraulen zu lassen (so wie Mama). Stattdessen will der Kleine viel lieber rangeln und so spielerisch seine Kräfte mit seinem Gegenüber messen. Der Haken an der Sache ist, dass der „kleine Knirps“ selbst schon gut 150 kg wiegt. Benni hat sein Bestes gegeben ihm Paroli zu bieten, aber wenn er richtig losgelegt hat, hatte er keine Chance. Dafür war „Maxie“ jedoch noch so richtig schön tapsig, sodass man ihm auch einfach mal ein Beinchen wegziehen konnte oder er ins Leere gelaufen ist. Insgesamt ist es schwer zu sagen wer mehr Spaß an der Sache hatte, denn der Elefant war gar nicht mehr von Benni los zu bringen und obwohl es mega anstrengend war, hatte auch Benni einen Riesenspaß.

Elefantendame Mae Buakham
Die ersten wackeligen Schritte auf dem Elefantenrücken
Kleiner Snack zwischendurch
Kleine Abkühlung 
Waschtag
Rangeln mit dem kleinen Maxie
Tad Se Wasserfall
Tarzan :)
Zum Abendessen haben wir dann noch ein wirklich nettes Restaurant gefunden, in dem wir auch fast die einzigen Falangs (laotisch für Ausländer) waren. Hier gab es ein laotisches BBQ, was wir als eine Mischung aus Raclette und Fondue bezeichnen würden. Man muss sich das Ganze wohl wie einen breitkrempigen Metallhut vorstellen, der auf glühenden Kohlen steht. Während auf dem Hut selber das Fleisch angebraten wird, kann man in der Krempe in einem Sud ebenfalls Fleisch und Gemüse garen. Eine echt interessante Erfahrung und wer einmal die Chance dazu hat, sollte es sich nicht entgehen lassen.

Lecker !
Eine sehr bekannte „Sehenswürdigkeit“ von Luang Prabang ist der sogenannte Almosengang der Mönche. Traditionell sammeln die Mönche aus den verschiedenen Klöstern jeden Morgen um 6:00 Uhr entlang der Hauptstraße Almosen in Form von Nahrung von der Bevölkerung. Dabei handelt es sich um einen streng religiösen Akt, an dem eigentlich nur Einheimische bzw. Buddhisten teilnehmen sollten. Wie es heutzutage aber nun mal leider so ist, gibt es auch hier Touranbieter, die ihre Kunden mit einem Almosenpaket ausstatten (bestehend aus Reis, Kräckern und einer Matte zum hinknien) und ihnen Plätze am Straßenrand freihalten. Mit nachhaltigem Tourismus und respektvollem Umgang mit den einheimischen Traditionen hat dies jedenfalls nichts mehr zu tun. Wir haben uns das Ganze lieber aus der Entfernung angeschaut, einige Fotos geschossen und die Mönche in Ruhe ihre Runde ziehen lassen.

Almosengang der Mönche I 
Almosengang der Mönche II
Den Rest des Tages haben wir dann wieder unserer Lieblingsbeschäftigung gewidmet – dem Essen. Diesmal haben wir uns jedoch selber bekocht und zwar in einem laotischen Kochkurs (www.tamarindlaos.com). Wie jeder gute Kochkurs hat auch dieser mit dem Besuch des einheimischen Marktes begonnen, wo wir einiges über Gemüse, Fleisch und die schier unendlichen verschiedenen Sorten Reis lernen konnten. Danach haben wir in der mitten im Grünen gelegenen Freiluft-Kochschule verschiedene laotische Gerichte gekocht. Obwohl wir einige wirklich nette Ideen mit aus dem Kurs genommen haben (die wir unseren Lieben zuhause dann gerne mal näher bringen werden), haben uns die Gerichte geschmacklich nicht umgehauen. Wahrscheinlich lag das jedoch daran, dass einige Gerichte etwas zu speziell waren („Laap“ wird beispielsweise traditionell mit Galle „verfeinert“) oder daran, dass wir sie selbst gekocht hatten. In jedem Fall war es eine sehr interessante Erfahrung und wir haben uns vorgenommen in Vietnam, Kambodscha und Thailand ebenfalls Kochkurse zu belegen, sodass wir hoffentlich das ein oder andere leckere Rezept mit nach Hause nehmen können.

Frische Zutaten für unseren Kochkurs
Mörsern ...

Mekong Flussfahrt (25.10. und 26.10.2013)

Nach drei wirklich schönen Tagen in Luang Prabang ging es für uns weiter – den Mekong hinauf nach Huai Xai. Diese Strecke kann sowohl mit einem Bus (12 Std.) als auch mit dem Boot („slow boat“, 2 Tage mit Zwischenstopp in Pak Beng, für insgesamt 23 Euro ohne Übernachtung) zurückgelegt werden. Obwohl der Bus deutlich schneller gewesen wäre, haben wir uns für die Flussfahrt entschieden und sollten es nicht bereuen, denn die Landschaft, die sich uns rechts und links des Flusses darbot, war wirklich sehr schön. Abgesehen davon hat uns die lange Bootsfahrt (ähnlich wie die langen Zugfahrten mit der Transsib) die Gelegenheit gegeben, uns mit anderen Reisenden anzufreunden, weitere Reiseabschnitte zu planen, zu lesen oder einfach nur zu chillaxen.

Slow Boat
Schöne Landschaft am Mekong
Lieblingsbeschäftigung: Lesen und im Bart trullern
Voll bepackt

Gibbon Experience (27.10. bis 29.10.2013)

Der Grund warum es uns in das kleine und eher triste „Grenzkaff“ Huay Xai (Grenze zu Thailand) verschlagen hat, ist die sogenannte Gibbon Experience (www.gibbonexperience.org). Dies ist ein klassisches Ökotourismus Projekt – ein bestimmtes Gebiet wird dadurch geschützt, dass Touristen eingeschränkt (und gegen gutes Geld) Zugang dazu gewährt wird. Bei der Gibbon Experience im Herzen des Bokeo National Reserve geht es dabei vor allem um die Erhaltung des Lebensraumes der dort lebenden Gibbons. Durch den Tourismus wird das Gebiet zum einen vor einer Umstrukturierung geschützt und zum anderen gibt es den Einheimischen die Chance auf alternative Einnahmequellen neben der Jagd auf die Affen (beispielsweise als Tourguides).
Ganz praktisch sieht das im Fall der Gibbon Experience so aus, dass man mit einheimischen Führern für drei Tage und zwei Nächte durch den Dschungel wandert oder auf den Zip Lines über die Baumkronen fliegt und in Baumhäusern übernachtet. Beim Dschungeltrekking gibt es hier neben den Mücken noch einen weiteren Feind, nämlich die Blutegel, die dort überall auf dem Boden sind und wirklich überall hineinkriechen (teilweise in die Socken!). Leider konnten wir sie nicht immer früh genug wieder ablesen, sodass Benni zwei Bisse davongetragen hat – diese Bluten relativ lange, sind aber ansonsten eher ungefährlich.
Für diejenigen unter euch, die nicht wissen was Zip Lines sind: Es handelt sich hierbei um dicke Drahtseile, die in luftiger Höhe von Baum zu Baum gespannt sind und an denen man quasi durch die Luft gleiten kann. Das klingt nun unglaublich spannend und das ist es auch! Die Fahrten auf den Zip Lines sind atemberaubend (die längste misst 600m) und die Nächte in den offenen Baumhäusern in knapp 100m Höhe sind wirklich traumhaft schön. Echtes Tarzan-Feeling! ;)
Allerdings können wir die Gibbon Experience selbst nur eingeschränkt empfehlen. Als Vorinformation muss gesagt werden, dass diese Tour in den gängigen Reiseführern extrem gehyped wird und so sind wir im Endeffekt auch darauf gestoßen. Die Tour an sich ist mit fast 250 Euro pro Person für drei Tage sehr teuer und der Service, den man dafür bekommt, ist extrem schlecht. Das Essen ist mengenmäßig knapp bemessen und nicht „sauber“ (3 von 8 Personen haben ernsthafte Magenprobleme bekommen), die Sicherheit ist absolut fragwürdig (Benni ist nur mit Geschick einem Zusammenstoß mit einem Baum entgangen, der sicherlich Brüche nach sich gezogen hätte) und die Guides sind total unmotiviert. Uns ist natürlich durchaus bewusst, dass wir hier in Laos und nicht in Deutschland sind und wir somit ein Laos-Produkt zu erwarten hatten. Allerdings kommt dies zu einem durchaus deutschen Preis daher und das passt dann irgendwie nicht zusammen. Wenn man sich das Office der Gibbon Experience anschaut, fragt man sich auch, ob hier das Geld wirklich vernünftig verteilt ist. Die neuen Sofas, die vier nagelneuen iMacs sowie der Videobeamer muten an, dass hier Geld verschwendet wurde, dass woanders besser investiert wäre (dann wären die Guides vielleicht auch motivierter). Ach ja, und obwohl die Tour als „GIBBON Experience“ angepriesen wird, sieht man keinen einzigen Affen (weder wir, noch die anderen Gruppen). Auch dies können wir natürlich akzeptieren, schließlich sind es wilde Tiere. Wenn jedoch seit Jahren keine Gruppe mehr auch nur einen Affen gesehen hat, sollte man das Produkt vielleicht doch umbenennen oder zumindest anders bewerben.
Somit sind wir doch eher mit gemischten Gefühlen aus der Aktion heraus gegangen und wir sind der Meinung, dass man mit nur wenigen kleinen Änderungen die Tour wirklich deutlich verbessern könnte.

Auf zur Gibbon Experience
Die erste Zip Line 
Sicht aus dem Baumhaus 
Weiter geht's ...
Baumhaus
Yeeee Haaaaa !!!
Ein Gibbon - fast ;)
Freiluftbadezimmer 
Blutegelbiss
Maisfeld
Direkt nach unserer Rückkehr nach Huay Xai sind wir dann auch schon wieder aufgebrochen. Nachdem wir noch mal schnell geduscht und uns Verpflegung besorgt hatten, sind wir diesmal wirklich mit dem Bus über Nacht nach Luang Prabang zurück gefahren (12 Std.). Auch dort haben wir uns gar nicht erst lange aufgehalten, sondern hatten Glück nur eine halbe Stunde nach unserer Ankunft noch einen Bus nach Vang Vieng (8 Std.) zu erwischen.


Vang Vieng (30.10. bis 02.11.2013)

Der ebenfalls am Mekong liegende Ort Vang Vieng hat in den letzten Jahren eher negative Schlagzeilen gemacht. Vor allem unter den jungen Backpackern war hier das Tubing extrem beliebt, bei dem man in einem LKW-Reifen den Mekong runter trieb und an den unzähligen Bars an den Ufern Alkohol sowie Drogen kaufen und die wildesten Party-Exzesse feiern konnte. Dabei kam es im Schnitt alle zwei Wochen zu einem Todesfall, weil zugedröhnte Jugendliche und ein Fluss voller Felsen nun mal keine gute Kombi sind. Hinzu kommt, dass sich die Feiernden dann oft im Dorf auch unrühmlich verhalten haben, indem sie beispielsweise nackt durch die Straßen oder in Tempel gerannt sind. Vor etwa einem Jahr hat die laotische Regierung dem Ganzen dann einen Riegel vorgeschoben, indem ein Großteil der Bars geschlossen und stärker gegen die Drogen vorgegangen wurde. Seitdem ist es deutlich ruhiger geworden – gefeiert wird zwar immer noch, aber lange nicht mehr so exzessiv wie vorher.

Als wir in Vang Vieng ankamen, haben wir uns erstmal eine Pizza gegönnt (nach all den Busfahrten brauchten wir das mal) und uns ein Zimmer gesucht. Da haben wir auch relativ schnell was wirklich schönes, sauberes und günstiges gefunden (Molina Bungalows), allerdings sollte die Freude nicht allzu lange bleiben, denn mitten in der ersten Nacht sind wir aufgewacht, als eine Rate versucht hat sich eins unserer Kit Kats (gehören neben Snickers zur Notausstattung für harte Zeiten) zu mobsen und es quer durch den Raum zu schleifen, um dann wieder in einem Loch in der Decke zu verschwinden. Natürlich war dieses „Schleifen“ an sich schon sehr laut, allerdings hat das dusselige Ding die Beute auf halber Strecke auch noch mit einem lauten Scheppern fallen lassen (was wohl auch gut so war, denn sonst hätten wir wohl ewig gerätselt was uns geweckt hat). Nun ja, jedenfalls standen wir dann natürlich erstmal im Bett, weil die ganze Aktion super laut war und nach einem mehr oder weniger erholsamen Restschlaf, haben wir uns dann entschieden am nächsten Morgen in ein anderes Hostel zu ziehen. Somit hat es uns dann ins Central Backpackers verschlagen, was zwar etwas teurer war, dafür aber ohne Ratten und mit Internet im Zimmer.

Nach den Strapazen der letzten Nacht, wollten wir es dann am nächsten Tag mit dem berüchtigten Tubing versuchen. Also haben wir uns zwei LKW-Reifen geliehen und sind den Mekong runtergetrieben. Tubing an sich ist eigentlich schon ganz cool, weil es wirklich mega entspannt ist. Man liegt einfach in einem Reifen, treibt durchs Wasser und kann sich die Landschaft anschauen. Natürlich waren wir auch „feiern“, allerdings wie bereits erwähnt deutlich entschärft. Es gibt mittlerweile nur noch drei Bars am Fluss, wovon die zweite die beste ist. Dort sind auch wir eingekehrt und haben mit einigen anderen bei Beerlao und Beerpong die Hälfte des Tages verlebt.

Tubing 
Party in der Flussbar
Gegen Nachmittag mussten wir dann jedoch schon wieder aufbrechen, denn wir hatten noch etwas geplant. Nachdem wir in Afrika schon Blut geleckt hatten und es hier extrem günstig war (80 USD pro Person), haben wir uns noch eine Ballonfahrt gegönnt. Und obwohl es uns ein bisschen aus der Party gerissen hat, war es absolut lohnenswert, denn die Gegend um Vang Vieng herum ist wirklich wunderschön. Den Rest des Abends haben wir dann chillend auf dem Hostelzimmer verbracht. Zum einen, weil der Tag schon ereignisreich genug war und zum anderen, weil Laura noch immer etwas durch hing seit der Gibbon Experience. Wir hatten ja bereits erwähnt, dass 3 von 8 krank geworden sind (Magen-Darm) und eine davon war Laura. Allerdings konnten wir das Ganze dank der modernen Medizin noch etwas hinauszögern – aber irgendwann verlangt der Körper dann halt doch seinen Tribut. Somit haben wir auch den folgenden Tag einfach nur im Hostelzimmer verbracht und Laura wurde mit Frühstück im Bett und Hühnersuppe wieder gesund gepäppelt.

Ballonfahrt
Vang Vieng aus der Luft
Gesundmachsuppe
Am nächsten Tag sollte es dann schon wieder weiter gehen, allerdings erst am Nachmittag, sodass wir den Vormittag noch nutzen konnten, um klettern zu gehen (eine der legalen Aktivitäten, für die Vang Vieng bekannt ist). Insgesamt haben wir beide je vier Aufstiege gemacht, wobei eine Wand den Schwierigkeitsgrad 6a hatte – keine Ahnung ob das gut ist, aber für’s erste Mal klettern waren wir schon ganz stolz. Das Klettern hat uns überhaupt ziemlich viel Spaß gemacht und wir könnten uns durchaus vorstellen, das in Zukunft mal öfter zu machen.

Klettern I
Klettern II
Riesensandwiches
Wie bereits erwähnt, sind wir nach dem Klettern wieder weitergereist und zwar nach Vientiane (Hauptstadt von Laos) und diesmal mit einem Mini-Van. An dieser Stelle wollen wir mal kurz ein paar Sätze zum Thema Transport in Laos verlieren (wahrscheinlich gilt dies aber für ganz Südostasien): Und zwar gibt es, soweit wir das beurteilen können, drei Klassen – Einheimischen-Busse, VIP Busse und Mini-Vans. Das angenehmste ist unserer Meinung nach der Mini-Van, allerdings sind diese kleiner und enger und fahren oft nur kürzere Distanzen. VIP Busse sind in der Regel teurer und auf Touristen ausgelegt. Wir müssen jedoch zugeben, dass alle unsere Fahrten, die wir im vermeintlichen VIP Bus gebucht und bezahlt haben, eher an normale Einheimischen-Busse erinnert haben. Vergleichbar mit einem Deutschen Reisebus, aber doch etwas enger. Das viel größere Problem an diesen Bussen ist jedoch, dass sie tatsächlich an jedem Reissack halten und Passagiere und Ladung aufnehmen bis der Bus voll ist. Und alles was rein geht, muss natürlich auch wieder raus. Somit kann man dann mal locker noch 50% an Zeit draufrechnen, zu dem was eigentlich angegeben ist. Vielleicht bekommen wir ja mit der Zeit noch den Dreh raus die richtigen Busse zu buchen – in Laos hatten wir leider immer die laaaaaaaaangen Reisfähren.

Aber nun genug über Busse. Wie bereits erwähnt, hatten wir für die knapp vierstündige Fahrt von Vang Vieng nach Vientiane einen schnellen Mini-Van. Und da wir in Vientiane wirklich nur für einen kurzen Zwischenstopp waren und am nächsten Tag wieder weiter gefahren sind, gibt es eigentlich auch nichts besonders zu berichten – außer natürlich von einer weiteren Restaurantempfehlung. Wir haben wirklich sehr gut im Makphet gegessen (www. makphet-restaurant.org) und möchten euch dies noch wärmstens ans Herz legen, bevor unsere Reise in den Süden weitergeht...

Roastbeefrollen mit Tamarind-Dip

Konglor Cave (03.11. bis 04.11.2014)

...und weiter ging es – wieder mit einem pseudo VIP Bus – zur Konglor Cave. Auf der Busfahrt haben wir bereits Elena, Andi und Basti aus Erlangen kennengelernt, mit denen wir nun die nächsten Tage zusammen reisen sollten. Gegen Nachmittag sind wir im Konglor Village angekommen, haben uns ein Gästehaus gesucht, den Besuch der Höhle am nächsten Tag geplant und uns um die Weiterfahrt gekümmert (denn außer der Höhle gibt es hier wirklich mal so gar nichts...).

VIP Bus 
Am nächsten Tag ging es dann früh los zur Höhle. Die Konglor Cave ist eine 7,5 km lange Höhle, die man mit einem Boot durchfahren kann. Und wie das nun mal bei Höhlen so ist, ist es darin meistens dunkel. So auch bei der Konglor Cave (wir hatten nur ein paar Taschenlampen dabei) – somit bleibt euch nichts anderes übrig, als uns zu glauben, dass es wirklich eine beeindruckende Bootsfahrt war und euch mit den Bilder von außerhalb der Höhle zu begnügen. ;)

Konglor Cave I
Konglor Cave II
Konglor Cave - Sicht nach draußen
Nach der Besichtigung der Höhle ging es gleich weiter in den Süden - zuerst mit dem Tuck Tuck und dann mit dem VIP Bus. Hier hatten wir wirklich Glück den Bus zu erwischen. Da die Konglor Cave etwas weit ab vom Schuss liegt, hatten wir zunächst geplant uns von dem Tuck Tuck zum nächst größeren Ort bringen zu lassen und dann erstmal zu überlegen, wie es weitergehen könnte. Allerdings konnten wir bereits beim Aussteigen aus dem Tuck Tuck einen großen Reisebus anhalten, der zufällig in die richtige Richtung nach Si Phan Don in den Süden gefahren ist – das hat mal wieder super geklappt.

Voll geladenes Tuk Tuk

Don Khon (05.11. bis 07.11.2013)

Und so saßen wir wieder einmal viele Stunden in einem Bus und waren froh nach 18 Std. Fahrt am Morgen des 05.11. um 6:00 Uhr endlich in Si Phan Don bzw. den 4000 Inseln anzukommen. Bei den 4000 Inseln handelt es sich um eine Ansammlung von Inseln (sind in Wirklichkeit aber weniger als 4000...) ganz im Süden von Laos an der Grenze zu Kambodscha. Einige von den Inseln sind bewohnt und bieten, neben unbegrenzten Chill-Möglichkeiten, auch einiges für Outdoorfreunde an (Fahrrad, Kajak etc.).

Zusammen mit den drei bereits erwähnten Deutschen Elena, Andi und Basti haben wir uns auf dem gemütlichen Don Khon eingemietet. Hier gibt es noch verhältnismäßig wenige Bars und Touristen und die Insel lädt wirklich zum verweilen und relaxen ein. Für stolze 4 Euro pro Nacht haben wir uns hier einen Bungalow mit Terrasse und Hängematte direkt am Mekong gemietet (Pa Kha Guesthouse) – ihr seht, es könnte uns durchaus schlechter gehen. ;)

Unser Bungalow
Nach den vielen Stunden Busfahrt waren wir alle verständlicherweise erstmal geschlaucht, sodass wir außer einem kleinen Rundgang über die Insel nicht mehr viel gemacht haben am Ankunftstag. Abends haben wir uns dann in einer Flussbar niedergelassen und ganz deutsch mal wieder eine Runde Maier gespielt und dabei nicht nur die Besitzer der Bar belustigt, sondern auch deren Bierreserven an ihre Grenzen gebracht (Souksan Restaurant and Guesthouse). Dementsprechend ruhig haben wir auch den nächsten Tag angehen lassen und uns auf Fahrrädern die Sehenswürdigkeiten der Insel angeschaut. Neben einem wirklich eindrucksvollen Wasserfall, sind wir auch ein Stück mit dem Boot Richtung Kambodscha gefahren, um die sehr seltenen Irrawaddy Delfine zu sehen. Zugegebener Maßen sind diese possierlichen Tierchen fast unmöglich zu fotografieren, weil sie immer nur mal ganz kurz auftauchen, es war aber dennoch ein tolles Erlebnis.

Don Khon Island I 
Don Khon Island II
Reisfelder
Reisernte I
Reisernte II
Don Khon Island III 
Waschtag im Mekong
Andi und Basti helfen bei der Fahrradreparatur
Insel-Sheriff
Spielende Kinder
Sonnenuntergang am Mekong
Fahrradtour über die Insel
Wasserfall
Irrawaddy Delfin 
Am nächsten Tag mussten wir dann bereits Abschied von unseren neuen Freunden nehmen, da ihre Reise nach Kambodscha weiter ging. Wir hingegen haben noch einen Erholungstag auf der Insel eingelegt (weder die Reiseplanung noch der Blogeintrag erledigen sich von selbst), bevor wir dann am 08.11. um 11:00 Uhr auch wieder mit dem Boot abgelegt haben. Vor uns liegt nun eine 24-stündige Reise (hauptsächlich mit dem Bus) zurück über die vietnamesische Grenze nach Hue. Dort werden wir an Lauras Geburtstag ankommen und diesen dann wohl auch bei einem guten Essen (ihr kennt uns...) zelebrieren. Die nächsten zwei Wochen werden wir durch Zentral- und Südvietnam nach Saigon reisen und von dort unseren Kurztrip nach Indien starten.

Bevor wir euch nun jedoch wieder für nicht ganz zwei Wochen alleine lassen, wollen wir abschließend noch ein paar Worte über Laos verlieren. Wie so oft haben wir unsere Zeit auch hier wirklich sehr genossen. Das Land ist wunderschön (bergig und grün) und die Menschen sind einfach toll – unglaublich herzlich, freundlich und bescheiden. Im Nachhinein ist es etwas schade, dass wir hier im Süden von Laos nicht etwas mehr Zeit verbringen konnten, denn wir haben den Eindruck, dass es hier einige Orte gibt, die es sich noch zu erkunden lohnt (z.B. das Bolaven Plateau) und die touristisch noch nicht so überlaufen sind wie einige Anlaufpunkte im Norden (z.B. Luang Prabang und Vang Vieng). Bisher haben wir in Südostasien außer Laos noch nicht viel gesehen (Nordvietnam mal ausgenommen). Daher sind wir gespannt, wie sich unsere Laos-Erfahrung im Verhältnis zu den anderen Ländern einordnen wird – aber auch darüber werden wir euch selbstverständlich wieder eine ausführliche Einschätzung geben, wenn es soweit ist.

Bis dahin – mal wieder vielen Dank für’s Durchhalten und bis in knapp zwei Wochen aus Saigon!

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